Laufende Krise lässt Goldinvestitionen mit Preisverfall springen
Mittwoch, 6/22/2022 16:32
Gold-Investor-Index erreicht 11-Monats-Hoch...
Der stärkste Rückgang des Goldpreises seit dem Frühjahr letzten Jahres führte zu einem Anstieg der Goldinvestitionen im Mai, der den höchsten Stand seit fast 12 Monaten erreichte.
Dies geht aus dem Gold-Investor-Index hervor, der das Handelsverhalten der Nutzer von BullionVault, der weltweit führenden Online- und Smartphone-Plattform für Edelmetalle, misst.
Der Index, der die Anzahl der Käufer und Verkäufer misst, würde 50,0 betragen, wenn ein perfektes Gleichgewicht zwischen beiden bestünde. Im vergangenen Monat stieg er um 2,0 Punkte auf 56,2 und erreichte damit den höchsten Stand seit Juni 2021. Nach einer Reihe von Gewinnmitnahmen lag er zum ersten Mal seit November 2020 über seinem Zwölfmonatsdurchschnitt.
Der sprunghafte Anstieg des
Gold-Investor-Index im Mai erfolgte zu einem Zeitpunkt, als der Goldpreis den stärksten Rückgang seit 14 Monaten verzeichnete und in US-Dollar gerechnet um 4,4 % auf den niedrigsten Monatsdurchschnittspreis seit Januar (1839 $ pro Unze) fiel.
Der Goldpreis befindet sich derzeit in einer Zwickmühle zwischen Inflation und Zinssätzen, was nach Meinung von Analysten eine
Handelsspanne für die nächsten Wochen, wenn nicht Monate, darstellt.
Die stärkste Abwertung des Bargelds seit vier Jahrzehnten erhöht die Attraktivität von Gold als Wertaufbewahrungsmittel, aber das Fehlen von Erträgen oder Dividenden macht es schwierig, die Zinssätze der Zentralbanken zu erhöhen, auch wenn sie bei Null anfangen, während die Inflation auf 8 % pro Jahr und mehr steigt.
Wie die steigenden Lebenshaltungskosten hat sich auch der schreckliche Krieg in der Ukraine in die Landschaft der Finanzmärkte eingegraben und zu einer anhaltenden Krise geführt, die die Anleger dazu ermutigt, Gold zu kaufen, wenn die Kurse fallen, da sie das Vertrauen in Aktien und die Wirtschaft untergraben.
Während der Goldpreis im Mai von den Rekordhöhen des Frühjahrs 2022 zurückging, fielen die globalen Aktienmärkte
zum vierten Mal in 5 Monaten seit Neujahr.
Bei BullionVault ist die Zahl der Privatanleger, die sich für den Kauf von Gold entschieden haben, das in einem Tresor ihrer Wahl in London, New York, Singapur, Toronto oder Zürich gelagert und versichert ist, im Vergleich zum April um 16,2% gestiegen und hat damit die Hälfte des Rückgangs vom 9-Monats-Hoch im März wettgemacht. Die Zahl der Goldverkäufer ging dagegen um 23,8 % zurück und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Dezember.
Die Nachfrage nach Goldinvestitionen war auch gewichtsmäßig stark, da die Kundenkäufe auf BullionVault insgesamt fast eine Vierteltonne ausmachten, ohne die Kundenverkäufe.
Damit stieg die Menge des Goldes in Privatbesitz, das in speziellen Tresoren für die mehr als 100.000 Nutzer des Westlondoner Finanzdienstleisters gelagert und versichert wird, den zweiten Monat in Folge um ein halbes Prozent auf 47,4 Tonnen im Wert von $2,8 Milliarden (£2,2 Mrd., €2,6 Mrd., ¥361 Mrd.).
Im Monatsdurchschnitt sank der Silberpreis im Mai um 10,7% gegenüber dem US-Dollar, der stärkste Rückgang seit März 2020, der die
Crash-Phase der globalen Coronakrise für Industrie- und Energierohstoffe markierte.
Da der Silberpreis im Monatsdurchschnitt mit $ 21,90 pro Unze auf den niedrigsten Stand seit Juli 2020 fiel, stieg die Zahl der Silberkäufer gegenüber April um 18,6 %, während die Zahl der Silberverkäufer um 24,3 % auf den niedrigsten Stand seit Dezember fiel.
Zusammengenommen führte dies dazu, dass der Silber-Investor-Index um 2,4 Punkte anstieg - und damit den Anstieg vom April wiederholte - und mit 56,0 Punkten ein 11-Monats-Hoch erreichte.
Die Kundennachfrage übertraf die Kundenverkäufe um 15 Tonnen, sodass die Gesamtbestände der BullionVault-Kunden an dem eher industriell genutzten Edelmetall auf ein 5-Monats-Hoch von 1.235 Tonnen im Wert von $864 Millionen (£686 Mio., €808 Mio., ¥111 Mrd.) stiegen, nachdem das neue Jahr und
der frühere Preissprung im Frühjahr zu Gewinnmitnahmen geführt hatten.
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