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Schulden-Deflation vs. die Fed

Deflation, Gold, neue Wachstumsmärkte & mehr vom Vancouver-Symposium…

NUTZEN WIR DOCH die gegenwärtige Ruhepause auf den Märkten, um einige Entwicklungen, die letzte Woche während des 'Agora Finanz-Investment Symposiums' im kanadischen Vancouver diskutiert wurden, zu kommentieren, schreibt Dan Denning vom The Daily Reckoning – jetzt in Australien.

Drei Punkte wurden angesprochen, diskutiert und erledigt. Als Erstes meldeten sich die so genannten Deflationsexperten zu Wort.

Ihr Argument: Fallende Werte auf Investitionen (Immobilien, Anteile, Hypotheken) reduzieren die  Vermögen der Verbraucher und führen zu einer Verlangsamung der Wirtschaft, und weil weniger Geld ausgegeben wird, stagnieren die Löhne, die Produktivität und die ganze Wirtschaft.

Daraus resultieren, so argumentieren sie weiter, generell sinkende Preise. Es beginnt mit den Verlusten in den Anlagewerten und arbeitet sich weiter und erfasst die Wirtschaft durch sinkende Konsumentenausgaben und Nachfrage. Das ist eine Erklärung der Deflationsexperten für die sinkenden Preise für Rohstoffe, inklusive Gold.

Es ist sicherlich einen Gedanken wert. Leider liegt das Problem, so wie wir es sehen, darin, dass eine Schulden-Deflation nahezu unmöglich ist, solange die heutigen Zentralbanken unbegrenzt neues Geld drucken und in Umlauf bringen können. Es sollte das Gegenteil sein.

Unser alter Freund Gary North hat es auf den Punkt gebracht: die Fed wird kleinere Banken Konkurs gehen lassen, aber sicher nicht die Grossen (weil die Fed sie de facto besitzt). Und die Fed wird auch die letzte Hoffnung sein, wenn es darum geht, Anlagen wie US-Schatzobligationen aufzukaufen. Ein wichtiger Punkt, die letzte Hoffnung zu sein.

Das darum, weil die Fed neues Geld aus dem Nichts produzieren kann und es durch von Banken oder der Regierung ausgegebene und durch Schulden gedeckte Aktivposten eintauschen kann. Sie kann damit sogar Aktien von privaten Firmen kaufen, z.B. von Fannie May oder Freddie Mac. In der modernen Welt der Zentralbanken kann die Fed zu jeder Zeit Geld gegen Schulden oder nicht gedeckte Aktivposten eintauschen. Wenn all das nicht hilft, kann die Regierung auch Schecks versenden, die die Menschen ausgeben müssen.

Es ist nicht der Preisverfall, der Sie beunruhigen sollte. Wenn das weltweit verwendete Fiatgeld kollabieren sollte, dann werden wir einen generellen Preisverfall erleben. Aber bis dahin ist es die Inflation, die uns Sorgen machen sollte. Beinahe alles kann von den Zentralbanken übernommen werden, bevor diese schwarze Periode in der Geschichte der Finanzwelt vorüber ist. Und es wird auch vieles übernommen werden.

Was wurde sonst noch in Vancouver diskutiert? Das steigende Pro-Kopf-Einkommen in den Wachstumsländern und die damit verbundene steigende Nachfrage nach Rohstoffen bringen die Produzenten in Not. Die Frage, die jeder beantwortet haben möchte ist: Wie verletzbar sind die Wachstumsländer, wenn sich die Nachfrage der Konsumenten aus den USA verlangsamt?

Anders gesagt, können die Anleger und Verbraucher in den Wachstumsländern die Zeitspanne zwischen der Wirtschaftsverlangsamung und dem Wirtschaftswachstum finanziell überleben? Als Erstes müsste die gestiegene Nachfrage nach Rohstoffen in den Wachstumsländern die Weltwirtschaft ankurbeln. Aber sie sind nicht in der Lage das zu tun, wenigstens nicht in dem Umfang, wie es die verschuldete USA benötigt.

Das Pro-Kopf-Einkommen in den entwickelten Ländern liegt zwischen $25.000 und $44.000. In den Wachstumsländern wie Indien oder China hingegen, wird es noch eine Weile dauern, bis das Pro-Kopf-Einkommen $5.000 erreichen wird. Aber sobald diese Grenze erreicht wird, wird die Nach- frage nach Rohstoffen massiv steigen, aus dem einfachen Grund, dass es sich die Menschen leisten können werden.

Was wir davon halten? Die steigende Nachfrage nach Rohstoffen in den Wachstumsländern müsste zur Folge haben, dass mehr Rohstoffe produziert werden sollten. Aber die Kreditkrise und die steigenden Energiepreise bremsen das Wachstum in diesen Ländern. Die Nachfrage wird steigen, nur dauert es etwas länger und der Übergang zu einer nicht von amerikanischen Verbrauchern regierten Welt ist steinig.

Die wohl treffendste Aussage kam von Doug Casey, der meinte: 'Amerika wandelt sich in eine Nation, wo alles, das nicht verboten ist, Pflicht ist.' Das gilt wohl genauso für Australien und dem übrigen 'freien' Westen.

Es existiert eine lange Liste von Dingen, die man nicht mehr tun oder sagen darf. Aber niemand kann wirklich etwas lernen, wenn ihm vorgesagt wird, was er tun oder nicht tun darf. Die Menschen werden nicht gesünder, intelligenter oder moralischer, wenn es ihnen nicht erlaubt ist, aus eigenen Fehlern zu lernen.

Nehmen Sie trans-Fettsäuren als Beispiel. Kann Kalifornien seine Einwohner wirklich gesünder machen, indem sie sie verbietet? Ober machen sie damit die Menschen dümmer und abhängiger vom Staat? Man kann Menschen nicht gesünder machen. Sie müssen selber den Wunsch haben, gesund zu leben und gesunde Gewohnheiten zu haben. Was einen in der heutigen Welt überrascht, ist wie viele Menschen es akzeptieren, gesagt zu bekommen, was sie zu tun haben und wie viel Angst Menschen davor haben, für ihre eigenen Taten verantwortlich zu sein.

Ehemaliger Editor von Strategic Investment mit Lord William Rees-Mogg, Dan Denning ist ein selbständiger Investment Analyst in Melbourne, wo er Editor der australischen Auflage von The Daily Reckoning ist. Er ist auch der Bestseller-Autor von The Bull Hunter (Wiley & Sons).                Sehen Sie hier alle Artikel von Dan Denning

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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