Goldkäufe der Zentralbanken 2014 nahe 50-Jahreshoch
Die aktuelle Studie des World Gold Council zur Entwicklung der Goldnachfrage im vergangenen Jahr, zeigt, dass 2014 ein Jahr der schmerzvollen Anpassung und Ausbalancierung für den Goldmarkt war.
Insgesamt fiel die Nachfrage nach dem gelben Metall den Berechnungen des WGC zufolge im letzten Jahr um 4% auf 3.923 Tonnen. Besonders deutlich ging die Schmucknachfrage zurück, die um 10% auf 2.253 Tonnen abrutschte. Die Nachfrage aus dem Technologiesektor setzte ihren langfristigen Abschwung fort und sank 2014 auf ein Elfjahrestief.
Auf der anderen Seite aber schossen die Käufe der Zentralbanken mit 477 Tonnen Gold fast auf den höchsten Stand seit 50 Jahren, während die Nettoinvestmentnachfrage einen kleinen Anstieg von 2% auf insgesamt 904,6 Tonnen verbuchte.
Allerdings warnen die Experten des WGC, dass der positive Vergleich mit dem Vorjahr weniger auf einer Verbesserung der Stimmung der Anleger als auf eine Verlangsamung der Mittelabflüsse zurückzuführen sei. Wie der Bericht nämlich zeigt, gingen die Mittelabflüsse aus mit Gold hinterlegten ETF (börsengehandelten Fonds) von 880 Tonnen 2013 auf „nur noch“ 159 Tonnen zurück. Das führt der WGC auf den starken US-Dollar, den Aufschwung in der größten Wirtschaft der Welt und einen vergleichsweise stabilen Goldpreis zurück.
Im Januar 2015 allerdings war eine Umkehr dieses Trends zu beobachten, so der WGC. Die Gold-ETFs verbuchten zu Beginn des neuen Jahres Zuflüsse von immerhin 60 Tonnen. Da die Transparenz hoch ist und die Zahlen auf Tagesbasis verfolgt werden können, erhalten die Gold-ETFs große Aufmerksamkeit. Allerdings macht die Branche tatsächlich nur rund 8% der Goldnachfrage aus, seit sie vor etwas mehr als einem Jahrzehnt ins Leben gerufen wurde.
Während die Nachfrage gegenüber 2013 zurückging, so die Experten, blieb die Angebotsseite 2014 stark. Die Minenunternehmen produzierten demzufolge im vergangenen Jahr 3.114 Tonnen des gelben Metalls. Allerdings erreichten aus dem Recycling von Altgold 140 Tonnen weniger den Markt, sodass das Angebot zum Vorjahr kaum Veränderung zeigte. Das Gold-Recycling erreichte ein Siebenjahrestief, während das Minenangebot seit 2008 im Durchschnitt um 4,7% gewachsen ist.