Goldpreise nahe $1300-Marke
LONDON Goldpreise verzeichnen Monatshoch und stehen am Montag lediglich $2 unter der $1300-Marke, während der von der USA angeführte Handelskrieg sich mit China und Europa verschärft. Ein Artikel von Atsuko Whitehouse für BullionVault.
Der Spotpreis für Gold stieg bis auf $1298 je Feinunze, während auf dem Devisenmarkt der Yuan um 0,9 % sank – der größte Verlust in beinahe 10 Monaten, als sowohl Beijing als auch die EU in Erwiderung zu den Spannungen mit Washington, eine Liste von US Gütern zusammenstellten, die künftig verzollt werden könnten.
Zu Handelsbeginn in New York, hatten der Aktienmarkt Shenzen bereits 1,6 % und der EuroStoxx 1,2 % an Kurs verloren.
Trotz des Kursverlustes der Uber App, die bereits am Freitag unter den Ausgabepreis von $45 gefallen war, "scheint es als ob die Märkte dennoch optimistisch das Glas als halb voll betrachten, allerdings wird die Fassade wahrscheinlich bröckeln, sobald die Realität des Handelsstreits eintritt," so Howie Lee. Der Ökonom der singapurischen Bank OCBC rechnet damit, dass Gold in den kommenden Wochen an Dynamik gewinnt.
Nach dem Preisanstieg von $7 wurden dem SPDR Gold Fond letzte Woche 1,0 % der Reserve entnommen.
Hedgefonds und Spekulationen auf Termingeschäfte und Options, steigen bereits die zweite Woche in Folge.
Laut Daten der US-Aufsichtsbehörde CFTC, belaufen sich die Spekulationsgeschäfte auf nur 17 % des historischen Durchschnittswerts.
Nach den erfolglosen Verhandlungen über das Wochenende und der Auferlegung von Zolltarifen in Höhe von 25 % auf weitere 300 Milliarden Dollar seiner Waren, wirdChina ab 1. Juni 60 Milliarden Dollar der US-Importe verzollen.
Die EU plant höhere Zolltarife auf US-Güter einzuführen, sollte Trump sich entscheiden, ab Ende dieser Woche, Zolltarife für $50 Milliarden europäischer Fahrzeugimporte zu erheben.
"Unser Standpunkt ist klar: Wir brauchen weniger Tarife, nicht mehr," so das deutsche Wirtschaftsministerium heute.
"Niemand sollte von China erwarten, in den sauren Apfel zu beißen, der seinen Kerninteressen schadet," so die staatliche Presseagentur Chinas, Xinhua.
"Wir denken nicht das China bei den Verhandlungen genug nachgeben hat und werden abwarten. Die Verhandlungen gehen weiter," sagte Larry Kudlow, Vorsitzender des US-Wirtschaftsrats.
Silber und Platinpreise konnten am Montag zwar aufholen, allerdings konnten sich nicht an die Preise vom Freitag, mit je $14,79 und $865 je Feinunze, anschließen.
Laut des Raffinerie und Technologiekonzerns Johnson Matthey, könnten eine starke industrielle und Anlagenachfrage 2018 zu einem Angebotsdefizit führen.
Der World Platinum Investment Council (WPIC) rechnet auch mit einem Anstieg des Bedarfs an Anlageplatin, der den Angebotsüberschuss zwar mindert, allerdings nicht vollkommen ausgleicht.
„Durch institutionelle Anleger hat sich die Prognose für Platin ETFs im ersten Quartal drastisch geändert,“ so Trevor Raymond, Forschungsdirektor des WPIC.