Goldpreis um die 1300 USD nach geringer Nachfrage in China
Die Goldpreise bewegten sich zur Mittagszeit in London um die 1300 USD je Feinunze. Seit Freitag ist der Preis um rund 5 USD gesunken, während die Märkte in Asien sehr ruhig waren.
Aufgrund des Ching-Ming-Festes und dem entsprechenden Feiertag in China blieb die Edelmetallbörse in Shanghai heute geschlossen.
Nach der kurzen Rallye am Freitag fielen auch für westliche Anleger die Goldpreise leicht zurück, nachdem zuvor die jüngsten US-Beschäftigungszahlen verkündet wurden. Auf dem Devisenmarkt blieb der US-Dollar unterdessen weitestgehend unverändert.
Die europäischen Aktenmärkte fielen in der Zwischenzeit stark ab, nachdem am Freitag bereits die größte elektronische Börse der USA NASDAQ stark an Wert verlor. Der deutsche Aktienindex DAX fiel am Freitag in Frankfurt ebenfalls um 1,5%.
„Aufgrund des heutigen Feiertages in China waren von Anfang an keine großen Kursentwicklungen zu erwarten“, lautete der Kommentar der asiatischen Handelsabteilung der Schweizer Finanzgruppe MKS.
Bei der Öffnung der elektronischen Handelsplattform für Gold-Derivate Globex wurde die geringste Menge seit Wochen gehandelt.
„Die Goldpreise in China bleiben leicht unterhalb des internationalen Preises“, meldet Jonathan Butler vom japanischen Großkonzern Mitsubishi. „Das deutet darauf hin, dass derzeit die Nachfrage nach physischem [Edelmetall] fehlt.“
In Indien, dem ehemals größten Goldverbraucher weltweit, begannen heute die rund 1 Monat andauernden Parlamentswahlen. Es wird damit gerechnet, dass die regierende Kongress-Partei durch die BJP von Narendra Modi abgelöst wird.
Modi stellte sich öffentlich hinter Indiens Goldhandel und Schmuckindustrie, die forderten, dass das im letzten Jahr erhobene Importverbot aufgehoben werden würde.
Die Goldpreise in Indien blieben am Montag stabil, mit einem Aufschlag von rund 40 USD über den Preisen des Londoner Marktes. Als das Einfuhrverbot im letzten Jahr erlassen wurde, stand die Feinunze Gold bis zu 150 USD über dem internationalen Benchmark.
In Dubai, einem anderen wichtigen Handelszentrum und Umschlagplatz von physischem Gold zwischen europäischen Veredlern und indischen Käufern, wartet man nun auf die Einführung eines Vertrages für 1kg-Goldbarren zum Spotpreis, wie Gary Anderson, Geschäftsführer der Dubai Gold and Commodities Exchange heute Morgen verkündete.
Im Nahen Osten wird auch über schärfere Kontrollen der Belege für Goldimporte diskutiert. Ziel ist es, die Lieferkette besser überprüfen zu können, nachdem laut Aussage von Informanten der Goldveredler und Juwelier Kaloti Group Edelmetall von unbekannten Quellen akzeptiert haben soll.