Gold News

Gold überschreitet $1.000!

Das Allzeit-Hoch bei 1.033,90 USD ist also nicht mehr fer.

Gold ist eine Währung

Gold
ist und war zu allen Zeiten der Menschheit ein Mittel der
Wertaufbewahrung. So profan es klingen mag: aber Gold kann nichts
anderes. Zwar wird ein im Vergleich geringer Anteil des geförderten
Goldes auch in der Industrie verwendet, doch der Großteil des
vorhandenen Goldes dient in Form von Münzen, Barren oder Schmuck der
Werterhaltung des Vermögens.

Vielleicht fragen Sie
sich, warum ich diesen Aspekt so herausstelle. Weil ich gerne auf die
grundsätzlichen fundamentalen Begründungen eingehen möchte, die den
Goldpreisanstieg unterstützen.

Natürlich ist aktuell ein deutlicher spekulativer Faktor
am Werk. Und auch die Investmentnachfrage zieht nur sehr langsam wieder
an. ETF Securities hält gegenwärtig ein Rekordvolumen von 8 Millionen
Unzen Gold - allerdings war der gestrige Zufluss in Höhe von 6.640
Unzen im Vergleich zu den massiven Zuflüssen, welche die Gold-ETFs zu
Beginn des Jahres verbuchen konnten, gering.

Mit zwei
Gründe, weshalb viele Analysten die aktuelle Preisbewegung eher als
eine Gewinnmitnahme-Situation, als eine Einstiegsgelegenheit in eine
neue Rallye betrachten.

Doch, betrachtet man die grundsätzlichen, fundamentalen Faktoren ergibt sich ein deutlich bullisches Bild!

Betrachten
wir Gold nämlich als eine Währung, müssen wir den Wert des Edelmetalls
in Relation setzen. Zum Beispiel in den Vergleich zur US-Währung!
Traditionell notieren USD und Goldpreis (in USD) in einer
Negativ-Korrelation, d.h. wenn der Wert der US-Währung fällt, steigt
meist der Wert von Gold (in USD).

USD setzt Schwäche fort

Der
USD gibt weiterhin ab. Mittlerweile hat EUR/USD die bisherige, obere
Begrenzung seiner Range bei 1,4440 durchbrochen. EUR/USD erreichte
heute ein Hoch bei 1,4505 und notiert aktuell bei 1,4467. Ein
deutliches Signal, das für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends spricht.

Der USD-Index hat heute den dritten Tag in Folge abgegeben. Der Index,
welcher die Entwicklung der US-Währung gemessen an einem Warenkorb von
6 Major-Währungen wiedergibt hat seit Beginn des Jahres rund 5%
verloren und setzt seinen Abwärtstrend seit März (also seit der Phase
in der die enorme Nachfrage nach USD-Assets die US-Währung unterstützt
hatte) kontinuierlich fort.

Entwicklung USD-Index

 

Quelle: stockcharts.com

Da der USD aktuell also weiterhin Schwäche beweist, ist der Goldpreisanstieg in USD also durchaus nachvollziehbar.

Goldpreis in Euro zieht ebenfalls an

Doch,
wie erklärt sich dann, dass auch der Goldpreis in Euro in der letzten
Woche wieder deutlich angezogen hat? Gold in Euro ist aus seiner
wochenlangen Range zwischen 650 und 675 Euro ausgebrochen und notiert
aktuell bei 694,33 Euro pro Feinunze. Damit ist auch der Goldpreis in
Euro nur noch 11% von seinem Allzeithoch entfernt.

Eine Währung benötigt vor allem eines: Vertrauen

Dies
ist mit Sicherheit einer der bedeutsamsten Aspekte, der auch als
bullischer fundamentaler Faktor für die Goldpreisentwicklung gewertet
werden kann. Denn ein Anstieg der Goldpreise bedeutet ein wachsendes
Vertrauen in das Investment (oder die Währung) Gold. Zugleich bedeutet
dies aber auch ein wachsenden Mißtrauen in andere Währungen.
Insbesondere in die US-Währung.

Denn die USA sind bis
über beide Ohren verschuldet. Zudem kauft die US-Notenbank
US-Staatsanleihen mit USD auf, die sie sozusagen selbst kreiert. Zu
diesem Zweck weitet sie ihre Bilanz aus. Die US-Bank Goldman Sachs geht
davon aus, dass die USA allein in den beiden Jahren bis September 2010
Schulden im Wert von 2,9 Billionen USD "verkaufen" werden müssen.

Maßnahmen
also, die nicht gerade dazu angetan sind, das Vertrauen in die
US-Währung zu stabilisieren. Maßnahmen die zudem auch die Gefahr einer
späteren Inflation erhöhen.

Doch die USA sind ja nicht
das einzige Land, welches auf die Krise reagieren musste. Weltweit
haben die Notenbanken ihre Zinsen gesenkt, weltweit haben Regierungen
massive fiskalpolitische Stimulierungsprogramme eingeführt um der
Rezession entgegen zu wirken.

All das will irgendwann
finanziert sein! Die Frage ist nur wie? Über Steuererhöhungen, über
eine Inflation? Man wird sehen! Jedenfalls bleibt im Angesicht all
dessen, was da noch kommen könnte, das glänzende Edelmetall eine der
besseren Alternativen. Schließlich hat es noch nie geschadet sein Depot
mit einer Anlage in physischen Edelmetallen abzusichern.

Kann die 1.000 USD-Marke dieses Mal gehalten werden?!

Die
Frage, welche sich nun stellt ist, wie der Goldpreis weiterhin
reagieren wird?! Wird Gold seine All-Time-Highs (in USD bei 1.033,90
USD pro Unze) wieder anstreben, oder sogar überschreiten? Oder steht
die nächste Korrekturbewegung bereits an?

Sehen wir uns den 5-Jahres-Chart für Gold in USD an

 

Quelle: kitco.com

Der Goldpreis hat in den letzten anderthalb
Jahren bereits die 1.000 USD-Grenze überschritten und hernach jedes Mal
wieder eine erneute Korrekturbewegung hingelegt. Dementsprechend gehe
ich davon aus, dass auch im aktuellen Fall eine folgende
Korrekturbewegung nicht unüblich wäre, wobei zuvor das bisherige
Allzeithoch bei 1.033,90 USD durchaus noch überschritten werden könnte.

Wobei ich nach wie vor davon ausgehe, dass ein Rückgang in den Bereich
um 965 US-Dollar und sogar zeitweilig eine Notierung innerhalb der
Range zwischen 930 und 960 USD den übergeordneten Aufwärtstrend nicht
gefährdet. Sehen Sie sich den Chart an: wer würde hier nicht von einem
kontinuierlichen Aufwärtstrend sprechen können?

Quelle: Gold überschreitet 1.000 USD!!

Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Wirtschaft arbeitete Miriam Kraus als Analystin in einer Zürcher Vermögensverwaltung. Seit 2007 ist sie freiberufliche Finanzanalystin und arbeitet mit dem Investor Verlag zusammen.  Ihre besonderen Kennzeichen sind die hartnäckige Recherche und ein Gespür für wesentliche Aspekte.

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Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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