China: Die Goldnachfrage steigt weiter
Die traditionelle Saisonalität von Gold könnte sich dieses Jahr ändern...
Traditionell legt der Goldpreis während des Sommers in der nördlichen Hemisphäre eine Atempause ein, schreibt Geoff Candy von MineWeb.
Doch mache, wie zum Beispiel John Embry, Chef Investment-Stratege bei Sprott Asset Management, glauben, das es dieses Jahr etwas anders verlaufen wird.
Innerhalb des grösseren Rahmens der geopolitischen Bedingungen, könnte der Goldpreis einen grossen Sommer haben, sagt Embry.
"Ich möchte nicht mit Zahlen und Fakten kommen, denn das kann nach hinten losgehen, aber ich wäre nicht überrascht, wenn wir im Sommer einen Preis von $1650 sehen würden, das sich über die folgenden drei Monate aufwärts Richtung $1800 bewegt", sagte er im Gold Weekly podcast auf MineWeb.com.
Um diese Äusserungen zu stützen, deutet Embry auf einige makroökonomische Faktoren, die in den kommenden Monaten einen Einfluss auf den Goldpreis haben könnten.
Erstens kommt die Saisonalität, die traditionell mit dem gelben Metall assoziiert wird, aus Asien, wo der Kauf von Gold mit der Hochzeitssaison stark verknüpft ist und mit der Erntezeit in Indien, denn die meiste traditionelle Nachfrage kommt aus den ländlichen Gebieten.
"Die Menschen vergessen,", sagt Embry, "dass sich der Goldmarkt ziemlich stark verändert von traditionellen Quellen der Nachfrage hinzu Investment-Nachfrage als Alternative zu Währungen. Die Investment-Nachfrage kennt keine Saisonalität, man kauft Gold, weil man sich vor anderen Anlagewerten fürchtet."
Angst spielt auch eine bedeutende Rolle bei einem anderen wichtigen Wirtschaftsthema diesen Sommer: Das Ende des Quantitative Easing in den USA und der Sorge, dass das Land seine konstitutionell festgelegte Schuldengrenze erreicht hat.
Embry sagt, dass diese zwei Themen einen entscheidenden Einfluss auf den Goldpreis haben werden, insbesondere mit den aktuellen Daten, die darauf hindeuten, dass die US-Wirtschaft von Neuem in eine Rezession gehen könnte.
"Wenn man grosse Anreize entziehen will, in dem man die Defizite jetzt erheblich kürzt oder wenn QE2 das Ende von Quantitative Easing markiert, dann werden die Zinssätze in den USA zweifelsohne dramatisch steigen, denn die Zahlen zeigen, dass die Federal Reserve die meisten Schatzbriefe, die auf den Markt kamen, gekauft hat."
"Meiner Meinung nach haben wir den Punkt erreicht, wo es kein Zurück mehr gibt. Wir werden entweder den Zusammenbruch des Dollars oder der Wirtschaft hinnehmen müssen, je nachdem welche Richtung sie nehmen. Der Gedanke, dass beide wieder zur Normalität zurückfinden können, ist meiner Meinung nach zu diesem Zeitpunkt ausser Frage. Sie sind viel zu weit vom Pfad abgekommen."
Der dritte Grund für eine mögliche starke Gold-Performanz kommt aus Europa. "So wie in den USA, gibt es auch in Europa eine Vielzahl von Problemen und meiner Meinung nach sollte man zu dem Schluss kommen, dass keine dieser Währungen attraktiv ist, und das ist der zugrundeliegende Faktor, warum ich so bullisch auf den Goldpreis bin", führt er weiter aus.
"Ich schaue auf die Situation in Griechenland und ich sehe absolut keinen Weg heraus, das für den Euro und die europäischen Banken angenehm ist oder für andere, die viel von diesem Papier besitzen. In mancher Hinsicht können es sich die Griechen nicht leisten, ihren Schuldenberg weiterzutragen und irgendwie muss dies adressiert werden."
Über den Sommer hinaus sieht Embry einen weiterhin optimistischen Ausblick für Edelmetalle, er weist jedoch darauf hin, dass es niemals eine Einbahnstrasse ist.
"Man wird immer Korrekturen erleben und es gibt Leute auf diesem Markt, die Leverage benutzen, die besser vorsichtig sein sollten, denn die Korrekturen können schnell und brutal sein. Doch zu sagen, dass der Goldmarkt vorbei ist, wäre, als ob man Papierwährungen wieder als brauchbar etabliert und ich denke nicht, dass das eintreten wird. Meiner Meinung nach, werden wir noch bevor diese Krise endet ein neues Geldsystem bekommen und auf unserem Weg dorthin, werden Gold und Silber die Zuflucht sein."