Gold wird sich „aller Wahrscheinlichkeit nach wieder erholen“, aber Silber testet 2017er Aufwärtstrend
Gold stieg kurzzeitig um 10 USD nach der Veröffentlichung von Trumps Steuerreform am Donnerstag, allerdings fielen die Preise dann wieder auf 1263 USD je Feinunze zurück, während gleichzeitig der Dollar stärker wurde, aber Rohstoffe sowie die weltweiten Aktienmärkte weiter nach unten gingen.
Silber war noch stärker davon betroffen, indem es seit dem 5-Monatshoch, welches das Edelmetall letzte Woche erreichte, um 7% auf 18,66 USD abrutschte. Im Vergleich dazu notierte Gold nur 2,7% tiefer.
Der Euro verlor etwas an Wert an den Devisenmärkten, als die Europäische Zentralbank verkündete, vorerst an ihrem negativen Zinssatz und den monatlichen Anleihekäufen im Wert von je 60 Milliarden EUR festhalten zu wollen. Unmittelbar nach der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl legte die Einheitswährung noch eine Rallye hin.
"Die Risiken für den Wachstumsausblick des Euroraums bewegen sich in Richtung einer stärkeren Ausgewogenheit, sie sind aber weiterhin überwiegend abwärts gerichtet und haben vor allem mit globalen Faktoren zu tun", sagte EZB-Präsident Mario Draghi.
Unterdessen legte Trumps Regierung ihre groß angekündigte Steuerreform in Form einer 1-seitigen Liste mit Stichpunkten vor. Von Journalisten wurde diese – abhängig von ihrer eigenen politischen Zugehörigkeit – als entweder „dürftig an Details“ oder aber als „umfassender Umriss“ bezeichnet.
Während die Pläne laut früherer Schätzung 5-7 Milliarden USD kosten würden, betonten Befürworter von Trumps Reform, dass sich diese selbst finanzieren würde, indem sie die Wirtschaft ankurbeln würde.
Doch da die US-Schuldengrenze an diesem Freitag erreicht wird, während der Kongress noch um die Ausweitung um eine weitere Billion diskutiert, denken Analysten, dass der Vorschlag, dass die Steuersätze für Hochverdiener drastisch gesenkt und die Körperschaftssteuer halbiert werden soll, kaum Chancen hat, vom Senat und dem Kongress gebilligt zu werden.
„Gold und vor allem auch Silber haben ihre ersten Ziele erreicht“, steht in der jüngsten technischen Analyse der französischen Investmentbank Societe Generale mit dem Verweis auf 1262 USD beziehungsweise 17,50 USD je Feinunze.
„Gold hat sich auf beeindruckende Weise erholt und bei 1290 USD kurzzeitig die seit 2011 bestehende Abwärtslinie durchbrochen […] und wird sich aller Wahrscheinlichkeit [auch jetzt] wieder erholen.“
Indem die Silberpreise heute auf jedoch auf 17,41 USD abstürzten, fielen sie am Donnerstagvormittag kurzzeitig durch die mehrmonatige Aufwärtslinie, fügt das Team der Societe Generale hinzu.