Goldpreis verharrt auf $1.800

Unterstützung durch Zentralbankkäufe...

Der Goldpreis durchbrach am Donnerstag in Asien und London erneut die 1.800-Dollarmarke und handelte in einer Spanne von $5 auf beiden Seiten dieses Niveaus, während die globalen Aktienmärkte ihre Erholung von dem Rückgang der letzten Woche ausweiteten, nachdem die Europäische Zentralbank ihre Verpflichtung zu einer sehr lockeren Geldpolitik bekräftigt hatte.

Die EZB beließ die Einlagenzinsen bei minus 0,5% und setzte ihre monatlichen Anleihekäufe in Rekordhöhe fort. In ihrer überarbeiteten Grundsatzerklärung wiederholte sie, dass - nach ihrer ersten strategischen Überprüfung nach fast 20 Jahren, die EU vorübergehend eine Inflation moderat über dem Zielwert 2,0% erleben könnte", um den zweitgrößten Wirtschaftsblock der Welt wieder anzukurbeln.

Die längerfristigen Kreditkosten für Deutschland, Frankreich und Italien sowie für die meisten anderen Euro-Länder gingen heute zurück, während der Goldpreis in der Einheitswährung erneut abrutschte und den Rest des Anstiegs der letzten Woche von 0,7% auslöschte, um wieder bei €1.523 zu handeln.

Der Ausverkauf am Mittwoch am Markt für westliche Staatsanleihen führte dazu, dass die längerfristigen Zinssätze sowohl für herkömmliche 10-jährige Treasury-Schuldbriefe als auch für 10-jährige inflationsgeschützte TIPS so schnell wie seit 5 Wochen nicht mehr stiegen.

Dieser reale Zinssatz erreichte minus 0,98% jährlich, ein neues Serientief für 10-jährige TIPS-Renditen, das erstmals am letzten Tag des Monats Juli 2020 erreicht wurde.

Die Goldpreise stiegen daraufhin in Richtung des Allzeithochs vom letzten August auf $2.075 pro Unze.

 

 

"Die niedrige Realrendite allein kann einen strukturell höheren Goldpreis nicht antreiben", heißt es in einem Handelskommentar der Schweizer Raffinerie- und Finanzkonzerns MKS Pamp.

Die gestrigen aktualisierten Zahlen zu den Goldreserven, die vom Internationalen Währungsfonds gemeldet wurden "stärken" diese Ansicht, so MKS, "mit Ergänzungen durch den großen Neueinsteiger Brasilien."

Nach dem Kauf von 11,9 Tonnen im Mai - dem ersten substanziellen Zukauf seit November 2012 - kaufte die Banco Central im Juni weitere 41,8 Tonnen, der größte Monatszukauf seit Ende 2000.

Dadurch stieg Brasilien in der Weltrangliste der Goldbesitzer im offiziellen Sektor um 10 Stellen auf Platz 32 .

"Sie stehlen die Goldreserven Venezuelas", so Nicolás Maduro, der Präsident des Landes, über die anhaltende Weigerung der Bank of England, die Goldbarren im Wert von rund 2 Milliarden Dollar, die sie für die lateinamerikanische Nation verwahrt, herauszugeben - ein Fall, der nun nach einer dreitägigen Anhörung vom Obersten Gerichtshof Großbritanniens "so schnell wie möglich" entschieden wird."

"Das ist Piraterie im 21. Jahrhundert."

Die britische Regierung wiederholte am Dienstag, dass sie den Oppositionsführer Juan Guaidó "klar und eindeutig" als Präsident von Venezuela anerkennt", während Sanktionen gegen das Maduro-Regime wegen Mordes, Korruption und Plünderung von Staatsvermögen fortgesetzt werden.

Maduro bezeichnete gestern auch einen Brief aus dem Vatikan - in dem die Venezolaner "und besonders diejenigen, die eine gewisse politische Verantwortung haben... sich zusammenzusetzen und ernsthaft zu verhandeln", um zu versuchen, die Wirtschaftskrise und die politische Gewalt zu beenden - als "ein Kompendium des Hasses."

Sowohl Venezuela als auch der Iran werden von einer chinesischen Firma, die in Hongkong registriert ist, dabei unterstützt, die internationalen Sanktionen zu umgehen, berichtet Reuters heute. Sie benutzen 14 Öltanker, um Rohöl in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zu verschiffen, selbst nachdem die Firma - China Concord Petroleum Co (CCPC) - vor zwei Jahren von Washington auf die schwarze Liste gesetzt wurde, da sie mit iranischem Rohöl handelt.

Rohölpreise setzten am Donnerstag ihre Erholung von dem steilen Einbruch der vergangenen Woche fort und stiegen wieder über 72,50 Dollar pro Barrel der Sorte Brent.

"Während Gold es geschafft hat, etwas verlorenen Boden zurückzugewinnen", heißt es in der jüngsten Wochenanalyse von Metals Focus, "Silber kämpft darum, wieder in Schwung zu kommen, (seit) der Rückgang Mitte Juni durch die unerwartet kämpferische Neigung der Fed ausgelöst wurde."

"Zunehmende Sorgen über die hochansteckende Delta-Variante lösten einen Ausverkauf bei risikoreichen Anlagen aus", erklärt das Consulting-Unternehmen, und "als die Silberpreise unter technischen Lieferengpässen brachen, hat dies zu einigen taktischen Verkäufen geführt."

In Silber gerechnet sank eine Unze Gold am heutigen Donnerstag wieder unter die Marke von 72 Unzen des grauen Metalls, nachdem die Gold-Silver-Ratio gestern früh ein 6-Monatshoch bei 73 Unzen Silber erreicht hatte.