Gold News

Die Blasen-Phobie - Teil 3

Nun, da der Goldpreis derzeit, wie von mir erhofft, ein wenig korrigiert, 

kann man bereits die ersten Kommentare lesen, in denen gemutmaßt wird, dass die Rallye beendet sei, der Konjukturoptimismus wachse und sogar die bösen Blasen-Platz-Argumente hervorgekramt werden, schreibt Miriam Kraus weiter in ihrem Rohstoff-Daily.


Nun, die kurzfristige und zum Schluss wirklich sehr temporeiche Rallye, die wir in den letzten Monaten beobachten durften, hat sich nun folgerichtig wirklich für eine Pause entschieden. So weit kann ich zustimmen, schließlich hatte ich eine Korrektur erwartet. Aber, wie Sie im gestrigen Daily gelesen haben, sehe ich keinerlei Anhaltspunkte dafür, dem langfristigen Aufwärtstrend zu widersprechen. Im Gegenteil, wie ich gestern schon schrieb, stehe ich zu einer willkommenen Abkühlungskur (Verzeihung, Korrektur!) und einer späteren Fortsetzung des Aufwärtstrends mit wieder deutlich höheren Preisen bis zum Ende des Jahres.


Zum einen, aus den gestern genannten Gründen und zum anderen, weil ich weder einen überbordenden Konjunkturoptimismus (vor allem nicht in Europa) zu erkennen vermag und ebenfalls keine platzende Gold-Blase.


Viel mehr erscheint es mir, als ob diejenigen, die vor einer (platzenden) Gold-Blase warnen, schlichtweg zu viel und viel zu früh Angst vor Blasen haben. Ich nenne das für mich eine Blasen-Phobie. Verstehen Sie mich nicht falsch, es ist nicht verkehrt, sich mit der Entstehung und dem Ende von Blasen auseinander zu setzen, aber diese Auseinandersetzung sollte der Situation angemessen geschehen.


Und die aktuelle Situation liefert bislang keine Anhaltspunkte für eine entstandene Blase, die sich nun auflöst. Eine Blase entsteht dann, wenn absolut jeder bereits investiert ist. Das ist aber noch lange nicht der Fall. Im Gegenteil, während die Investoren erst einmal ihre Gewinne mitgenommen haben, hat doch der Großteil aller Anleger noch auf der Seitenlinie zugesehen und bislang (in Erwartung rückläufiger Kurse) noch gar nicht gekauft. Denken Sie zudem an das enorme Nachholpotenzial in den Emerging Markets. In China, dem mittlerweile zweitgrößten Goldkonsumenten der Welt, hat die Liebe zum Gold erst ihren Anfang genommen.


Die zwei wichtigsten Aspekte, welche für Gold sprechen


Das Stichwort "Liebe zum Gold" ist für mich einer der zwei wichtigsten Aspekte, die für Gold sprechen. Denn, wie ich gestern schon schrieb, hat sich die Schmucknachfrage längst an höhere Preisniveaus gewöhnt. Und was bedeutet Schmucknachfrage schon anderes, als dass Menschen eine Vorliebe für das glänzende gelbe Edelmetall haben? Und gerade diese Vorliebe ist es, die in den Emerging Markets wächst.


Der zweite wichtige Aspekt (auch diesen habe ich gestern schon genannt) ist das Schutzbedürfnis. Sehen Sie sich um, haben Sie wirklich das Gefühl, dass es in Europa oder den USA im Moment tatsächlich stabil zugeht? Übermäßige Schuldenprobleme in beiden Staaten; hohe Arbeitslosigkeit, sowohl in den USA als auch in Europa; eine fortdauernde Niedrigzinspolitik, die sich nicht so schnell umkehren wird; ein Übermaß an Liquidität; ein in sich gespaltenes Europa, dessen politische Führungsspitzen die Lösung der Probleme immer nur in die Zukunft verlagert...


Und natürlich eine starke Teuerung in den Emerging Markets, deren Auswirkungen, über Preissteigerungen und evtl. auch nachfragetechnisch schließlich auch wieder in die USA und nach Europa zurück schnellen werden.


Na ja, schlussendlich muss und soll jeder all diese Fragen für sich selbst beantworten. Ich für meinen Teil hege meine "Liebe zum Gold" schon sehr lange und habe keinesfalls das Gefühl von Stabilität in Europa oder den USA. Für mich heißt das, ich freue mich über die Korrektur und bleibe meinem physischen Gold weiterhin treu.


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Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Wirtschaft arbeitete Miriam Kraus als Analystin in einer Zürcher Vermögensverwaltung. Seit 2007 ist sie freiberufliche Finanzanalystin und arbeitet mit dem Investor Verlag zusammen.  Ihre besonderen Kennzeichen sind die hartnäckige Recherche und ein Gespür für wesentliche Aspekte.

Sehen Sie hier alle Artikel von Miriam Kraus.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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