Gold News

Die EZB und das Silber

Versilbern kann die EZB nicht mehr all zu viel, denn das würde bedeuten, dass die EZB tatsächlich einen Mehrwert aus ihren „finanziellen Anreizen" kreiert.

Ob das wirklich mal passiert steht zwar noch in den Sternen, bietet aber dennoch Grund genug, um weiterhin auch Silber zu besitzen.

Schwerpunkt auf „finanziellen Anreizen"

Gestern hatte ich Ihnen berichtet, wie sehr Eurozonen-Europa noch immer krankt. Die EZB, die sich inzwischen nicht minder dafür verantwortlich fühlt, wie die FED für US-Wirtschaft und -Staatsausgaben, kennt darauf nur eine Antwort.

Es ist die gleiche, die auch die auch die US-amerikanische und vor allem die japanische Notenbank verfolgen: immer mehr Geld ins System zu pumpen mit der vagen Hoffnung, dieses möge irgendwann schon das Wachstum wieder ankurbeln.

In den USA wächst die Wirtschaft zwar inzwischen wieder (insofern könnte man der FED-Politik durchaus einen gewissen Erfolg zugestehen), doch mit ihrer Politik verhindert die FED somit weiterhin erfolgreich, dass die schwerwiegenden strukturellen Defizite überhaupt erst angegangen werden.

Natürlich will man in Europa, wie immer viel schlauer sein, allerdings stehen Frankreich und Italien ja offenbar über dem System.

Im Endeffekt mausert sich die EZB zu einer europäischen FED, die von den Banken bis zu den Staatsfinanzen alles unter Kontrolle hat, eine fadenscheinige Sicherheit bietet und Frankreich, Italien und jeden der es sich im europäischen Gefüge sonst noch leisten kann „wichtig genug" zu sein, die leidigen Strukturreformen erspart.

Das mag zwar nicht unbedingt im Sinne des Erfinders sein, tut der EZB-Politik keinen Abbruch.

Fader Beigeschmack des Ganzen ist leider nur, dass sich dieser Prozess auf dem Rücken der Stabilität der Einheitswährung abspielt.  

Stabile Währungen wie Gold und Silber sind gefragt

Der Goldpreis mag herum dümpeln, der Silberpreis Probleme mit der 20 USD-Marke haben, ich für meinen Teil halte beide Edelmetalle derzeit für günstig.

Denn angesichts der Aussichten für Anlagen in Papiergeld-Schlabber-Währungen wie Euro oder US-Dollar (die mit Realrenditen jenseits von Gut und Böse im Orkus verschwinden) will ich sicher gehen, dass ich meinem Mattis in 20 und auch in 40 Jahren noch etwas von Wert übergeben kann. Neben Gold werden das in meinen Augen auch immer Silbermünzen sein.

Abgesehen davon, dass die aktuelle EZB-Politik, neben der gleichen Politik der FED (die ihre Zinsen vermutlich auch in 10 Jahren noch auf einem niedrigen Level wird halten müssen) und der Bank of Japan meine persönliche Investmentnachfrage nach Silber unterstützt (was im Übrigen auch noch eine ganze Reihe anderer Menschen mit mir teilen, wie das deutliche Absatzplus um 10% in der ersten Jahreshälfte von Silber Maple Leaf-Münzen bei der kanadischen Münzprägeanstalt zeigt), bietet gerade die EZB-Politik noch einen weiteren Faktor, der sich unterstützend auf den Silberpreis auswirken könnte.

Mario Draghi - heimlicher Verbündeter des Silberpreises?

Nehmen wir nur für einen kurzen Moment an, Draghi könnte mit seiner Politik tatsächlich die Eurozonen-Konjunktur ankurbeln. Warum auch nicht? So ein bisschen Wachstum, ähnlich wie bei den Amis, sollte doch nach unzähligen Milliarden schon einmal drin sein.

Dann kommt die Industriemetallkomponente des Silbers zum Tragen, das immerhin zum größten Teil tatsächlich verbraucht wird, in der Elektronikindustrie zum Beispiel und immer stärker in der Herstellung von Solarpanels.

Dabei schmelzen die weltweiten Vorräte schon jetzt wie Eis in der Sonne. Dem Silver Institute zufolge sind die Silberlagerbestände zuletzt auf weniger 1,39 Milliarden Unzen gesunken - damit liegen sie nur noch knapp vom Allzeittief entfernt. Zum Vergleich: Im Jahr 1900 waren die Bestände noch ganze 12 Billionen Unzen stark.

Ich sage nicht, dass der Silberpreis sofort morgen oder übermorgen sprunghaft ansteigt. Aber ich gebe zu bedenken, dass bei 19 US-Dollar pro Feinunze längst ein Boden gefunden ist. Viel günstiger kann ich mir das Edelmetall im Moment nicht vorstellen.

Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Wirtschaft arbeitete Miriam Kraus als Analystin in einer Zürcher Vermögensverwaltung. Seit 2007 ist sie freiberufliche Finanzanalystin und arbeitet mit dem Investor Verlag zusammen.  Ihre besonderen Kennzeichen sind die hartnäckige Recherche und ein Gespür für wesentliche Aspekte.

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