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Inflation? Gold lässt Privatanleger kalt

Steigende Aktienmärkte trüben den Glanz von Gold...
Herbst 2021: Gold lässt Anleger aufgrund steigender Inflationsraten kalt, die Anlegerstimmung des Metalls fiel auf den schwächsten Wert seit Mitte 2019, schreibt Adrian Ash bei BullionVault.
 
Nach Gewicht, stieg die Goldnachfrage im stark im Vergleich zum Vormonat – im September wurde erstmals seit Beginn der Covidkrise insgesamt mehr verkauft als gekauft.
 
Die starke Goldnachfrage konnte die steigenden Lebenshaltungskosten bislang nicht ignorieren und die Preise sind unverändert.
 
Das liegt daran, dass die wichtigsten Zentralbanken nun den Schwellenmärkten folgen, die Geldpolitik einzudämmen, was einen Gegenwind für ertragsschwaches Gold bildete, obwohl Zinsraten weit unter dem Tempo der Inflation verharren.
 
Die US-Inflation verläuft momentan auf einem 30-Jahreshoch, was den Absturz der Rohstoffpreise während der Pandemie mehr als ausgleicht. Es wird weitgehend erwartet, dass die Fed den historischen Pandemie-Stimuli zurückzufahren und die neue QE Geldschöpfung von derzeit $120 monatlich verlangsamen wird.
 
Die daraus resultierende Stärke des US-Dollars hatte im Oktober mit knapp unter $1.777 je Unze den niedrigsten Goldpreis seit 4 Monaten zur Folge, wohingegen die Preise in Euro und Pfund Sterling geringfügig stiegen.
 
Auf BullionVaults weltweiter Nutzerbasis von über 99.000 Kunden, sank die Anzahl der Goldkäufer seit September um 13,9%, während die Anzahl der Verkäufer um 12,7% stieg.
 
Insgesamt sank der Gold-Investor-Index, ein einzigartiges Maß für die Anlegerstimmung, von 54.7 auf 53.4, sogar unter das Pre-Covidtief vom Januar 2020 auf den geringsten Wert seit Juli 2019.
 
 
Ein Wert von 50.0 würde ein exaktes Gleichgewicht zwischen der Anzahl der Personen anzeigen, die ihre Goldbestände aufstocken, und denjenigen, die ihre Bestände verringern oder ganz verkaufen.
 
Der Gold-Investor-Index erreichte im Juni 2019, als die Preise stark anstiegen, ein 10-Jahrestief von 49.1, gefolgt von einem 10-Jahreshoch von 65.9 im März 2020, als die Covid-Krise ihren Anfang nahm.
 
Neue Allzeithochs am Aktienmarkt stellen Goldinvestitionen ebenfalls in den Schatten, ebenso wie der Druck der Lieferkette, der die Preise für Energie und andere Rohstoffe in die Höhe treibt
 
Nichts davon untermauert den Wert von Gold als Absicherung Ihres Portfolios. Im Gegenteil, Gold tendiert gerade dann zu starken Gewinnen, wenn andere Vermögenswerte langfristige Verluste verzeichnen und Anleger, die sich jetzt für den Kauf von Gold entscheiden, tun dies in einer Zeit, in der der Markt ruhig ist und die Preise anderer Vermögenswerte zunehmend überbewertet erscheinen.
 
Da die Anzahl der Goldkäufer die der Verkäufer letzten Monat überstieg, fiel die Nachfrage nach Gewicht gerechnet im Oktober positiv aus, was die Liquidation des Vormonats von 123 Kilo mehr als ausglich.
 
Im September verkauften BullionVault-Kunden erstmals seit Januar 2020 insgesamt 87 kg mehr als sie kauften.
 
Letzten Monat erreichte die Goldreserve von BullionVault-Kunden, in Tresoren in New York, London, Singapur, Toronto und am beliebtesten, Zürich, einen neuen Monatsrekord über 47.7 Tonnen, im Wert von $2.7md (€2.3md, £1.9md, ¥309md).
 
 
Wie Gold, verzeichneten auch Silberpreise im Oktober in Euro und Pfund Sterling einen leichten Anstieg, der Dollarpreis war allerdings rückläufig und verzeichnete mit $23,30 je Unze den geringsten Monatsschnitt seit Juli 2020.
 
Wie bei Gold ging die Zahl der Silberkäufer im Monatsvergleich um 28,9% zurück, während die Zahl der Verkäufer um 16,6% stieg und damit so hoch war wie zuletzt im Mai, als die Unzenpreise noch um über $4 höher lagen.
 
Insgesamt sank der Silver-Investor-Index im Oktober um ganze 3 Punkte auf 51.8, auf die schwächste Anlegerstimmung seit Juli 2019.
 
Die Nettonachfrage für Silber fiel mit 9,9 Tonnen positiv aus und brachte die Silberreserve auf ein neues Allzeithoch von 1.244 Tonnen im Wert von $961m (€825m, £697m, ¥109bn).
 
Hinsichtlich der Nachfrage von Neukunden wuchs die Nachfrage nach dem 2-Jahrestief im Oktober den dritten Monat in Folge
 
Insgesamt stieg die Anzahl der Neukunden im Oktober den 3. Monat in Folge von dem 2-Jahrestief im Juli, blieb allerdings mehr als ein Drittel unter dem Schnitt der letzten fünf Jahre und lag um 34,7% unter der typischen monatlichen Anzahl neuer Anleger seit diesem Zeitpunkt im Jahr 2016.
 
Zusammenfassend sind Gold, Silber und Platin Investments im Moment ziemlich zurückhaltend. Das sollte das Interesse langfristiger Anleger wecken, die über den Aufbau einer Position oder den Ausbau einer Anlageform nachdenken, die sich in der Vergangenheit als Absicherung für anderer, in der Regel ertragreichere Vermögenswerte bewährt hat, wenn diese über längere Zeiträume Verluste verzeichneten.
 

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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