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Goldinvestionen steigen 40% dank Inflation, Preissturz

Nur 2020 wurde im 1. Halbjahr mehr in Gold investiert
Der steilste Preissturz von Anlagegold seit 5 Jahren wurde vor allem von Privatanlegern genutzt, schreibt Adrian Ash für BullionVault.
Die Nachfrage nach sicher verwahrtem Anlagegold hatte sich bereits von April bis Mai verdoppelt, stieg im Juni allerdings um weitere 40,1% auf beinahe eine halbe Tonne, da Privatanleger über die Handelsplattform neue Rekordreserven aufstockten.
Der Preis für große Goldbarren für den Großhandel, fiel im letzten Monat in Dollar gerechnet um 7,2%, der stärkste Rückgang seit Donald Trump die Präsidentschaftswahl  im November 2016 gewann, allerdings wirkte sich der Rückgang weniger auf Euro und Pfund aus, wo lediglich ein Verlust von 4,9% und 5,0% verzeichnet wurde.
Auch im Monatsvergleich fiel der Preissturz im Juni weniger stark aus, rutschte für Dollarinvestoren um 1,0% auf $1.834 je Unze.
Damit wurde im Juni der höchste Monatsschnitt aller Zeiten verzeichnet.
Zusätzlich ging die Anzahl der Erstkäufer im letzten Monat zurück, wodurch 2021 auf Platz 2 hinter dem Rekordjahr 2020 rutschte.
 
 
Der Preissturz im Juni hatte die niedrigste Anzahl von Goldverkäufern seit Dezember 2019 zur Folge, im Vergleich zu Mai, ein Rückgang von 40,1%.
Die Anzahl der Goldkäufer stieg im Gegensatz um 7,1% und erreichte den höchsten Wert seit dem Preissturz im März, als das Metall auf den niedrigsten Preis in 10 Monaten fiel.
Insgesamt hob dies den Gold-Investor-Index, eine einzigartige Messung der Anlegerstimmung unter BullionVault-Kunden, auf ein 4-Monatshoch von 57.6.
Ein Wert von 50.0 entspräche dem perfekten Gleichgewicht von Käufern und Verkäufern. Der Gold-Investor-Index verzeichnete zu Beginn der Covid-Krise im März 2020 ein 9 Jahreshoch von 65.9.
Die Wiedereröffnungen lies die Inflationsängste sprunghaft ansteigen, sodass die Nachfrage nach Goldanlagen weiterhin sehr stark ist und nicht nachlässt, da die Massenimpfung den Anfang vom Ende der globalen Covid-Krise kennzeichnet.
Die lange Erfolgsbilanz von Gold, dass es steigt, wenn Aktienmärkte fallen, steigert auch seine Attraktivität für Investoren, die ihr Risiko streuen und diesen seltenen, physischen Vermögenswert als Absicherung ihres nutzen wollen.
Natürlich mag es unnatürlich erscheinen, dass der Inflationssprung in diesem Frühjahr den Goldpreis kurzfristig belastet hat, aber das liegt daran, dass er die Vermutung stärkte, dass die Zentralbanken, angeführt von der US-Notenbank Fed, bald damit beginnen werden, staatliche Hilfspakete einzuschränken und die Zinssätze anzuheben, was Gold als nicht renditeträchtige Anlage möglicherweise schaden könnte.
Da das Wirtschaftswachstum immer noch wackelig ist und die Inflation bereits weit über den Zinssätzen liegt, die für Bargeldersparnisse angeboten werden, bietet der Preisrückgang von Gold den Anlegern einen günstigeren Einstiegspunkt für eine langfristige Absicherung gegen eine historisch schwache Geldpolitik bis weit in die Zukunft.
 Nach Gewicht und abzüglich der Kundenverkäufe erreichte die Nachfrage nach Anlagegold - das sicher in einem Tresor nach Wahl des Kunden in London, New York, Singapur, Toronto oder am beliebtesten Zürich gelagert wird - im letzten Monat 446 Kilogramm.
Das lag 124,5% über dem letzten 5-Jahresschnitt und kennzeichnete den stärksten monatlichen Zuwachs seit August 2020, als das Metall sein aktuelles Allzeithoch über $2.000 pro Unze erreichte.
Durch den Zufluss im Juni wuchs der Gesamtbestand an Gold der BullionVault-Kunden auf den 16. Monatsrekord in Folge mit 47,4 Tonnen im Wert von $2,7 Mrd. (€2,2 Mrd., £1,9 Mrd., ¥297 Mrd.) nur 49 Zentralbanken weltweit verwahren mehr.
Dieser Bestand an Tresorgold in Privatbesitz ist auch größer als 119 der 131 aktiven goldgedeckten ETF-Fonds, die weltweit an den Börsen gehandelt werden.
 
 
Silberpreise fielen von Mai auf Juni 2021 ebenfalls, wenn auch weniger steil als Gold, in US-Dollar gerechnet um 6,7% und verzeichneten in US-Dollar einen Monatsverlust von 1,8%.
Dennoch belief sich der Monatsschnitt auf $26,98 je Unze, was dem höchsten Preis seit 2012 entspricht, beinahe 52,3% über dem Vorjahreswert.
Die Silbernachfrage in Gewicht entsprach mit 17,7 Tonnen der stärksten in 4 Monaten, insgesamt beläuft sich die Kundenreserve auf 1,219 Tonnen im Wert von einer Milliarde Dollar (€849m, £728m, ¥111bn).
Die Anzahl der Verkäufer sank im Vergleich zum Vormonat um 41,7%, so niedrig wie zuletzt im März 2020, als die Covid-Krise Märkte- und Industrie übergreifend einbrachen und das graue Metall auf den niedrigsten Wert seit Neujahr 2009 auf unter $12 je Unze fiel.
Die Anzahl der Silberkäufer stieg im Juni im Gegensatz um 5,3% im Vergleich zum Vormonat und erreichte ein 3-Monatshoch.
Insgesamt stieg der Silver-Investor-Index dadurch mit 56.2 auf den höchsten Wert seit März, 3.5 Punkte über dem 5-Jahresschnitt vor Covid.
Die Anzahl der Neukunden fiel im Vergleich zum Mai um 35,9%, im Vergleich zu Juni 2020 um 51,1%, dem geringsten Monatszuwachs seit Dezember 2019, unmittelbar vor der Covid-Krise.
Das erste Halbjahr 2021 war dennoch das 2-höchste in der 16-jährigen Geschichte BullionVault's, nachdem Rekordjahr 2020, und lag 85,3% über dem Schnitt vor 10 Jahren.
 

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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