Silber-Investorenindex erreicht Rekordtief nach Preisanstieg

Das Rekordhoch von Gold 2022 führte dazu, dass Privatanleger im Dezember keine physischen Goldbarren mehr kauften. 

BullionVault, das mittlerweile Gold, Silber, Platin und Palladium im Wert von 3,6 Milliarden Euro für mehr als 100.000 Kunden in 175 Ländern weltweit verwaltet, verzeichnete im vergangenen Monat einen Rückgang des Gold-Investor-Index-Deutschland – auf ein 3,5- Jahres-Tief von 55,8. Der Silber-Investor-Index zeigte ein Rekordtief von 49,7 auf. Das deutet darauf hin, dass es mehr Verkäufer als Käufer gibt, da der Wert erst zum zweiten Mal seit 2012 unter 50,0 liegt.

Der Euro-Goldpreis erreichte im vergangenen Jahr mit 1.709 Euro pro Feinunze einen neuen Rekordwert und stieg damit um 12,4 Prozent gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 2021. Der Silberpreis in Euro ist inzwischen um 30,1 Prozent gegenüber dem Zweijahrestief von Ende August gestiegen und hat in der ersten Woche des Jahres 2023 bereits die Marke von 23 Euro pro Unze überschritten, den höchsten Stand seit April letzten Jahres.

2022 war das Händlerjahr für Silber. Es setzte die Handelsspanne des Edelmetalls seit Beginn der Coronakrise 2020 fort und weitete sie noch aus. Das bot aktiven Anlegern die Chance, Gewinne mitzunehmen, billiger zurückzukaufen – und dann wieder Gewinne mitzunehmen, als sich Silber bis Weihnachten stark erholte.

Da BullionVault Privatanlegern den Handel mit physischem Silber zu niedrigen Kosten ohne die Zahlung der Mehrwertsteuer ermöglicht, kann unsere Kundengruppe auf einen Anstieg oder Rückgang des Edelmetalls reagieren, indem sie das Metall sofort zu Großhandelspreisen verkauft oder kauft. Dies ist ein echter Unterschied zum Kauf und Besitz von Silbermünzen, bei denen der zugrundeliegende Edelmetallpreis um 30 Prozent oder mehr steigen muss, bevor der Besitzer eine Chance hat, die Gewinnschwelle zu erreichen.

Mit Blick auf das Jahr 2023 sehen Prognostiker die Inflation als heißes Eisen, da das Wachstum angesichts eines anhaltenden Krieges in der Ukraine und sich verschärfender Spannungen zwischen den USA und China ins Stocken gerät. Edelmetalle bieten einen offensichtlichen Handel für diesen Stagflationskonsens. Allerdings sehen bisher nur Derivate Zuflüsse, da sowohl physische Goldkäufer als auch börsengehandelte Bestände sich zu Beginn des neuen Jahres zurückhalten, anstatt den steilen Preissprüngen von Gold und Silber nach oben zu folgen.

Silber erfreute sich im vergangenen Jahr einer rekordverdächtigen Nachfrage seitens der Verbraucher und der Industrie. Und auch wenn dieser Rekord im Jahr 2023 dank grüner Energietechnologien – allen voran die Solarenergie – noch weiter ausgebaut werden dürfte, liegt der Silberpreis für Euro-Investoren immer noch mehr als ein Drittel unter seinem historischen Höchststand. Jeder Rückgang des Goldpreises wird wahrscheinlich auch von Anlegern unterstützt werden, die nach dem schlechtesten Jahr seit Menschengedenken für Aktien- und Anleiheportfolios eine Risikostreuung anstreben.