Platin – Investmentnachfrage wird Angebotsüberschuss 2019 verringern
Platin-ETFs: Preisanstieg von bislang 18 %...
PLATINIVESTIONEN Die steigende Nachfrage wird das Überangebot des Platinmarkts im Laufe des Jahres drastisch kürzen, belegt eine Reihe von Analysen die im Rahmen der Londoner Platinwoche veröffentlicht wurde.
Einem führenden Bericht zufolge, wird es 2019 erstmals seit drei Jahren zu einem Nachfrageüberschuss kommen.
Das Edelmetall verzeichnete zwischen dem 10-Jahrestief im letzten Sommer und April diesen Jahres einen Preisanstieg von 17,7 %. Laut dem jüngsten Marktbericht des Raffinerie- und Technologiekonzerns Johnson Matthey, „ist die drastische Trendwende der Anlegerstimmung auf massive Fondkäufe Anfang 2019 zurückzuführen“, der globale Markt könnte demzufolge ein Defizit aufweisen.
„Mögliche Versorgungsengpässe und die aufhellende Perspektive am Fahrzeugmarkt haben die Anlegerstimmung weiter verbessert,“ so der Bericht von Johnson Matthey weiter, und bezieht sich dabei auf Tarifauseinandersetzungen des größten Platinförderers Südafrikas und neue Abgasregelungen für Kraftfahrzeuge in Indien und China, die die Platinnachfrage für Autokatalysatoren über die nächsten zwei Jahre steigern könnten.“
„Im ersten Quartal,“ stimmt Trevor Raymond, des World Platin Investment Council zu, „hatten wir eine Mischung aus steigenden Preisen, drohende Versorgungsengpässe in Südafrika und mehrere Anzeichen steigender Nachfrage.“
Laut Schätzung des WCIP, wird sich der Angebotsüberschuss des Platinbestands im Vergleich zu der vorigen Prognose halbieren, unter Berücksichtigung des Angebots aus wiedergewonnen Platin, wird die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr um 10 % auf 187 Tonnen steigen.
Johnson Mattheys Prognose zufolge, wird die Gesamtnachfrage 2019 um 10 % auf 196 Tonnen steigen.
Abgesehen von Platinanlagen, fällt die Absatzprognose für Katalysatoren, Schmuck und Industrie 5 % niedriger aus als im Jahr 2018, der geringsten Nachfrage seit 2012.
Platinpreise lagen in diesem Jahr im Durschnitt bei $1 500 je Feinunze, über 83 % des derzeitigen Preises.
"Die Grundlagen des Platinmarkts werden sich den Erwartungen nach im Laufe des Jahres verschlechtern," so der jüngste Platinum & Palladium Focus Bericht, des unabhängigen Experten Metals Focus, "die gute Nachricht ist, dass die Anlegerstimmung nicht mehr so negativ ist im Hinblick auf Platinpreise scheint."
Neben der Verkündung der Fed, aufgrund wandelnder Erwartungen der US-Finanzpolitik von weiteren Zinserhöhungen abzusehen, besteht auch der Eindruck, dass Platinpreise im letzten Jahr bei etwa $700 Fuß gefasst haben, erklärt Metals Focus.
Die „Aussicht“ Palladium in Katalysatoren für Benzinfahrzeuge durch Platin zu ersetzen, hat die Anlegerstimmung noch weiter angeheizt, des World Platinum Investment Council (WPIC).
Raymond von WPIC sieht ebenfalls „Potential Platin für Benziner zu verwenden“, obwohl es Johnson Matthey zufolge „einige technische Herausforderungen zu bewältigen gilt, ist es durchaus möglich, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren mehr Platin in Benzin Katalysatoren verbaut wird.“
Rund 40 % des Platinabsatzes wird in Katalysatoren verwendet, um schädliche Abgase von Dieselmotoren zu reduzieren. Seit dem Dieselgate Skandal 2015, hatte sich der Preis des Edelmetalls beinahe halbiert.
Bei dem Schwestermetall Palladium, werden 80 % des Absatz in Benzinsystemen verbaut. Seit dem Dieselskandal hat sich der Preis beinahe verdreifacht, die weltweite Nachfrage überstieg die letzten 7 Jahre das Angebot, belegen Zahlen von Metals Focus.
Der Anstieg von Platinanlagen zwischen Januar und März dieses Jahres, hatte den größten Quartalsanstieg von ETFs zur Folge. Dadurch wurde das größte Defizit seit Beginn der Veröffentlichung der Quartalsbericht des WPIC 2014, ausgelöst.
Aus der Jahresprognose 2019 – die im Vergleich zu den Prognosen von Johnson Matthey und Metals Focus sehr optimistisch ausfällt – wurden bereits 90 % des Absatz im ersten Quartal gedeckt.
Metals Focus zufolge, wird der „Jahresdurchschnitt des Platinpreises trotz des Preisanstiegs zu Beginn des Jahres um 1 % auf $875 sinken, wohingegen Palladium um 45 % auf einen neuen Rekordpreis von $1 490 steigt.“