Goldkonfiskation
Werden Anleger über das Risiko einer Goldkonfiskation hereingelegt…?
IM INTERNET WIRD DIESE TAGE viel über die Möglichkeit geredet, dass die US Regierung das Goldvermögen ihrer Bürger beschlagnahmt, schreibt Doug Horning in Casey’s Gold & Resource Report.
Wie gross ist diese Möglichkeit?
Man sollte nie vergessen, dass man nicht wirklich voraussehen kann, was die Regierung machen wird. Die US Regierung macht schliesslich schon, was vor wenigen Jahren undenkbar war. Wenn Präsident Obama glaubt, dass eine Goldkonfiskation politische Vorteile hätte, oder auch nur wenn er glauben würde, dass solch eine Tat „gut für das Land“ wäre, würde er zweifellos keinen Augenblick warten, das zu machen. Schliesslich hat sein liebligs Vorgänger Präsident Roosevelt das gleiche gemacht.
Viele Amerikaner wissen gar nicht, dass der private Besitz von Gold 40 Jahre lang verboten war. Aber so war es. Die relevante Verordnung war die Presidential Executive Order 6102 vom 5. April 1933, die so anfängt:
Besitzverbot von Goldmünzen, Goldbarren und Goldzertifikate
Laut der Autorität, die ich erhalten habe durch Absatz 5(b) des Gesetzes des 6. Oktober 1917 übertragen wird , geändert durch den Absatz 2 des Gesetzes des 9. März 1933 mit dem Titel "Ein Gesetz zur Erlastung des aktuellen nationalen Notstandes im Bankensektor, und zu weiteren Zwecken“, wobei das geänderte Gesetz des Kongresses erklärt, dass es eine ernsthafte Krise gibt, erkläre ich, Franklin D. Roosevelt, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, dass es diesen nationalen Notstand weiterhin gibt und nach dem obengenannten Absatz der Besitz von Goldmünzen, Goldbarren und Goldzertifikate in den Vereinigten Staaten seitens Personen, Gesellschaften, Vereine und Kooperationen verboten ist…
Natürlich gab es in dem Grundgesetz der Vereinigten Staaten überhaupt nichts, dass solch eine kriminelle Aktion gegen die amerikanischen Bürger verbieten würde. Daher beschloss Roosevelt seinen Entschluss auf das Enemy Act beruhen zu lassen, wonach er, seiner Meinung nach, die Autorität hatte, das Gold zu beschlagnahmen, um zu vermeiden, dass es in die „falschen“ Hände fallen würde. Es gibt hierzu keine Zweifel, dass es eine ausgesprochen dumme Ausrede ist.
Aber die Lage scheint heutzutage sehr ähnlich zu sein. Wieviel Freiheit unserer Person mussten wir schon wegen dem unendlichen Krieg gegen den Terror aufgeben? Die Verordnung spricht auch von einem „aktuellen nationalen Notstand im Bankensektor“, das extreme Aktionen erfordert. Schon mal gehört?
Es gibt also keine Zweifel, dass Obama die gleiche Massnahmen seines Vorgängers fordern würde, wenn er es wollte. Andererseits gibt es jedoch zahlreiche Gründe, warum eine erneuerte Goldkonfiskation sehr unwahrscheinlich ist.
2009 ist nicht 1933. Damals war die Goldversorgung durch den Goldstandard beschränkt. Während Roosevelt den New Deal vorbereitete, merkte er, gebundene Hände zu haben: Er brauchte mehr Geld als er hatte, er konnte während einer Depression keine Steuern erhöhen und er konnte keine neue Dollar drucken, die nicht durch Gold gedeckt waren.
Seine Lösung mag verwerflich gewesen sein, aber sie war elegant. Er konnte so den privaten Besitz illegal erklären, einen Preis von $20,67 pro Unze für das übergebene Gold bezahlen, um gleich danach Gold auf $35 umbewerten. Voilà: Dar Ergebnis war sofortige Inflation und einen Haufen neues Geld. Problem gelöst. Und der New Deal konnte voran.
