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Anlagegold -96% auf Vor-Covid-Tief

Die Nachfrage, Gold zu kaufen, fällt stärker als zu verkaufen...
 
Die Nachfrage nach Goldinvestitionen ist unter Privatanlegern auf das Niveau von vor der Pandemie gesunken, schreibt Adrian Ash des Online-Marktführers BullionVault.
 
Und das ist kein Wunder, denn obwohl denn obwohl noch nicht von einem Bärenmarkt die Rede ist, ist es sehr ruhig geworden. Trotz Rückgangs der Verkäufe als die Preise fielen, haben wir bis jetzt keine bedeutende Schnäppchenjagd gesehen.
 
Abzüglich der Kundenverkäufe sank die Goldnachfrage bei BullionVault im März auf nur 24 Kilo, was einem Wert von weniger als $1,4 Millionen entspricht.
 
Das entsprach nur 4,0% des durchschnittlichen Zuflusses der letzten 12 Monate und war die schwächste Netto-Investitionsnachfrage nach Gewicht seit Januar 2020.
 
Zu Beginn der Covid-Krise im vergangenen März erreichte die Goldnachfrage bei BullionVault einen neuen Monatsrekord von 2,0 Tonnen im Wert von $102,7 Mio.
 
Es war also, in anderen Worten, immer schwer für Edelmetalle, die Rekordinvestitionszuflüsse 2020 zu wiederholen. Nun, im Frühjahr '21 ist auf einen globalen Wirtschaftsboom nach Covid zu wetten, jedoch noch schwieriger.
 
 
Zurück zum März: Während die Anzahl der Goldverkäufer im letzten Monat um 25,9% auf den niedrigsten Stand seit Dezember sank, ging die Anzahl der Personen, die sich für den Kauf von Gold über BullionVault entschieden, um 16,3% gegenüber dem 3-Monats-Hoch im Februar zurück.
 
Der Gold-Investor-Index - ein einzigartiges Maß für das Anlegerverhalten des größten Pools physischer Goldinvestoren - sank im März um 0,8 Punkte auf 57,4.
 
Dies ist der schwächste Wert seit November, hätte allerdings den höchsten Gold-Investor-Index seit dem Sieg von Donald Trump im Weißen Haus Ende 2016 markiert, wäre da nicht die Covid-Krisenwelle seit März 2020. Aber auch hier fehlt es nach den Rekordhochs des letzten Jahres an echten Impulsen.
 
Der Goldpreis fiel im März zum 6. der letzten 7 Monate, verlor über den Monat hinweg fast 5,0% und erreichte mit $1.718 je Unze den niedrigsten Monatsdurchschnitt seit Mai letzten Jahres, ein Minus von $250 gegenüber dem Rekordhoch vom August.
 
Kunden, die ihre erste Goldinvestition inmitten der Krise des Jahres 2020 getätigt haben, führen nun die Liquidation an und machten 27,2 % der Verkäufer im gesamten letzten Monat aus, da der Preis weiterhin abrutscht und enttäuscht.
 
Trotzdem hat der kleine Nettozufluss bei BullionVault im März dazu geführt, dass die gesamten Goldbestände der Kunden - alle sicher gelagert und versichert in speziellen Tresoren in London, New York, Singapur, Toronto oder Zürich - auf einen neuen Rekordwert von über 46,5 Tonnen im Wert von $2,5 Mrd. gestiegen sind.
 
Der Silberpreis fiel im März stärker als der Goldpreis und sank im gesamten Monat um 10,1% und erreichte mit $25,60 je Unze den niedrigsten Monatsschnitt seit Dezember, was einem Rückgang von $1,75 gegenüber dem 8-Jahreshoch vom Februar entspricht.
 
Dieser Abschlag zog jedoch eine starke Nettonachfrage nach dem Graumetall nach sich, wobei die Silberbestände bei BullionVault um weitere 1,4% auf einen neuen Rekordwert von 1.182 Tonnen stiegen.
 
Die Zahl der Silberkäufer sank um ein Drittel gegenüber dem 11-Monatsrekord vom Februar um 32,4%, während sich die Zahl der Verkäufer fast halbierte, um 44,6% gegenüber dem zweithöchsten Wert in der Geschichte BullionVaults.
 
Damit liegt der Silver-Investor-Index bei 58,4, 2,6 Punkte unter dem 5-Monats-Hoch vom Februar.
 
Gemäß unserer öffentlichen Tagesbilanz der Kundenbestände und der offiziellen Barrenliste, stiegen die Platininvestitionen bei BullionVault im letzten Monat um 2,6% auf 1,8 Tonnen und glichen damit die Hälfte des früheren Abflusses von 0,2 Tonnen im Winter wieder aus, als das Industriemetall den höchsten Preis seit 2014 erreichte.
 
Die Zahl der Neukunden, die BullionVault zum ersten Mal für den Kauf von Gold, Silber oder Platin nutzten, sank im März um 39,5% im Vergleich zum Februar und um 67,4% im Vergleich zur Rekordzahl der Neukunden im März 2020. Aber sie lag immer noch 35,5% über dem 5-Jahres-Durchschnitt, angeführt von Großbritannien und den Vereinigten Staaten.
 
Edelmetallinvestitionen sind also kaum ein Reinfall, aber sie sind im Vergleich zur stärksten Periode der Neuzeit eindeutig schwach. Insbesondere Gold wird - da es kaum industriell genutzt wird - wahrscheinlich so lange im Abseits stehen, wie die Risikoanlagen in Erwartung einer wieder anspringenden Wirtschaft weiter steigen und um die Aufmerksamkeit von Aktien, Bonds, Schwellenländern, Rohstoffen, Kryptowährungen, NFTs und einer ganzen Reihe anderer unsinniger Produkte kämpfen müssen.
 
Das bedeutet, dass es in vielen weiteren Portfolios fehlen könnte, wenn die Krise, die durch die massiven prozyklischen geld- und fiskalpolitischen Stimuli von heute gesät wurde, eintrifft.

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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