Goldpreis steigt sprunghaft
Donnerstag, 9/30/2021 15:52
Gold-Silber-Ratio erreicht 80...
Der Goldpreis legte am Donnerstag kräftig zu, während der Silberpreis gegenüber einem steigenden US-Dollar weiterhin nahe eines 14-Monatstiefs verharrte und die Hälfte des vorangegangenen Kurseinbruchs von 30 Dollar in dieser Woche auslöschte, während die globalen Aktienmärkte ihre Erholung fortsetzten und die Industrieproduktion China's ihren ersten monatlichen Rückgang seit dem Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 verzeichnete.
In Euro gerechnet stieg der Goldpreis wieder über die Marke von €1.500 je Unze, und auch der britische Goldpreis in Pfund Sterling verzeichnete im bisherigen Wochenverlauf einen Anstieg auf £1.290.
Während sich der Silberpreis für US-Anleger von seinem Tiefststand seit Juli 2020 bei $21,45 pro Unze um 30 Cent erholte, erreichte der Goldpreis heute erneut sein gestriges 7-Wochentief bei $1.722 - angetrieben durch "höhere US-Anleiherenditen und einem stärkeren Dollar", so Metals Focus.
Damit erreichte die Gold-Silber-Ratio - ein Maß für die relativen Preise der beiden ehemals monetären Metalle - heute Morgen den höchsten Stand seit November letzten Jahres und lag am Donnerstag bei 80 Unzen Silber für eine Unze Gold.
Der Rückgang des US-Goldpreises am Mittwoch führte dazu, dass die Gesamtbestände der Anleger in den beiden größten börsengehandelten Goldprodukten - den in New York notierten Treuhandfonds GLD und IAU - gegenüber Dienstag unverändert blieben.
Auch der New Yorker Silber-ETF SLV beendete den Tag praktisch unverändert, obwohl das graue Metall stark um $1 gefallen war.
Das Handelsvolumen der Silberderivate an der Comex stieg dagegen um fast drei Viertel, während das Volumen bei Gold und Platin abnahm.
Der Einbruch des Silberpreises erfolgte, nachdem Hedgefonds und andere spekulative Trader an der Comex Futures & Options Spekulationen auf steigende Kurse auf den niedrigsten Stand seit Juni 2019 reduziert hatten, wie die auf Silber spezialisierte Consultingfirma Metals Focus in ihrem jüngsten Wochenbericht feststellt.
Für Platin, das nach wie vor am häufigsten für Autokatalysatoren zur Verringerung der Schadstoffemissionen von Dieselmotoren verwendet wird, verzeichneten die Nutzfahrzeugzulassungen in der Europäischen Union im Juli und August zwei aufeinanderfolgende Rückgänge", fügt Metals Focus hinzu, "und zwar um 11,9% bzw. 5,4% im Jahresvergleich."
"Die globale Fahrzeugherstellung ist mit Herausforderungen in der Lieferkette konfrontiert", schreibt Trevor Raymond, Forschungsdirektor beim World Platinum Investment Council, "einschließlich der gut bekannten globalen Halbleiterknappheit.
"Wir gehen davon aus, dass die Automobilhersteller auf die aufgestaute Nachfrage reagieren werden, wenn sich die Probleme in der Lieferkette entspannen... Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Fahrzeughersteller Produkten mit höheren Gewinnspannen den Vorrang geben, die sich in der Regel eher zugunsten der Platinnachfrage sind" als dem Schwestermetall Palladium, das hauptsächlich in Benzinsystemen verwendet wird.
Die Inflation in Deutschland - der größten Volkswirtschaft in der EU - beschleunigte sich in diesem Monat auf 4,1% pro Jahr, so Destatis in der heutigen vorläufigen Schätzung.
Obwohl dies der schnellste Anstieg des deutschen Verbraucherpreisindex seit Dezember 1993 war, verfehlte dieses Tempo die Konsensprognosen der Analysten, ebenso wie die britische Hauspreisinflation auf dem Index der Hypothekenbank Nationwide, nach der das durchschnittliche Haus 10% mehr kostete als im September letzten Jahres.
Die jüngsten Daten zur Arbeitslosigkeit in den USA widersprachen heute ebenfalls den Prognosen, da sie im Vergleich zur Vorwoche nicht gesunken, sondern gestiegen sind, während die chinesische Datenagentur NBS ihren PMI-Index für Produktion mit 49.6, das erste und einzig Mal seit dem Covideinbruch im Februar 2020 (35.7) unter dem Wert von 50.0 "kein Wachstum" verzeichnete.
Das 18 Milliarden Dollar Investmentunternehmen Marathon Asset Management hat am Mittwoch erklärt, dass er Anleihen des krisengeschüttelten chinesischen Immobilienriesen Evergrande kaufen wird.
Evergrande (HKG: 3333), das insgesamt etwa 305 Milliarden US-Dollar schuldet, hat gestern zum zweiten Mal innerhalb einer Woche die Zahlungen nicht ausführen, berichtet Reuters, "obwohl das in Geldnot geratene Unternehmen am Donnerstag eine Teilzahlung an einige seiner Onshore-Investoren geleistet hat."
Auf Dollar lautende Evergrande-Anleihen, die im Jahr 2023 fällig werden und mit einem 10%igen Coupon ausgestattet sind, sanken am Mittwoch um fast ein Zehntel und kosteten weniger als 24 Cent pro Dollar.
Die chinesische Zentralbank (People's Bank of China) hat heute zum neunten Mal in Folge Geld in die Geldmärkte der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gepumpt und vor dem heute Abend beginnenden einwöchigen Nationalfeiertag den Gegenwert von 40 Mrd. Dollar "zur Hauptliquidität" hinzugefügt.
"Die Goldnachfrage in China bleibt hoch", so ein asiatischer Goldhändler und verweist auf die Goldpreise in Schanghai gegenüber London - dem Zentrum des weltweiten Handels- und Lagernetzes des Metalls -, wobei der Anreiz für neue Importe am Donnerstag nur um $1 auf $9 pro Unze, seinen langfristigen historischen Durchschnitt, zurückging.
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