Gold News

Konjunkturdaten drücken Gold, Anleihen und Aktien

Goldpreise sanken am Freitag um 15 Uhr in der Londoner Benchmark und machte aus einem Wochenverlust von 0,4% einen Rückgang von 1,8%, da die längerfristigen Zinssätze stiegen, nachdem neue US-Daten gezeigt hatten, dass die Inflation auf dem höchsten Stand seit drei Jahrzehnten verharrt, obwohl sich das Wirtschaftswachstum stark verlangsamt.
 
Industrie-, Energie- und Agrarrohstoffe fielen ebenfalls und drückten den Bloomberg-Rohstoffindex um 3,2% von seinem neuen 10-Jahreshoch in dieser Woche.
 
Die globalen Aktienmärkte gaben ebenfalls nach und fielen vom neuen Allzeithoch des MSCI World Index vom Donnerstag zurück, da die Preise für Staatsanleihen fielen und die Kreditkosten in die Höhe trieben.
 
Am stärksten stiegen die Anleiherenditen für Staatsanleihen der EU, die bei den 10-jährigen Anleihen Italiens und Griechenlands auf ein 15-Monatshoch kletterten und bei den Anleihen Deutschlands, Frankreichs und Spaniens die Mehrmonatshöchststände vom Mai testeten.
 
Wie Eurostat am Freitag mitteilte, lag die Verbraucherpreisinflation in der EU im Oktober bei 4,1% und damit so hoch wie seit Sommer 2008 nicht mehr.
 
Neue Zahlen zeigten, dass die US-Arbeitskosten im dritten Quartal um 1,3% gegenüber dem vorangegangenen Dreimonatszeitraum gestiegen sind und damit die Prognosen der Analysten übertroffen haben.
 
Dies geschah, obwohl die persönlichen Einkommen im September im Vergleich zum Vormonat um 1,0% sanken und die Lebenshaltungskosten - gemessen am PCE-Kernwert - auf dem im August erreichten 30-Jahreshoch von 3,6% pro Jahr verharrten.
 
 
 
Mehr als 1 von 3 Spekulationen auf kurzfristige Zinssätze der US-Notenbank gehen nun von einer Zinserhöhung im März aus, und 2/3 der Spekulationen auf den Juni sagen laut CME nun höhere Zinssätze ab heute voraus.
 
Nachdem der Goldpreis zwischen Mittag und 15 Uhr in London um fast $25 gefallen war, erholte er sich für US-Anleger um $10 pro Unze auf $1.781.
 
Silber konnte den Einbruch von heute Mittag wieder ausgleichen und startet mit einem Wochenverlust von 1,5% bei $23,88 je Unze ins Wochenende.
 
Die Fluktationen auf dem Goldmarkt war diese Woche vor allem für Euroanleger spürbar, das Edelmetall ging um 2,3% vom Hoch am Donnerstag auf ein Tief am Freitag zurück und steuert nun auf einen Wochenverlust von €20 auf €1.530 je Unze zu.
 
Vor dem Zinsentscheid der Bank of England nächste Woche, steuert der Goldpreis in britischen Pfund nach dem gestrigen Einbruch von 2,0% auf einen Wochenverlust von £20 bei £1.293 zu.
 
"Nach einem ausufernden ersten Halbjahr 2021, könnte das Wirtschaftswachstum in den USA und anderswo ins Stocken geraten," so ein Bericht des World Gold Council. „Aber die Inflation ist weiterhin, wenn nicht sogar mehr besorgniserregend.“ 
 
"Gold hat von den rekordtiefen Zinsen und der hohen Inflation 2021 nicht profitiert. Wir glauben das liegt an der rosigen Erwartungshaltung zu Inflation, Wachstum und Anleihen.“
 
„Rekordtiefe Renditen (z.B. hohe Anleihekurse) könnten das Absicherungspotential in einem Risikofall beschränken, was Gold wiederum einen Teil dieser Abwehr zukommen lassen könnte, sollte es zu einem Schock bei Risikoanlagen kommen.“
 
Der durch 10-jährige inflationsgeschützte US-Staatsanleihen implizierte Realzins stieg am Freitag auf minus 0,97 % p.a., den höchsten Stand seit über einer Woche und 14 Basispunkte über dem 12-Wochen-Tief vom Mittwoch.
 
Die US-Wirtschaft verfehlte gestern Prognosen, die erste offizielle Schätzung des BIP-Wachstums für den Zeitraum Juli bis September lag bei nur 2,0 % auf Jahresbasis, was einem Rückgang von 6,7 % im zweiten Quartal und einer Unterschreitung der Konsensprognose von 2,7 % entspricht, da die globale Lieferkettenkrise die Produktion beeinträchtigte, während die Delta-Welle von Covid ebenfalls einschlug.
 
In Japan, der weltweit drittgrößte Wirtschaft, sank die Industrieproduktion von August auf September um 5,4%, belegten neue Daten. 
 
Die Arbeitslosenzahlen in Deutschland gingen auf 5,2% zurück, der tiefsten Quote seit März 2020, als die Covidkrise Europa überrollte. In der EU übertraf das BIP im 3. Quartal die Prognosen mit 3,7%.
 

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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