Deutsche Anleger investieren wieder mehr

 

Neue Daten von BullionVault zeigen, dass deutsche Investoren und Sparer im August wieder mehr Gold und Silber gekauft haben – wegen der Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage. Deutschland sticht hervor, weil neue Edelmetallkäufe in anderen westlichen Ländern schwach bleiben.

 

Der Gold-Investor- Index Deutschland (GII), der die Anzahl der Goldkäufer auf dem weltweit führenden Marktplatz BullionVault mit der Anzahl der Goldverkäufer vergleicht, stieg im August um 2,1 Punkte auf ein Zehn-Monats-Hoch von 57,8 Punkten.

 

Im Gegensatz dazu fiel der globale GII ohne Deutschland um 0,2 Punkte auf ein Fünf-Monats-Tief von 53,7. Das Interesse der deutschen BullionVault-Kunden übertraf das der anderen Länder also enorm. Dieser Abstand war seit September 2022 nicht mehr so groß. 

 

 

Die steigenden Zinsen für Bankguthaben ließen die Zahl der Erstkäufer von Gold und Silber in diesem Sommer auf ein Bärenmarktniveau sinken. Nun haben die sich drastisch verschlechternden Wirtschaftsdaten aus Deutschland zu einem starken Anstieg der Neuinvestitionen in Edelmetalle und zu einem Stimmungswechsel gegenüber Edelmetallen unter den deutschen Bürgern geführt.

 

Die Zahl der deutschen Erstinvestoren ist seit dem Acht-Jahres-Tief im Juli um 127,4 % auf den höchsten Stand seit März 2023 gestiegen. Zu dem Zeitpunkt stellte die Mini-Krise im US-Bankenwesen die Deutsche Bank infrage und die Schweizer Credit Suisse wurde zu einer Übernahme durch den Konkurrenten UBS gezwungen.

 

Die Frage ist jetzt, wie schnell die EZB ihren Kurs in Bezug auf die Beibehaltung der „längerfristig höheren" Zinssätze ändert – und damit entweder einen Wiederanstieg der Inflation oder einen steilen Rückgang der Wirtschaft in der Eurozone riskiert. Diese Ungewissheit sowie die wachsende Gefahr eines Übergreifens der chinesischen Immobilienkrise dürften den Goldpreis stützen und die Goldnachfrage bis zum Jahresende weiter ankurbeln.“

 

Der Silber-Investor-Index Deutschland (SII) erholte sich noch schneller als der Stimmungsindex für Gold und stieg seit dem Tiefpunkt im Juli um 3,4 auf 51,8 Punkte, womit er den Rest der Welt um 1,8 Punkte übertraf und den größten Vorsprung seit fünf Monaten erzielte.