Gold News

Aktienmärkte verzeichnen Höchststände

Anzeichen, das alles Höchstwerte verzeichnet, selbst Gold...
Erinnern  Sie noch daran, als der rekordbrechende Aufschwung von Aktien und Geschäftsanteilen der "unbeliebteste Bullenmarkt" in der Geschichte war? Fragt Adrian Ash bei BullionVault.
 
Viele Analysten, Trader und Experten, beschrieben dies als den Aufschwung nach der globalen Finanzkrise, im März 2009.
 
Während der Aktienmarkt sich nicht unterkriegen ließ und nach dem Lehman Crash stark anstieg, waren viele besorgt, die Krise könnte Aktien erneut drücken, und zweifelten am fortlaufenden neuen Bullenmarkt.
 
Allerdings ist die "Wall Street nicht länger die Bastion freier und offener Märkte," schrieb ein Schwarzmaler des unbeliebtesten Bullenmarkts ein paar Jahre später.
 
"Stattdessen wurden Marktpreise von politischen Mandatsträgern bestimmt, sogenannte Zentralbanken, die die monetären Hebel hinter den Kulissen bedienen."
 
Die jüngste Flut von günstigem und kostenlosem Geld kam Zeitgleich als der US-Aktienmärkte den teuersten Wert seit dem Höhepunkt der DotCom-Blase, hinsichtlich Aktienpreise im Vergleich zu den tatsächlichen Gewinnen dieser Firmen, verzeichnete.
 
Der Rest der Welt holt auf. Seit dem Crash der DotCom-Blase war es nicht mehr so kostspielig.
 
Aber wer braucht schon Gewinne?
 
Über ein Drittel der US-gelisteten Unternehmen haben im Moment weniger Gewinne als Ausgaben.
 
Im Jahr 2020 stammten 80% der neuen Börsennotierungen von Firmen, die Verlust machten.
 
Da Anleger nicht nach echten Gewinnen bei der Firmen die sie kaufen suchen, ist der S&P500-Index nun 6-mal über das Tief 2009 gestiegen.
 
Damit überstieg der Index alle vorigen Höchststände, trotz der Pandemie und Lockdown.
 
Dieses Jahr wurden bereits an 36 auf 126 Handelstagen ein Allzeithoch erreicht, sieben davon wurden innerhalb der letzten sieben Werktage verzeichnet.
 
Spekulative Anleger können sich also über den Feiertag am 4. Juli wohlverdient erholen.
 
Dies geschieht auch vor dem Hintergrund einer ungezügelten Hausse.
 
"Anleger haben das Ende der Aktienrally noch nicht in Sicht", so Reuters.
 
"Weltweit schreiten Impfungen voran, Haupt-Zentralbanken sind sehr entgegenkommend, finanzpolitische Unterstützungsmaßnahmen sind noch vorhanden und Einkommen erholen sich", so ein Stratege.
 
"In einem solchen Umfeld ist es schwer, sich ein sehr negatives Szenario für Aktien auszumalen."
 
Es ist schwer, dem nicht zuzustimmen. Nicht einmal der deflationäre Schock 2020 konnte diesen Bullenmarkt entgleisen lassen.
 
Vielleicht liegt das daran, das Realität und echte Werte in unserer Tech-gesteuerten Welt weniger Wichtigkeit tragen als früher.
 
 
"Vor 50 Jahren", bemerkt ein Experte auf Twitter, "wurde der Wert eines Unternehmens überwiegend vom Sachkapital abgeleitet… Fertigungslinien & Gebäude im Besitz des Unternehmens, sowie Produkte das es herstellte."
 
"Bei heutigen Firmen besteht das Kapital aus immateriellen Sachwerten. Diese machen 90% der Vermögenswerte des S&P500 aus, im Vergleich dazu waren es im Jahr 1975 lediglich 17%.
 
"Wurde dies teilweise von steuerlich geschickter Buchhaltung verursacht?", fragt ein anderer Twitter-Nutzer.
 
