Gold-Investment: Das Ende der Gold-Hausse?
Warum Goldman Sachs Gold sinken sieht...
Es ist am Ende! Aus und vorbei!
Der Gold-Bullenmarkt steht unmittelbar vor dem Ende, so zumindest lauteten gestern einige Schlagzeilen, schreibt Ben Traynor von BullionVault.
Denn Goldman Sachs hat das Ende der Gold-Hausse verkuendet. Angesichts der Art von BullionVaults Geschäft könnte man nun erwarten, dass wir einen schrille Widerlegung dieser Ankuendigung veroeffentlichen werden, vielleicht mit paar unserer eigenen bullischen Prognosen.
Aber das werden wir nicht tun. Denn wir koennen die Zukunft nicht besser voraussehen als alle anderen auch. Alles, was wir wissen ist, dass diese Vorhersage, eine der vielen ständig aufgeworfenen, sich als richtig erweisen koennte.
Stattdessen schauen wir einmal genauer, was Goldman gestern sagte. Die Investmentbank hat ihre Goldpreis-Prognosen für die nächsten drei, sechs und 12 Monate gesenkt. Die 12-Monats-Prognose wurde um 7,2% auf $1.800 pro Unze gesenkt, während fuer 2014 eine Prognose von $1.750 hinzugefügt wurde.
"Während wir fuer Anfang 2013 Potenzial für höhere Goldpreise sehen, sehen wir auch wachsende Abwärtsrisiken", sagen die Goldman Rohstoff-Analysten.
Der Grund? Eine stärkere US-Wirtschaft und höhere Realzinssaetze (d.h. inflationsbereinigte) als Folge. Das ist seit Kurzem ein Standard-Ausblick von Goldman geworden und es folgt daraus, dass Gold in einem solchen Umfeld es schwer haben koennte. Wenn andere Investitionsarten oder gar Bargeld auf der Bank positive reale Renditen abwerfen, gibt es weniger Anreiz, an einem keine Zinsen bringenden Klumpen Edelmetall festzuhalten.
Viele Sparer und Anleger schreien nach einer stärkeren Wirtschaft und positiven Realzinsen. Wir würden wetten, viele Goldanleger würden von einem solchen Umfeld insgesamt profitieren; der Wert ihrer Goldbestände koennte fallen, aber andere Teile ihres Portfolios wahrscheinlich steigen.
Die offensichtliche Frage ist natuerlich: Was, wenn die Dinge nicht so verlaufen, wie Goldman es vorhersagt? Was, wenn die US-Wirtschaft wieder in die Rezession zurueckfaellt und die Federal Reserve mehr Lockerungsmaßnahmen einführen muss, die den Wert des Dollars weiter untergraben?
Es gibt Goldanleger, die Gold kaufen und hoffen, es geht nach unten, aber sie wollen, nur für den Fall, etwas besitzen. Für uns ist dieses Absicherungsmotiv ein Kerngrund für den Besitz von Gold. Auch schlafen wir nachts besser, wenn wir uns nicht um die besorgniserregenden neuesten Prognosen von Analysten und kurzfristigen Kursbewegungen sorgen muessen, aber vielleicht sind das nur wir.
Derzeit sehen die Preisbewegungen von Gold und Silber weiterhin schwach aus und auch das offene Interesse an Comex Gold-Futures sind weiter rückläufig. Längerfristige Aktuere kaufen aber immer noch hinzu und boersengehandelte Gold-Fonds setzten gestern einen neuen Rekord. Und wie unser Gold-Investor-Index fuer den letzten Monate zeigt, bauen auch individuelle Privatanleger ihre Gold-Positionen noch vor 2013 weiter auf.