Seit dem haben wir aber schon längst keinen Gold Standard mehr und Obama unterliegt nicht den gleichen Einschränkungen bei einer Erhöhung der Goldversorgung. Egal wieviel Geld er für einen neuen New Deal braucht – er kann es haben. Das Einzige, was er dazu machen muss, ist seine Druckmaschinen schneller laufen lassen oder, noch einfacher, mehr bits und bytes in elektronischem Geld umzuwandeln.
Braucht er heutzutage wirklich Gold?
Man könnte jedoch sagen, dass das gelbe Edelmetall immer noch nützlich ist. Denn Gelderzeugung aus heiterem Himmel verursacht Inflation, während ein Haufen Gold, selbst wenn es offiziell nichts deckt, immerhin eine bestimmte Balance ausübt. Menschen auf der ganzen Welt haben mehr vertrauen in ein Land, wenn sie wissen, dass sie im Notfall mit Gold bezahlt werden können. Und je mehr Gold vorhanden ist, desto besser.
Ausserdem würde eine Goldkonfiszierung und eine feste Preisgebung des Goldes einen galoppierenden Goldpreis vermeiden, den die darauf folgende massive Inflation unvermeidlich verursachen würde. Manche meinen, dass der Goldpreis ja schon gedrückt wird, weil die US Regierung sich gegen den Dollar entschieden hat, um Deflation zu vermeiden. Daher hilft ein Goldpreis, der niedriger ist, als er auf einem freien Markt wäre, den tatsächlichen Schaden zu decken. Menschen fühlen sich mit mehr Dollar reicher, selbst wenn ihre Dollar weniger Wert sind - aber ein sehr schnell wachsender Goldpreis würde ihnen zeigen, dass sie es nicht sind.
Diese Argumente sind nicht bodenlos, aber sie sind auch nicht überzeugend. Die meisten Personen, die für die Regierung arbeiten, teilen die Meinung, dass Gold ein „barbarischer Überrest" sei. Wahrscheinlich denken Obamas Ökonomen nur dann an Edelmetalle, wenn sie Schmuck kaufen.
Und die meisten Amerikaner haben niemals eine echte Goldmünze auch nur gesehen, geschweige denn eine besitzt. Das ganzen Gold jetzt einzusammeln, würde der US Regierung nicht viel Gutes bringen.
Eine letzte Bemerkung. Während der 1930er, als Menschen in den USA ihr Gold einreichen mussten, war die Befolgung sehr hoch. Amerikaner glaubten ihrer Regierung, als man ihnen erklärte, dass es für das Wohl der Allgemeinheit ginge. Stellen Sie sich das mal vor!
Heutzutage kann man über diese Einstellung nur noch schmunzeln. Diejenigen, die Gold haben, wissen, dass es ein unvergleichbares Wertaufbewahrungsmittel ist. Wer glaubt, dass sie es auf Befehl der Regierung aufgeben würden, ist im besten Falle ganz einfach naïve.
Es ist viel wahrscheinlicher, dass Goldbesitzer sich wehren würden. Und da Goldbesitzer meistens auch Gewehre besitzen, könnte es ernsthafte Probleme geben. Die US Regierung will auf keinen Fall eine Massenresistenz gegen seine Verordnungen, und auch keine Steigerung der nationalen Gewalt, wenn die Arbeitslosigkeit fast auf einem Depressionsära-Niveau liegt. Es lohnt sich ganz einfach nicht.
Aber niemals nie sagen, wenn die Dummheit der Regierung involviert ist. Wenn man jedoch alles betrachtet, ist eine Goldkonfiskation auf unserer Liste der finanziellen Sorgen nicht besonders weit oben.
Physisches Gold und Silber sind in unsicheren Zeiten ein notwenidge Anlage.