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Wie Politiker versuchen, die Produktionsmenge von Gold zu deckeln

Nur Trump versucht, die Goldproduktion in den USA zu fördern…

Die Goldproduktion wird in 2017 wegen gegensätzlichen politischen Maßnahmen auf Niveau des Vorjahres bleiben, schreibt Sam Williams von BullionVault.

Laut neuer Untersuchungen des Edelmetall-Beratungsunternehmen Metals Focus wird die weltweite Gold-Fördermenge in diesem Jahr stagnieren, nachdem sie zuvor über einige Jahre hinweg konstant stieg.

Auch das etablierte Expertenteam von Thomson Reuters GFMS ist der Meinung, dass nach dem kontinuierlichen Wachstum seit 2008 nun ein Plateau erreicht sei.

Das Angebot geht zurück, was zum einen mit den reduzierten Investitionen von Minenbetreibern in den Jahren fallender Preise zu tun hat, zum anderen aber auch mit dem „politischen Risiko, das zukünftige Angebot durch Goldminen zu untergraben“.

Chinas Goldproduktion – seit 2007 die größte der Welt – ging in der ersten Hälfte dieses Jahres um 9,9% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zurück, was sich teilweise auch durch die Verschärfung der Umweltstandards erklären lässt.

Auch das riesige Grasberg-Projekt in Indonesien war von politischen Schwierigkeiten betroffen. Laut Metals Focus wurde zu Spitzenzeiten in Grasberg 4% des weltweit neu abgebauten Goldes produziert.

In diesem Jahr verhing die indonesische Regierung jedoch ein Verbot, wonach der Betreiber Freeport nicht mehr unraffiniertes Metall exportieren darf, nachdem das Unternehmen sich zuvor weigerte, einen Vertag zu akzeptieren, aufgrund dessen es Raffineriekapazitäten vor Ort hätte verwenden und eine gewisse Menge an Minenvermögen an Einheimische veräußern müssen.

Obwohl das Unternehmen inzwischen wieder eine vorübergehende Ausfuhr-Erlaubnis erhielt, bleiben einige Projekte in Grasberg geschlossen. Außerdem bleiben wegen der unsicheren Situation Investoren aus.

Der Minenbetreiber Acacia in Tansania war Anfang März dieses Jahres von einer ähnlichen Situation betroffen. Deren Projekt Bulyanhulu wurde vorrübergehend geschlossen, wodurch nun die Produktionsmenge, die im letzten Jahr 9 Tonnen betrug, gefährdet ist.

Die tansanische Regierung stellte Acacia zudem eine Rechnung über 190 Milliarden Dollar – das rund 180-fache ihres Jahresumsatzes und 4-fache von Tansanias Bruttoinlandsprodukts - wegen unbezahlter Rechnungen, Strafzahlungen und Zinsen von vermeintlich „unterbewerteten“ Export-Berichten.

Metals Focus warnt vor weiteren überhöhten Forderungen von Tansania, da ein neuer Gesetzentwurf vorschlägt, dass die Regierung ein Minimum von 16% an allen Projekten erhält, der Lizengebührensatz von 4% auf 6% erhöht und ein „Clearing“-Entgelt von 1% erhoben wird.

In Südafrika gibt es Diskussionen um eine neue Bergbau-Charter, die bislang allerdings noch nicht umgesetzt wurde, für das „Black Economic Empowerment“ – ein Programm zur wirtschaftlichen Förderung von benachteiligten schwarzen Bevölkerungsgruppen. Demnach müssen mindestens 30% der Minen-Aktionäre schwarz sein.

Und in Guatemala führten Proteste aufgrund eines möglichen Zusammenhangs mit seismischen Aktivitäten zur Schließung der von Tahoe Resources betriebenen Escobal-Mine, die viertgrößte Silber-Abbaustätte der Welt (Stand 2016).

Im Gegensatz dazu wird in den USA jedoch durch neue politische Veränderungen versucht, Investitionen in Gold- und Silberminen zu fördern, schreibt Metals Focus. Indem Trumps Regierung das Budget der Umweltschutzbehörde kürzt, lockert sie zugleich indirekt Regulierungen, wodurch mehr oder weniger die Defizite andernorts ausgeglichen werden.

Eine Mine, die hierbei ganz besonders heraussticht, ist die „Pebble Mine“ in Alaska, die von Northern Dynasty Minerals betrieben wird und deren Goldressourcen auf 2177 Tonnen geschätzt werden. Vor Trumps Wahl im November stürzten die Aktien des Unternehmens auf 21 Cent ab, doch seitdem stiegen sie auf das 7-fache an.

In der Zusammenfassung kommt Metals Focus zu dem Ergebnis, dass letztendlich „Minenbetreiber in Zukunft wohl verstärkt in riskanteren Ländern aktiv werden müssen, um langfristig das derzeitige Goldangebot aufrechterhalten zu können“.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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