Gold News

Privatanleger verkaufen mehr als Sie kaufen

 
Goldpreis auf Rekordhöhen
 
Die BullionVault-Nutzer haben im vergangenen Monat so viele Gewinne mitgenommen wie seit mehr als vier Jahren nicht mehr. Dies widerlegt die Behauptung, dass es angesichts der schrecklichen Gewalt in Israel und der darauffolgenden Bombardierung und Invasion des Gazastreifens zu einem „Goldrausch“ in das sichere Metall gekommen sei.
 
Nachdem Gold durch die Corona-Krise, die russische Invasion in der Ukraine, die Mini-Bankenkrise in den USA in diesem Frühjahr und die schrecklichen Ereignisse im Nahen Osten neue Höchststände erreicht hat, ist es schwer zu leugnen, dass Gold Krisen liebt.
 
Aber im Gegensatz zu den Schlagzeilen, die behaupten, es gäbe jetzt eine Art Goldrausch, gehen die Gewinnmitnahmen bei physischem Gold weiter. Es sind die spekulativen Wetten auf dem Futures- und Optionsmarkt, die wahrscheinlich die Richtung der Preise in nächster Zeit bestimmen werden.
 
Die Nutzer von BullionVault haben im vergangenen Monat weltweit fast eine halbe Tonne Gold mehr verkauft als sie gekauft haben. Dies ist der drittgrößte Nettoverkauf seit der Eröffnung von BullionVault im April 2005. Die Zahl der Privatanleger in Deutschland, die sich im vergangenen Monat für den Kauf von Gold entschieden haben, ist gegenüber dem 50-Monats-Tief vom September um 22,4 Prozent gestiegen.
 
Währenddessen nahm die Zahl der Verkäufer um 84,1 Prozent zu. Das ist der schnellste Anstieg seit März 2023, als die „Mini-Krise“ im regionalen US-Bankenwesen den Goldpreis auf ein neues Allzeithoch steigen ließ.
 
Zusammengenommen drückte dies den Gold-Investor-Index Deutschland (GII) – ein einzigartiges Maß für das tatsächliche Handelsverhalten von selbstverwalteten Privatanlegern in physischen Edelmetallen – um 0,8 Punkte auf 52,9. Das ist der niedrigste Stand seit dem Acht-Jahres-Tief vom Januar 2023 (52,7) und den schwächsten Stand bei einem neuen Allzeitrekordpreis seit Januar 2012.
 
Ein Wert von 50,0 würde bedeuten, dass die Anzahl der Personen, die ihre Goldbestände im Laufe des Monats aufstocken oder neu anlegen, genau der Anzahl der Personen entspricht, die ihre Bestände reduzieren oder ganz verkaufen. Der GII erreichte einen Rekordwert von 82,4, als die erste Welle der Corona-Krise im März 2020 begann. Er ist seit Mai 2011 (49,3) nicht mehr unter 50 gefallen.
 
Gold-Investor-Index Oktober 2023 BullionVault
 
Wieder einmal hat eine Krise den Goldpreis in die Höhe getrieben, während andere Anlageklassen fielen. Das bestätigt den Wert des Edelmetalls als eine Form der finanziellen Absicherung. Doch anstatt sich auf den Kauf von Gold zu stürzen, hat die Gruppe der Privatanleger die jüngsten Rekordhöhen genutzt, um Gewinne mitzunehmen und ihre Positionen insgesamt neu zu ordnen.
 
Steigende Zinssätze und rekordhohe Goldpreise schrecken neue Investoren in Edelmetalle ab. Im Gegensatz zu dem, was einige Schlagzeilen behaupten, haben die schrecklichen Nachrichten aus dem Nahen Osten diese Belastung des Marktes für Edelmetallanlagen noch nicht überwunden.
 
Gold beendete den Oktober mit einem neuen Rekordhoch in US-Dollar (plus 6,8 Prozent auf 1.997 US-Dollar pro Feinunze) und Euro (plus 6,5 Prozent auf 1.883 Euro) sowie in vielen anderen wichtigen Währungen, darunter der chinesische Yuan und der japanische Yen.
 
Die BullionVault-Kunden haben im vergangenen Monat im Durchschnitt jeden Tag 67,2 Prozent mehr Gold verkauft als sie gekauft haben. Die Nettoverkäufe beliefen sich im Oktober auf 470 Kilogramm, die höchste Liquidation in einem Monat seit Juni 2019 (775 Kilogramm).
 
Dadurch verringerte sich die Gesamtmenge des Goldes um 1,0 Prozent auf den kleinsten Stand seit Mai 2022 mit 47,4 Tonnen. Der Wert dieser Edelmetallbestände stieg jedoch auf einen neuen Höchststand, um 5,5 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro.
 
Im Gegensatz zu Gold stieg der Silber Investor Index (SII) im Oktober um 0,9 Punkte und erreichte mit 51,6 Punkten ein Viermonatshoch, da der Preis des industriell nutzbaren Edelmetalls gegenüber dem Dollar nur um 0,5 Prozent auf 23,30 US-Dollar pro Feinunze anstieg (um 0,1 Prozent auf 21,78 Euro).
 
Die Zahl der Silberkäufer stieg gegenüber dem Vormonat um 40,5 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit Juni 2023, während die Zahl der Verkäufer gegenüber dem 7-Monats-Tief vom September um 25,8 Prozent anstieg.

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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