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Indiens Goldeinlagen-Plan könnte „leicht“ 200 Tonnen mobilisieren

Edelmetall-Veredler MMTC-Pamp beabsichtigt, mit dem Gold von Privatpersonen die indische Nachfrage zu decken

Indiens lang erwartete Regelung zu Goldeinlagen könnte „leicht“ 200 Tonnen Gold pro Jahr mobil machen. Laut des Veredlers MMTC-Pamp würde es sich dabei um die Bestände aus privaten Haushalten handeln. Dadurch könnten im Land der meisten Goldkäufer die legalen Lieferungen gesteigert und der Goldschmuggel eingeschränkt werden. 

„Der jährliche Bedarf [im Privatsektor] liegt bei rund 900 Tonnen“, erklärte der Geschäftsführer Rajesh Khosla in der vergangenen Woche. „Und die Wirtschaft kann es sich leisten, rund 700 Tonnen zu importieren.“

„Der Rest kann durch effektive Regelungen leicht überbrückt werden.“

Da Indien über keinerlei inländische Minenproduktion verfügt, wurde die weltweit einmalige Nachfrage nach Gold durch Importe aus dem Ausland gedeckt. Aber die rasant ansteigende Nachfrage nach dem Goldpreis-Crash im Frühjahr 2013 trug dazu bei, dass das Leistungsbilanzdefizit des Landes auf ein Rekordniveau von rund 5% des Bruttoinlandsprodukts stieg.

Angesichts des fallenden Wechselkurses der indischen Rupie entschieden sich die Regierung und die Zentralbank zu einer Reihe von strengen Goldeinfuhr-Gesetzen, die ab Sommer 2013 die legalen Importe praktisch zum Erliegen brachten. Seitdem haben sowohl Banken als auch Regierungsbeamte wiederholt davon gesprochen, die existierenden Bestände zu „mobilisieren“. Schätzungen nach befinden sich rund 25.000 Tonnen Gold im Besitz von Tempeln und Privathaushalten.

MMTC-Pamp, ein Joint Venture zwischen der staatlichen Raffinerie MMTC und dem Schweizer Veredler Pamp, arbeitet nun mit Geschäftsbanken zusammen, um ein Sparkonto mit einer 3-jährigen Laufzeit auf die Beine zu stellen, in das der Kunde auch Gold einzahlen kann.

Das Gold des Kontoinhabers wird verkauft, um damit die Verbrauchernachfrage zu befriedigen. Beim Fälligkeitsdatum werden die Zinsen nicht in Rupien sondern in Gold ausgezahlt, so dass der Anleger letztendlich mehr Gold auf seinem Konto hat“, erklärt Geschäftsführer Khosla.

Ein ähnlicher Goldeinlagen-Plan, der im letzten Oktober von der All India Gem & Jewellery Trade Federation (GJF) erstellt wurde, ist noch nicht auf dem Markt. Denn obwohl „die frühere Regierung damit einverstanden war“, konnte man sich damals nicht auf die Einzelheiten einigen, berichtet GJF.

Die globale Lobby-Organisation der Goldminenindustrie World Gold Council vermutet, dass seit der Einführung des Verbots im letzten Sommer rund 200 Tonnen Gold nach Indien geschmuggelt wurden.

Allein in den letzten beiden Monaten hat das Sicherheitspersonal auf dem Indira-Gandhi-Flughafen in Delhi fast 6 kg Gold im Wert von rund 250.000 USD gefunden… auf den Toiletten von Terminal 3. „Die Toiletten werden von Schmugglern, die das Gold ins Land bringen, verwendet, um dort das Gold zu lassen. Später kommt ein Komplize, in der Regel ein Flughafen-Mitarbeiter, und holt das Gold ab.“

Nach einer leichten Lockerung des Einfuhrverbots sind die Goldimporte im Juni um 65% gegenüber dem  Vormonat gestiegen. Zudem berichtet GJF, dass die Verkäufe von Anlagegold in den vergangenen fünf Monaten um 70% gefallen sind.

Aufgrund der gestiegenen Importmenge und der bevorstehenden Hochzeits- und Festsaison meint Jonathan Butler vom japanischen Großkonzern Mitsubishi, dass dies „auf eine Unterstützung des Goldpreises in den kommenden Wochen hindeuten könnte“.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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