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Investitionen in Gold: Barometer bei den US-Wahlen 2020

Goldhandel, Nachfrage und neues Interesse...
 
Goldinvestitionen unter westlichen Anlegern gingen zurück, als die Preise im Oktober nachgaben und die Stimmung unter Privatanlegern auf den schwächsten Stand seit vor Beginn der Covid-Krise fiel, selbst als die globalen Aktienmärkte vor den heutigen unruhigen US-Wahlen fielen, schreibt Adrian Ash bei BullionVault.
 
Das geht aus den neuesten Daten der größten Plattform für Privatanleger zum Besitz von physischem Gold hervor, die nun Edelmetall im Wert von 3,6 Milliarden Dollar für über 90.000 Benutzer weltweit betreut, 89% davon in Nordamerika oder Westeuropa.
 
Die Nachfrage nach Goldanlagen, sowie Handel und neues Interesse an Gold sind im vergangenen Monat zurückgegangen. Wenn Gold also als Barometer für politischen Stress fungiert, dann ist es entweder zerbrochen oder die Investoren sehen dem Ergebnis der heutigen Abstimmung sehr gelassen entgegen.
 
Allerdings sind alle Finanzmärkte im Vorfeld der Wahl 2020 in eine abwartende Haltung übergegangen, und die zugrunde liegende Nachfrage nach physischem Gold bleibt positiv, da die längerfristigen Aussichten weiterhin optimistisch sind. Wer auch immer gewinnt, das Weiße Haus wird neue Rekorddefizitausgaben verantworten um die Covid-Krise zu bekämpfen, unterstützt durch einen beispiellosen geldpolitischen Impuls der Fed.
 
Der Gold-Investor-Index zeigt die Anzahl der Personen die Gold kaufen, im Vergleich zu denen, die sich zum Verkauf entschließen. Der Index wird als Anteil aller Goldbesitzer zu Monatsbeginn neu berechnet, 50.0 würde ein perfektes Gleichgewicht zwischen beiden signalisieren.
 
Im Vorfeld des Sieges von Trump im Jahr 2016, stieg der Index auf 56.8 und damit auf ein 3,5-jähriges Hoch. Im Gegensatz dazu rutschte der Goldinvestorenindex im vergangenen Monat auf 57.9 , womit im Juli der schwächste Wert seit Februar erreicht wurde, 6.0 Punkte unter dem 8,5-Jahres-Rekord vom März.
 
Das Goldhandelsvolumen auf BullionVault sank im Oktober auf den niedrigsten Stand seit Dezember,  im Vergleich zum September entspricht das einem Rückgang von einem Drittel (34,7%) und weniger als einem Fünftel (18,7%) verglichem mit März, dem geschäftigsten Monat seit der Eröffnung von BullionVault im Jahr 2005, als über BullionVault täglich durchschnittlich 12,2 Millionen Euro (13,5 Millionen Dollar, 10,9 Millionen Pfund, 1,5 Milliarden Yen) an Edelmetallen den Besitzer wechselte.
 
Das macht Sinn wenn man bedenkt, dass die Preise für Anlagegold im Oktober im Monatschnitt um 1,1% gesunken sanken und die Volatilität seit Beginn der Covid-Krise im März täglich um ein Drittel gegenüber dem Durchschnittsniveau sank.
 
Allerdings verzeichnete Oktober bei BullionVault auch die wenigsten neuen US-Kunden seit Februar, 36,3% weniger als im September und 35,4% weniger als im Oktober 2016, dem Vorabend der Wahl von Donald Trump.
 
Dies steht ein wenig im Gegensatz zum globalen Bild, wo im letzten Monat die Gesamtzahl der Neukunden gegenüber der Auszählung vom September nur um 9,1% auf 18,8% mehr als im Oktober 2016 sank.
 
Die Investitionsnachfrage nach Gold ging im Vorfeld der Wahlen 2020 auch gewichtsmäßig zurück, wobei neue und bestehende BullionVault-Kunden insgesamt als Gruppe im letzten Monat nach Abzug der Kundenverkäufe 0,4 Tonnen Gold zu ihren Beständen hinzufügten, ein Drittel weniger als im Schnitt der letzten 12 Monate. Damit stieg das Gewicht der Kundenreserven immer noch auf einen neuen Rekord von 45,4 Tonnen im Wert von 2,3 Milliarden Euro (2,7 Milliarden Dollar, 2,1 Milliarden Pfund, 287 Milliarden Yen), die in speziellen Tresoren in London, New York, Singapur, Toronto oder am beliebtesten Zürich, gelagert werden.
Auch die Silberbestände stiegen im Oktober erneut auf einen neuen Rekord, nämlich um 25,9 Tonnen auf 1.110 Tonnen im Wert von 843 Mio. $ (649 Mio. £, 729 Mio. €, 88 Mrd. Yen).
 
Da die Zahl der Silberkäufer im Laufe des Monats allerdings dreimal schneller sank als die Zahl der Silberverkäufer, fiel der Siver-Investor-Index um 6.0 Punkte und damit so stark wie nie seit Mai, nämlich um 56.8 Punkte - wieder unter seinen Jahresschnitt und  um 18.3 Punkte gegenüber dem Rekord aus der März-Serie.
 
Auch die Platinbestände stiegen im vergangenen Monat auf einen neuen Gewichtsrekord, nämlich um 61,5 kg auf 1,9 Tonnen im Wert von 45 Mio. € (40 Mio. £, 57 Mio. $, 5 Mrd. Yen). Auch hier ist also die Investitionsnachfrage nach dem Rekordanstieg, der durch die Covid-Krise, dem Einbruch der Zinssätze und den langfristigen Aussichten für eine Geldentwertung, wer auch immer in dieser Woche das Weiße Haus gewinnt, solide, wenn nicht sogar überwältigend.

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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