Gründe die langfristig für Gold sprechen - Teil 2
Gold ist ihre Renten-Garantie sagt ein holländischer Rentenfonds...
Wieviel Gold ist zuviel? Erinnern wir uns: Gold wirft niemals Rendite ab. Deshalb sollten Pensionäre es hassen, sagen viele Finanzberater und Journalisten, schreibt Adrian Ash von BullionVault.
Da Gold aber nicht pleite gehen kann und da seine knappe Versorgung typischer Weise eine starke Nachfrage hevorruft (und dementsprechend steigende Preise), wenn Bargeld aufgrund von Inflation an Wert verliert, ist Gold in der Tat die perfekte Versicherung für festverzinsliche Wertanlagen wie zum Beispiel Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen.
Zumindest sagt das Stichting Pensioenfonds Vereenigde Glasfabrieken (SPVG), ein €39 Mio. schwerer holländischer Rentenfonds, der 13% seiner Anlagen in Gold investiert hat und mit einem Anlagenwert von insgesamt €300 Mio. die Renten der Arbeiter bei der Schiedam Glasmanufaktur zu sichern versucht.
Das entspricht der typischen 5-10% Gewichtung, die ein wohlwollender Finanzberater, der Gold mag, vielleicht empfehlen würde. Wenn man aber bedenkt, dass der durchschnittliche europäische Rentenfonds 2,7%, nicht nur an Gold, sondern insgesamt an Rohstoffen beinhaltet, ist es kein Wunder, dass die holländische Zentralbank De Nederlandsche Bank (DNB) der Meinung ist, der Rentenfonds SPVG sei verrückt geworden ist. Und so hat sie als Regulator dem Rentenfonds zwei Monate Zeit gegeben, seine Goldanlagen auf unter 3% zu reduzieren.
Ist das ein weiser Rat von der Regulierungsbehörde? Nicht, wenn volle 85% der Anlagen festverzinsliche Anleihen sind, die alle in Euro gehalten und hauptsächlich von der deutschen oder holländischen Regierung ausgestellt sind, heisst es in einer Erklärung von SPVG.
Aufsichtsratmitglied Rob Daamen äussert sich gegenüber Investment & Pensions Europe folgendermaßen:
"Wir haben Gold gekauft, um den Anlagewert des Rentenfonds zu sichern. Wenn wir unseren Einspruch gegen die Anordnung der Zentralbank (unser Gold zu verkaufen) gewinnen, können wir Schadensersatz fordern für jeglichen Verlust, den wir erleiden könnten."
Nochmals zur Widerholung: Ein Rentenfonds, das laut Gesetz verpflichtet ist, die Ersparnisse seiner Mitglieder zu schützen - und dies auch sehr gut macht - hat Gold gekauft, um seinen Anlagewert zu sichern. Jetzt wartet man auf eine gesetzliche Entscheidung, um gegen die Zentralbank klagen zu können, wenn der Verkauf des Goldes eine Wertminderung des gesamten Fonds darstellt.
"Die Entscheidung, den Anteil an Gold aufzustocken (auf das Doppelte, in dem man 17% des Kapitalvermögens verkaufte), wurde getroffen unter der Annahme, dass die Aktienmärkte nicht genügend abwerfen und erheblich nach unten korrigiert werden würden."
Diese Strategie hat sich auch gut ausgezahlt, insbesondere im Hinblick auf den schwankenden Euro, in dem fast alle Wertanlagen von SPVG gehalten sind, auch wenn die Aktienmärkte insgesamt weiter Gewinn gemacht haben.
Kurzgesagt, Gold, das keine Erträge einbringt, könnte für Pensionäre und Sparer zwar wertlos erscheinen. Wenn man jedoch auf festverzinsliche Anleihen allein angewiesen ist- wie es die SPVG wurde, indem es seine Verbindlichkeiten an sein Kapital anpasste, um sicher zu stellen, dass man den Mitgliedern ihre Rente auszahlen kann - dann ist es um so wichtiger, die Ersparnisse gegen Inflation, Währungsverlust und Ausfall zu schützen.
Zumindest glaubt das der Rentenfonds einer Glaserei in Holland, der fast nur AAA-bewertete Staatsanleihen und staatenloses, schuldenfreies Gold als Garantie für die Ersparnisse seiner Mitglieder hält.