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Edelmetallpreise bilden sich durch Angebot und Nachfrage

Edelmetallkurse bzw. -preise verlaufen nicht immer gegenläufig zur wirtschaftlichen Entwicklung...

Grundsätzlich bilden sich Edelmetallkurse durch Angebot und Nachfrage. Diese sind von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig.

Edelmetalle zählen zu den Rohstoffen und werden daher an Rohstoffbörsen gehandelt. Im Gegensatz zu anderen Rohstoffen beschränkt sich der Handel von

- Gold
- Silber
- Platin
- Palladium
- Rhodium

und anderen Edelmetallen weltweit auf drei Börsen: den London Bullion Market, die New York Mercantile Exchange und die Tokyo Commodity Exchange. Ausschließlich an diesen Börsen bilden sich die weltweit gültigen Edelmetallkurse. Wie beim Börsenhandel üblich, regeln Angebot und Nachfrage die Entwicklung der Kurse. Da sich diese Faktoren mehrmals täglich ändern können, sind auch die Edelmetallpreise Schwankungen unterworfen.

Einflussfaktoren auf den Preis von Gold und Silber

Gold und Silber sind zur wertstabilen Vermögensanlage gefragt. Diese Edelmetalle gelten als wertvoll und verlieren daher nicht vollständig ihren Wert. Verluste ergeben sich nur aus einem ungünstigen Verhältnis zwischen Kauf- und Verkaufspreis aufgrund schwankender Edelmetallkurse.

In der historischen Betrachtung sehen wir starke Gold- und Silberkäufe immer dann, wenn das Vertrauen in andere Anlageformen sinkt. Daher steigt die Nachfrage nach Gold und Silber traditionell in wirtschaftlichen Krisenzeiten mit der Folge steigender Edelmetallpreise. Gleichzeitig sind die Edelmetallkurse für Gold vom Dollarkurs abhängig, der als Leitwährung fungiert.

Auch der Ölpreis nimmt Einfluss auf die Edelmetallkurse, da dieser international in Dollar bemessen wird. Die Entwicklung folgt also einem sehr komplexen System und ist nicht mehr nur auf die nationale oder internationale wirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen.
Das wird in der aktuellen wirtschaftlichen Situation deutlich. Die weltweite Bankenkrise hätte zu einer starken Nachfrage nach Edelmetallen und damit zu steigenden Edelmetallkursen führen müssen, aber dieser Mechanismus tritt derzeit nicht ein.

Edelmetallpreise industriell genutzter Metalle (Industriemetalle)

Die Edelmetallkurse für industriell genutzte Metalle wie Platin, Palladium oder Rhodium sind neben der allgemeinen konjunkturellen Situation und individuellen Entscheidungen der Anleger von den Entwicklungen in einzelnen Branchen abhängig.

Rhodium und Platin sind die Edelmetalle mit den geringsten Vorkommen und den höchsten Edelmetallpreisen. Sie sind als wertbeständige Anlageobjekte gefragt, werden aber wie Palladium in großen Mengen in der Automobilindustrie eingesetzt. Diese Edelmetalle sind aufgrund ihrer positiven Eigenschaften wichtige Bestandteile bei der Herstellung von Katalysatoren. Daher fließt die Hälfte der jährlichen Produktionsmengen an Platin und große Teile der Palladium- und Rhodium-Erzeugung in die Kraftfahrzeugindustrie.

Sinkt die Nachfrage nach Kraftfahrzeugen in einem Maß, das eine Drosselung der Produktionszahlen nach sich zieht, reduziert sich spürbar die Nachfrage nach den Edelmetallen an den Rohstoffbörsen. Die sinkende Nachfrage hat fallende Edelmetallkurse für Platin, Rhodium und Palladium zur Folge.

Moderne Finanzmarktinstrumente beeinflussen Edelmetallpreise indirekt

Nicht zu vernachlässigen ist der Einfluss, den moderne Finanzmarktinstrumente auf die Nachfrage nach Edelmetallen nehmen. Erfolgt die Anlage in Edelmetallen traditionell in der physischen Form von Münzen und Barren, so haben Anleger heute die Möglichkeit, durch verbriefte Fondsanteile Miteigentümer großer Edelmetallbestände zu werden.

Die Fondsgesellschaften kaufen insbesondere dann, wenn ein Edelmetallfonds neu aufgelegt wird, große Mengen an Edelmetallen an den Börsen. Damit schaffen sie kurzfristig eine starke Nachfrage. Die Bereitstellung des Miteigentums an großen Edelmetall-Vermögen ist eine Intention der Fondsgesellschaften. Gleichzeitig haben die Fonds mit ihren großen Beständen auch die Möglichkeit, die Edelmetallpreise bewusst zu beeinflussen, indem Sie gezielt Käufe und Verkäufe an den Börsen realisieren.

Derivate und andere spekulative Finanzmarktinstrumente führen nicht zu realen Edelmetall-Käufen, sondern spekulieren auf die Entwicklung der Edelmetallpreise. Sie sind jedoch geeignet, das Verhalten der Anleger zu beeinflussen.

Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Wirtschaft arbeitete Miriam Kraus als Analystin in einer Zürcher Vermögensverwaltung. Seit 2007 ist sie freiberufliche Finanzanalystin und arbeitet mit dem Investor Verlag zusammen.  Ihre besonderen Kennzeichen sind die hartnäckige Recherche und ein Gespür für wesentliche Aspekte.

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Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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