Weiter starke Goldnachfrage in Deutschland
Gestern veröffentlichte der World Gold Council Fakten zur Goldnachfrage im ersten Quartal des Jahres 2011, berichtet der Investor Verlag.
Goldnachfrage bei 981,3 Tonnen
Alles in allem lag dem World Gold Council zufolge die weltweite Goldnachfrage bei 981,3 Tonnen. Das entspricht einem Anstieg in Höhe von elf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Hauptursächlich für das starke Plus war die gewaltige Zunahme der Investmentnachfrage. Die Nachfrage nach Goldmünzen und -barren wuchs global um sage und schreibe 52 Prozent auf 366,4 Tonnen. Wertmäßig entspricht dies sogar einer Verdopplung, und zwar von 8,6 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2010 auf 16,3 Milliarden US-Dollar.
Sehr eindrucksvoll ist die ungebrochen robuste Gold-Investmentnachfrage in Deutschland. Im ersten Quartal kauften deutsche Investoren 37,7 Tonnen physisches Gold. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem ersten Quartal 2010 in Höhe von 103 Prozent. Dagegen lag die Investmentnachfrage in den USA bei lediglich 22,5 Tonnen. In Europa war zudem die Investmentnachfrage in der Schweiz mit 28,2 Tonnen (Anstieg von 113 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres 2010) außergewöhnlich hoch. Anders formuliert, 18 Prozent der weltweiten Gold-Investmentnachfrage kamen im ersten Quartal 2011 aus Deutschland und der Schweiz. Müßig zu erwähnen, dass auch auf der Gold-Investmentseite China und Indien dominierten.
Die deutschen Privatinvestoren kauften also von Januar bis März für 1,2 Milliarden Euro Gold. In Relation zum privaten Geldvermögen (Netto bei fast 3,4 Billionen Euro) bzw. zur jährlichen Geldvermögensbildung (154 Milliarden Euro im Jahr 2010) ist die physische Goldnachfrage in Deutschland aber nach wie vor verschwindend gering.
Anders formuliert, von der Goldnachfrageseite ist in Deutschland immer noch viel Luft nach oben da. Fast ähnlich ist die Ausgangslage bei den Notenbanken, die im ersten Quartal 2011 wieder als Netto-Gold-Käufer auf sich aufmerksam machten. 129 Tonnen Gold wurden von diversen Notenbanken aufgekauft. Das war per saldo mehr als im gesamten Vorjahr.
Last but not least noch kurz zum Geschehen am Goldmarkt. Gestern pendelte der Goldpreis um 1495 US-Dollar bzw. 1045 Euro.