Vermögensverwalter verkaufen und Privatanleger kaufen
Anleger wissen nur allzu gut, dass sowohl Gold als auch Silber im vergangenen Monat durch mehrere wichtige Schwellenwerte rauschte.
Goldbesitzer mussten zusehen, wie im Juli der Wert ihres Edelmetalls unter die Marke von 1100 USD beziehungsweise 1000 EUR oder 700 GBP fiel.
Zur gleichen Zeit stürzte der Silberpreis um rund 6% ab und durchbrach 15 USD beziehungsweise 14 EUR oder 10 GBP je Feinunze.
Wie wirkte sich das auf die Nachfrage aus?
Vermögensverwalter trennten sich im letzten Monat von ihren Gold-ETFs am schnellsten seit Ende 2013. Ferner schlug die Stimmung unter US-Goldfutures und Optionen handelnden Hedgefonds ins Negative – und zwar zum ersten Mal seit Beginn dieser Messung in 2006.
Auf der anderen Seite stiegen bei Einzelhändlern die Verkäufe von physischem Gold und Silber stark an. Indem Gold auf ein Fünf- und Silber auf ein Zweijahrestief fielen, nutzten viele Privatanleger diese Schnäppchenpreise, um neu in Edelmetallanlagen einzusteigen oder ihre Bestände aufzustocken.
Wie sieht es auf der anderen Seite mit dem Angebot aus?
Die Preisstürze des vergangenen Monats drückten die Edelmetallpreise in Richtung der Produktionskosten.
Die zukünftige Förderleistung steht in Frage, da sämtliche größere Minenbetreiber ihre Explorationsausgaben und Investitionen einschränken, um so die Verluste zu reduzieren.
Ergibt sich dadurch eine Untergrenze für den Markt und steigen die Preise wieder, sobald das Angebot nicht mehr die Nachfrage bedienen kann?
Nun, natürlich existiert bereits sehr viel Edelmetall, das bereits zu Tage gefördert wurde.
Aber nicht durch die Angebot-Nachfrage-Situation kann die Preise beeinflussen, sondern auch die Stimmung unter den Anlegern ist entscheidend. Und durch diese kann davon ausgegangen werden, dass bei Vermögensverwaltern bald wieder eine höhere Nachfrage entsteht.
Bis dahin werden sich diese Geldverwalter aber vermutlich noch etwas gemäß ihrem Herdentrieb verhalten, indem sie alle denselben Trends folgen. Das bedeutet, dass sie vorerst noch die von den Medien hoch-gelobten Aktien und Obligationen kaufen, um damit ihre Klienten zu beeindrucken.
Doch Privatanleger sollten sich nicht nur auf den Rat anderer verlassen. Nur wer seine eigenen Entscheidungen trifft, kann auch nur sich selbst deswegen Vorwürfe machen… oder aber beglückwünschen.