Goldpreis springt um $20
Freitag, 8/27/2021 18:07
Powells ereignislose Rede in Jackson Hole zur Reduzierung der QE...
Der Goldpreis erreichte am Freitagnachmittag in London mit $1.809 pro Unze den höchsten Stand seit drei Wochen, nachdem der Chef der US-Notenbank (Fed), Jerome Powell, in seiner mit Spannung erwarteten Rede in Jackson Hole über die Wirtschaft und die Inflation einen zurückhaltenden Ausblick auf die Geldpolitik gegeben hatte.
Powell wiederholte, dass der Nullzinssatz der US-Notenbank in absehbarer Zeit nicht steigen wird, und bestätigte, dass die quantitative Lockerung der Geldpolitik vorgesehen ist, allerdings konkrete Angaben oder Hinweise auf den Zeitpunkt.
Der Goldpreis sank zunächst auf $1.787, als der Fed-Vorsitztende seine Rede begann, bevor er im Laufe seiner Ausführungen stieg, fiel und dann wieder anstieg.
Der Silberpreis stieg ebenfalls, nachdem Powell seine Rede beendet hatte, und erreichte mit $24,00 pro Unze den höchsten Dollarwert seit dem 9. August, während die Preise für Staatsanleihen stiegen - was die langfristigen Kreditkosten senkte. Westlichen Aktienmärkte konnten einen früheren Verlust in einen kleinen Gewinn umwandeln.
"Die starke Unterstützung durch die Politik hat einen kräftigen, aber ungleichmäßigen Aufschwung ausgelöst", so Powell. Der wirtschaftliche Aufschwung des Jahres 2021 hat einen Nachfrageschub ausgelöst, vor allem bei langlebigen Gütern, die jetzt "20% über dem Niveau vor der Pandemie" liegen.
Dies habe zu "Knappheit und Engpässen" geführt, so der Chef der US-Notenbank, und zu einer "erhöhten Inflation", die er aber nach wie vor für "vorübergehend" einschätzt.
Die US-Inflation stieg im vergangenen Monat auf 3,6% pro Jahr, gemessen am PCE-Index - ein neuer 30-Jahreshöchststand -, wie aus neuen Daten hervorgeht, die kurz vor Powells Rede veröffentlicht wurden.
Die längerfristigen Zinssätze befinden sich auf einem historischen Tiefstand, da die Fed weiterhin jeden Monat US-Staatsanleihen im Wert von 80 Mrd. Dollar und Hypotheken-besicherte Anleihen im Wert von 40 Mrd. Dolllar kauft, ist der derzeitige Realzins für die 10-jährigen Anleihen Washingtons so negativ wie noch nie seit dem Rekordtief von Neujahr 1975.
Wie der Dollarpreis stieg auch der Goldpreis in Euro um 0,8% gegenüber dem letzten Wochenende und notierte nach Powells Äußerungen bei €1.533.
In britischem Pfund gerechnet war der Goldpreis während der Rede des Fed-Vorsitzenden in Jackson Hole ebenfalls volatil, verzeichnete aber in dieser Woche nur einen Anstieg um 0,5% auf £1.314 pro Unze.
"Der Zeitpunkt und das Tempo der kommenden Reduzierung der Ankäufe von Vermögenswerten soll kein direktes Signal für den Zeitpunkt der Zinserhöhung sein", so Powell, ohne weitere Hinweise oder Prognosen zu geben.
Powell wiederholte die Hauptziele der Fed - und betonte "maximale Beschäftigung" vor "Preisstabilität" - und machte für den Anstieg der US-Inflationsdaten im Sommer 2021 "unvermeidliche Belastungen" verantwortlich, während die Wirtschaft nach dem Lockdown wieder anspringt, da die Nachfrage das "Pandemie-geschädigte Angebot" übersteigt.
Der geldpolitische Ausschuss der Fed bleibe "standhaft in seinem Engagement, den Aufschwung zu unterstützen", und während das erklärte Ziel der Pandemie-Notfallmaßnahmen, "substanzielle Fortschritte" auf dem Weg zu einer jährlichen Inflationsrate von 2% zu erzielen, nach den aktuellen Daten "erreicht" sei, gebe es bei der Beschäftigung noch "viel zu tun".
"Ich glaube, die Politik ist gut aufgestellt", schloss er.
Im Vorfeld von Powells Äußerungen zum Tapering und zur Inflation "war Jackson Hole wahrscheinlich kein Ereignis", hieß es über Nacht in einem Kommentar der Schweizer Raffinerie- und Finanzgruppe MKS Pamp, auf die "die Finanzmärkte übermäßig konzentriert zu sein scheinen".
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