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Goldbarren verzeichnen günstigsten Preis in 4 Wochen, Citi prognostiziert $2000, Draghi drängt bei letzter Abstimmung auf expansive Geldpolitik

LONDON Goldbarren verzeichneten auf dem professionellen Markt in London 4-Wochentief gegen einen steigenden Dollar, und rutschten teilweise unter die 1490-Dollarmarke je Feinunze, auch Märkte und Anleihen sanken weltweit im Kurs. 

Am härtesten traf es das Defizit in der Eurozone, bei Bundesanleihen stieg der Jahreszins auf bis zu -0,56 % – dem geringsten Negativzins seit einem Monat - vor der endgültigen Zinsverkündung am Donnerstag des derzeitigen EZB-Chef Mario Draghi.

"Mit dem steigenden Risiko einer Rezession in Europa muss die EZB handeln”, drängt das Magazin The Economist auf mehr Negativzins und neue Anleihekäufe.

"Die Wirtschaftsdaten sind grauenvoll“, schreibt die Financial Times.

"Go big," stimmt Reuters zu.

"Allerdings steht Draghi mit der Wiedereinführung einer finanziellen Lockerung beispiellosem Wiederstand gegenüber„, berichtete Bloombergs Korrespondent aus Frankfurt, allen voran Deutschland hatte einen "kollegialeren Stil" bei der Umsetzung der EU-Finanzpolitik von der Amtsnachfolgerin des EZB-Präsidenten, Christine Lagarde gefordert.

In Euro gerechnet erreichten Goldbarren bereits im frühen Handel auf dem asiatischen Markt mit €1345 den Tiefpunkt, das entspricht dem günstigsten Preis seit Mitte August und liegt 4,9 % unter dem Allzeithoch letzter Woche.

Zum gestrigen Handelsschluss erhielten Anleger negative Renditen auf AAA-Euroanleihen mit einer Restlaufzeit bis 2045, belegen Daten der EZB.

Nachdem Gold diesen Dienstag auf $1557 gefallen war, im Vergleich zu dem neuen 6,5-Jahreshoch vom Mittwoch ein Rückgang von 4,3 %, fiel auch der Silberpreis den 4. Handelstag in Folge und sank 9,5 % von dem beinahe 3-Jahreshoch von $19,65 je Feinunze.

Platinpreise verzeichneten zum dritten Mal innerhalb einer Woche Tiefpunkte unter der $930-Marke, etwa 7 % unter dem plötzlichen Anstieg über die 1000-Dollarmarke letzten Monat.

Im Kontrast stiegen andere Wertanlagen am Dienstag, was den CRB-Index für Rohstoffe über 0,5 % auf den besten Wert seit 31. Juli steigen ließ.

„Unseren Erwartungen nach werden Goldpreise für längere Zeit stark gehandelt“, besagt ein neuer Bericht des US-Finanzgiganten Citigroup, mit einer Prognose von „möglicherweise bis zu $2000… in den nächsten 1-2 Jahren.“

“Die optimistische Prognose der Citigroup basiert auf der Senkung des Leitzinses auf null… globaler Rezession sowie gestiegenen geopolitischen Spannungen, “ schreibt Bloomberg in einem von 3 Artikeln, die zu der Analyse veröffentlicht wurden. 

Auch Reuters, die Financial Times, die South China Morning Post sowie der britische Telegraph  berichten heute von der jüngsten Auffassung der City Group.

In britischen Pfund gerechnet verzeichnet der Goldpreis £1204 je Feinunze, der niedrigste Wert seit dem 6. August liegt 6,1 % unter dem Rekordhoch der Vorwoche - während sich das Pfund von dem höchsten Wechselkurs gegen den Dollar und den Euro seit Juli erholte.

Da das Parlament nun geschlossen ist und Premierminister Johnson gesetzlich untersagt ist an Halloween ohne Abkommen aus der EU auszutreten, "Sollte die schwindende Wahrscheinlichkeit eines harten Brexit Ende Oktober das Pfund noch weiter stärken“, schreibt die Schweizer Bank UBS in einem Kommentar. 

"Jeglicher Fortschritt hinsichtlich eines Abkommens mit der EU könnte das Pfund auf rund $1,30 gegen den Dollar stärken," beinahe 5 % über dem Kurs vom Dienstag, sollte das Parlament einem neuen Abkommen nach der Vertagung am 14. Oktober zustimmen, könnte das Pfund UBS zufolge „sogar noch höher notieren“.

 

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

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