Ist der Aufwärtstrend von Gold in 2016 vorbei?
Der Goldpreis hat in dieser Woche rund 0,5% seines Wertes verloren, aber am Mittwochmittag stieg das Edelmetall kurzzeitig wieder auf 1258 USD je Feinunze, während es auf den weltweiten Aktienmärkten nach dem gestrigen 1,2-prozentigen Verlust weiter bergab ging.
Silber stieg ebenso, nachdem es kurz zuvor ein 3-Tagestief erreichte, schaffte es jedoch nicht, über 17,50 USD je Feinunze zu kommen.
Später heute wird auch ein Bericht der US-Notenbank erwartet, nachdem diese im September beschloss, auch nach 9 Monaten die Zinsen weiterhin bei 0,5% zu belassen. Die dieser Entscheidung widersprechende Präsidentin der Kansas Fed, Ester George, wollte sich heute noch dazu äußern.
„Es passiert gerade nicht viel auf den Edelmetallmärkten“, sagt David Govett vom Broker Marex Spectron in London. „Aber ich vermute, dass der Fed-Bericht die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im Dezember unterstützen wird.“
„Dies könnte für weiteren Druck auf die Edelmetalle sorgen.“
„Der diesjährige Aufwärtstrend ist vorbei“, denkt Georgette Boele, Analystin der Bank ABN Amro. Dabei bezieht sie sich darauf, dass es Gold nicht schaffte, seinen 200-Tages-Durschnitt zu halten. Daraufhin korrigierte die niederländische Bank ihre Goldpreisprognose für das Jahresende um 10% nach unten auf 1200 USD je Feinunze und sieht einen weiteren Rückgang auf 1150 USD in 2017 voraus.
„Wir haben unsere Prognose nach unten korrigiert, da wir denken, dass Anleger weiter verkaufen werden.“
Börsengehandelte Goldfonds, ein sehr beliebtes Investmentvehikel bei Fondsmanagern, bleiben bislang allerdings stabil. Der weltweist größte Gold-ETF, SPDR Gold Trust, nahm im Oktober bisher um 1,2% zu.
Goldimporte nach Indien – der ehemals weltweit größte Goldkonsument mit keinerlei eigenen inländischen Goldproduktion – gingen in diesem Jahr jedoch um fast 60% zurück, verglichen mit demselben Zeitraum in 2015, wie aus Daten der Handelskammer Assocham hervorgeht.
Aber in nächster Zeit wird „die Nachfrage durch die bevorstehende Hochzeitssaison – dem wichtigsten Faktor für den Goldkonsum in Indien – einen Schub erhalten“, schreibt Assocham weiter.