Gute Zeit, Gold zu kaufen?
Gestern erreichte der Goldpreis die 1.255 US-Dollar und notierte damit nur noch rund 10 US-Dollar vom Rekord-Hoch im Juni entfernt, schreibt Miriam Kraus vom Investor Verlag.
Daraufhin setzten kurz Gewinnmitnahmen ein - doch dem Goldpreis gefällt es über 1.250 US-Dollar und so notiert er aktuell wieder über der Marke.
Auch wenn die Aktienmärkte sich zwischenzeitlich auch einmal über ein paar positivere US-Daten freuen können, die Investoren wissen offenbar dennoch ihr liebstes Safe-Haven-Instrument zu schätzen. Gestern haben die weltweiten Gold-ETFs ihre Rekordstände vom Dienstag erneut überboten und freuten sich über weitere Zuflüsse in Höhe von 1,7 Tonnen. Damit halten Exchange Traded Produkte weltweit rund 2.107,7 Tonnen Gold.
Doch nicht nur konjunkturelle Unsicherheiten sind ausschlaggebend für die Edelmetalllust der Investoren. Auch die ewige expansive Geldpolitik der Notenbanken, mit den dazu gehörigen Inflationssorgen, tun ihr Übriges.
Hinzu kommen die saisonalen Besonderheiten. Jetzt wo die Feiertagssaison mit Indien beginnt und sich über China, den Nahen Osten und schließlich über den Weihnachts-Westen, bis wieder nach China fortsetzt, zieht auch die physische Nachfrage wieder an, die sich mittlerweile, dank der generell steigenden Nachfrage in Asien, an immer höhere Preisniveaus gewöhnt.
Und selbst die industrielle Nachfrage, die zwar im Vergleich zur Investment- und Schmuck-Nachfrage, einen geringeren Anteil ausmacht zieht mittlerweile wieder auf Vor-Krisen-Niveau an.
So kann Gold also aus verschiedenen Situationen und Prognosen heraus profitieren - ein Edelmetall für jede Lebenslage also!
Goldpreisentwicklung in USD pro Feinunze seit 2008
Quelle: CFX-Trader
All das gilt im Übrigen auch für Silber.
Auch hier steigt die Investment-Nachfrage kontinuierlich an - die Silber ETFs verzeichneten weltweit allein gestern weitere Zuflüsse in Höhe von 53 Tonnen. Damit halten die Exchange Traded Produkte nun weltweit 13.110 Tonnen Silber. Auch Silber profitiert also von konjunktureller Unsicherheit und Inflationssorgen - ebenso aber (und das in deutlich stärkerem Maße) auch im umgekehrten Szenario der Konjunkturfreude, denn Silber ist schließlich auch ein Industriemetall.
Und, was noch dazu kommt, Silber bietet im Vergleich zu Gold ein deutlich stärkeres Aufholpotenzial. Somit bleibt nur noch eine Frage übrig: wann ist es denn endlich so weit mit der 20 US-Dollar-Marke?
Silberpreisentwicklung in USD pro Feinunze seit 2008
Quelle: CFX-Trader