Goldpreis büßt Gewinne von Mittwoch ein

 

Goldpreise sanken an diesem Donnerstagmorgen, nachdem sie am vorigen Handelstag gestiegen waren, während die Märkte mit Spannung die heutige Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell, erwarten. Ein Artikel von Atsuko Whitehouse. 

Der Spotpreis fiel um 0,7% auf $1.939 $ je Feinuze, nachdem er während des gestrigen Handelstags um 1,2% gestiegen war, während der Dollar-Index - ein Maß für den Wert des US-Dollars im Vergleich zu den wichtigsten Hauptwährungen - das Niveau knapp über einem Zweijahrestief hielt.

Die Rendite 10-jähriger Treasuries - der weltweiten Benchmark-Anleihe - blieb unverändert, nachdem sie in dieser Woche jeden Tag gestiegen war.

 

 

Powell soll seine Rede auf der jährlichen Zentralbankerkonferenz der Fed halten, bei der Investoren nach Hinweisen zur Inflation und zur Währungsstrategie suchen.

"Die Kernaussage der Botschaft wird wahrscheinlich auf den Wunsch hinweisen, die Inflation zu überschießen, allerdings nicht auf spezifische Maßnahmen, um dies umzusetzen", so Roberto Perli und Benson Durham von Cornerstone Macro in einem Kommentar am Mittwoch.

"Es besteht die Auffassung, dass die Fed ihr Inflationsziel von 2% wahrscheinlich lockern wird, selbst wenn dies nicht angekündigt darauf angespielt wird", so StoneX-Analystin Rhona O'Connell in ihrem jüngsten Kommentar und verwies auf die sinkenden Raten der TIPS (Treasury Inflation-Protected Securities). Der Fünf-Jahres-TIPS-Index weist derzeit eine Rendite von -1,07% auf, während der 30-jährige TIPS-Index eine Rendite von -0,35% verzeichnet. 

Gold wird oft als Inflationsabsicherung betrachtet, was für die meisten Anleger der langfristige Anreiz für die meisten Anleger, die heute Edelmetalle halten. Eine kürzlich von BullionVault durchgeführte Umfrage ergab, die Hauptmotivation Gold zu kaufen, sind Angst vor Währungsabwertung und Inflation.

Das jährliche Wirtschaftssymposium der US-Notenbank, eine Veranstaltung, die normalerweise im Bergferienort Jackson Hole in Wyoming stattfindet, wird in diesem Jahr aufgrund der Pandemie virtuell abgehalten. Nach dem Symposium und dem politischen Treffen, Mitte September, werden wird die Fed erst am Tag nach den US-Präsidentschaftswahlen am 3. November 2020 wieder tagen.

Die Spannungen zwischen den USA und China über das südchinesische Meer eskalierten am Mittwoch, als Peking vier Raketen in die Gewässer feuerte, etwa zur gleichen Zeit, als die Trump-Regierung gegen chinesische Unternehmen vorging, die bei der Errichtung von Außenposten in der umstrittenen Region geholfen hatten.

Die Goldpreise an der Shanghaier Goldbörse in China lockerten ihren historischen Abschlag gegenüber London und fielen am Donnerstag auf 57 Dollar je Feinunze zurück, als die Zentralbank auf dem größten Verbrauchermarkt des Metalls, den Kurs auf ein neues 7-Monatshoch von 6,8903 pro Dollar festlegte.

Da die Pandemie um Neujahr in Wuhan begann und dann Ende Januar auch andere Städte in der Provinz Hubei heimsuchte, schlug dieser Aufschlag auf einen Rekordabschlag um und erreichte am 19. August mit $ 88 je Unze einen Höchststand.

In Euro gerechnet fiel der Goldpreis um 0,4% auf €1.642 je Unze, während die europäischen Aktien nachgaben, wohingegen die Wall Street am Mittwoch ihren fünften Rekordhochstand in Folge erreichte und auch der MSCI-Index auf seinen bisher höchsten Stand stieg.

Die Preise für britische Anleger fielen ebenfalls um 0,5% auf £1.470 je Unze.

Der Spotpreis für Silber fiel um 0,6 % auf $27,29 je Unze, nachdem er während dem vorangegangenen Handelstag um 3,5 % gestiegen war, wodurch die Gold-Silber-Ratio – die die relativen Preise der beiden vormals monetären Metalle widerspiegelt - auf 71, einen Dreijahrestief für Gold gegenüber Silber, gedrückt wurde.

Platin fiel ebenfalls um 0,6 % auf $ 934 je Feinunze und erreichte beinahe damit die am Mittwoch erzielten Zuwächse.

Die Ölpreise hielten sich am Donnerstag inmitten eines schweren Sturms im Golf von Mexiko, der auf das Herz der US-amerikanischen Ölindustrie zuraste, was Bohrinseln und Raffinerien zur Einstellung der Produktion gezwungen hat, stabil.

Hurrikan Laura, der am frühen Donnerstagmorgen mit einer Windstärke von 150 Meilen pro Stunde die Küste Louisiana‘s erreichte, hat die Rohölpreise für US West Texas Intermediate (WTI) in dieser Woche in die Höhe getrieben.