Das Verhältnis von Gold und Dow Jones
Viele Menschen verfolgen die Dow-Gold-Ratio sehr genau, schreibt Adrian Ash von BullionVault im Forbes Magazin.
Woher kommt dieses Interesse?
Die Dow-Gold-Ratio zeigt, wie im Laufe der Zeit der Dow-Index von US-Aktien im Vergleich zu Gold performen, statt gegenüber dem nominalen Dollar. Einfach nur die Anzahl der Punkte im industriellen Durchschnitt des Dow Jones durch den Dollar-Goldpreis pro Unze zu teilen ist einfach. Das Ziel ist aber komplizierter, denn es geht darum zu zeigen, wie Investitionen in Amerikas Konzerne - die "weltweit erfolgreichste Volkswirtschaft", wie Harvard-Professor Niall Ferguson uns erinnert - im Vergleich zu einem Klumpen nutzlosem und keine Zinzen bringenden Metall abschneiden.
Die Dow-Gold-Ratio ist wieder gestiegen, nachdem es im September 2011 auf ein Zwei-Jahrzehnte-Tief unter 6,5 gefallen war.
Tatsächlich hat der Dow-Jones-Index seit dem letzten Sommer 25% besser abgeschitten als der Goldpreis. Denken Sie nur wie die Performanz gewesen wäre, wenn, sagen wir, Apple zum Durchschnitt hinzugefügt worden wäre, anstelle von, sagen wir, Cisco, als der Dow zuletzt im Jahr 2009 aktualisiert wurde.
Doch das ist das Problem, wenn man den Dow als eine ernsthafte Vergleichsrichtlinie nimmt.
Auch wenn es ist nicht unveränderlich ist - wie Gold -, ändert sich der Dow Jones Index doch nur wenig, trotz der wechselnden Schicksale der größten US-Aktien. Der Dow schließt auch nur 30 der Tausende von börsennotierten Aktien, die an den amerikanischen Börsen gehandelt werden, ein und diese 30 handverlesenen Aktien werden von einem Kommitee mit wenig harten Regeln gewählt. Auch gewichtet der Index diese 30 Aktien nicht nach ihrer Marktgröße. Vielmehr addiert es ihre Aktienkurse und teilt es durch den "Dow-Divisor", eine beliebige Zahl (derzeit 0,132129493 nach dem Wall Street Journal), das selbst jedesmal geändert werden muss, wenn ein Aktiensplit oder Änderung in der Mitgliedschaft stattfindet. Das bedeutet, dass sehr teure Aktien mehr Einfluss haben als preisgünstigere Aktien von viel größeren Unternehmen.
Deshalb ist der DJIA als Leitfaden für Corporate America unzureichend. Doch sind breiter gefasste Indizes - gewichtet nach Marktkapitalisierung - besser?
Es gibt also nicht viel Auswahl zwischen dem DJIA und dem umfassenderen, strengeren S&P 500 Index. Nicht, wenn sie benutzt werden, um Kapital-Investitionen gegenüber Gold zu beurteilen. Tatsächlich hat der Dow seit seinem Allzeithoch weniger schlecht gegenüber Gold abgeschnitten als der breite Index. Mit einer Unze Gold kann man heute 5,1 mal so viel Dow-Index kaufen als Mitte 2000, wenn man die Transaktionskosten ignoriert (zunächst in bar und dann in Aktien). Aber es kauft 6,4 mal mehr vom S&P 500.
Die Dow-Gold-Ratio erfasst also auf eine sehr allgemeine Art, wie schlecht Geld, das in das produktive umtriebige Amerika investiert wird, gegenüber dem ultimativen nutzlosen Klumpen, das keine Zinsen bringt und das man besser vermeidet, abschneidet. Gold war eindeutig der perfekte Ort, um seine Ersparnisse zu begraben, als die Renditen auf Eigenkapital durch die Risiken überwältigt wurden. Das hat auch die Dow-Gold-Ratio zum perfekten Langzeit-Indikator für die überbärischen Kapitalbären gemacht.
"Ich erwarte, dass diese Out-Performance [des Goldpreises] sich in den nächsten Jahren fortsetzt", sagte der Schweizer Vermögensverwalter und in Asien ansässiger Autor Marc Faber im Jahr 2005, fünf Jahre nachdem die Dow-Gold-Ratio seinen Abstieg begann. Am Ende prognostizierte er "Goldanleger werden einen Dow Jones mit nur einer Unze Gold kaufen können." Aber Anfang 2009 revidierte Faber seine Meinung - "Eines Tages wird der Preis von Gold höher sein als der Dow Jones". Dieselbe Ratio von 1:1, das man Anfang 1980 kurz sah als der Goldpreis einen Höchststand erreichte und US-Aktien günstig zu kaufen waren, sieht auch der andere Börsen-Schwarzseher Bob Janjuah von Nomura (siehe November 2011, oder März oder April 2012).
"Der US-Dollar-Preis für eine Unze Gold und der Dow werden, so glaube ich, irgendwann in den nächsten zwei Jahren oder so bei rund 1 konvergieren. Ich bin sehr davon überzeugt. Wo ich mir nicht sicher bin ist, ob es bei 7000 oder bei 14000 konvergieren wird. "
Anders ausgedrückt, der Dow könnte sich da halten, wo es ist oder sich im Wert halbieren. Der Goldpreis wird so oder so um ein Vielfaches höher liegen laut der Analyse von Janjuah. Und sollte die Parität geringer ausfallen, dann ist bei Geldentwertung und Depression der Besitz von Gold zu einem Preis von $1.000 für viele Menschen attraktiver als Dow 1,000 zu vertrauen.
Gold kaufen sichert Sie gegen die Risiken des finanziellen Ausfalls von anderen ab, so dass Sie nur das Preisrisiko haben und frei sind von der Gefahr des absoluten Verlusts.
Das ist es, was den Dollar-Goldpreis pro Unze zur Parität mit dem Dow in den Jahren 1932 und 1980 getrieben hat. Wenn es wieder bei diesem Punkt ankommt, wird es Mut benötigen, von Absicherung zu Eigenkapital-Risiko zu wechseln.