"Es liegt vor allem daran, dass das Kapital der heutigen Firmen auf immateriellen Vermögenswerten aufbaut", liest sich die Antwort, "Vermögenswerte in Form von Software-Algorithmen, Marken, Kundendaten, Geschäftsplänen, Produktformeln und Organisationskapital..
 
"Software verschlang die Welt und hat dabei großen Reichtum geschaffen."
 
Es ist schwer, dem nicht zuzustimmen. Alte Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen, selbst beim Software- und Fintech-Pioneer BullionVault.
 
Sicher behaupten detaillierte Analysen, es gäbe bei den frischen Allzeithochs auf den Aktienmärkten nichts zu befürchten.
 
Allerdings gibt es dennoch vermehrt Anzeichen, das der Aktienmarkt den Gipfel erreicht hat.
 
 
Vom drastischen Anstieg der AMC Aktie, über den Versuch Trading-App Robin Hood den Aktienmarkt zu fluten, während unter den CEOs der am höchsten, börsengehandelten Unternehmen ein Wettlauf unter Milliardären ins All entbrannte, was die Finanzaufsicht sehr geerdet erscheinen lässt.
 
Kein Wunder, dass die britische Finanzaufsichtsbehörde die alten Regeln abschaffen möchte, um mehr heiße Aktien in London an die Börse zu bringen.
 
Es ist auch nicht verwunderlich, dass die US-Aufsichtsbehörde SEC in ihren neuen Werbespots für die Verbraucherberatung sowohl Cheerleader als auch die berühmten Konfettidrops von Robinhood einsetzt.
 
"Ich hatte keine Ahnung, dass regelmäßiges Investieren so viel einbringen kann", so ein Schauspieler in einem SEC-Werbespot, ohne sich jedoch über die Meme-Aktienmanie lustig zu machen.
 
"Mir war nicht klar, dass es so einfach ist, mein Portfolio zu diversifizieren", sagt ein anderer.
 
Keine große Sache. Wozu diversifizieren, wenn Aktien und Geschäftsanteile fortlaufend steigen?
 
Tatsächlich sind der breitere Wilshire 5000-Index von US-Unternehmen nun so hochgestiegen, das er mit Gold gleichzog.
 
Beide sind im Vergleich zu ihrem Wert vor 50 Jahren, 50-fach gestiegen.
 
 
 
 
Wie verhält sich dies in unserem Teil des Marktes?
 
Zentralbanken, die mehr Geld drucken, sollte auf den ersten Blick genauso gut für Edelmetall als auch für den Aktienmarkt sein.
 
Die Zinsen steigen und quantitative Lockerungen, die nun dank des 30-Jahreshochs der Inflation wieder im Gespräch sind, sich wahrscheinlich auf die Gold- und Silberpreise, sowie auf die Aktienmärkte auswirken.
 
Sucht man ein Anzeichen, dass die Spitze des Goldmarkts erreicht ist, wie wäre es dann mit der Rückkehr der Goldautomaten?
 
"Gutbetuchte Münchner können Ihr Gold nun aus dem Automaten am Promenadenplatz beziehen," schreibt die Süddeutsche Zeitung.
 
Kleine Goldbarren aus Geldautomaten machten erstmals während des Goldbullenmarktes zwischen 2009 und 2011 Schlagzeilen.
 
Angezogen durch den PR-Erfolg, versuchten mehrere Anbieter diese "Gold To Go"-Idee in den folgenden Jahren umzusetzen, allerdings ohne Erfolg.
 
Nun macht der Gewinn wieder Schlagzeilen.
 
Zeit zu verkaufen?
 
Gold wird oft als ultimativer Inflationsschutz angepriesen. Und über ein halbes Jahrhundert ankerloser Währungen und Edelmetalle, stieg es schneller, wenn Lebenshaltungskosten rasch stiegen, als wenn sich die Inflation ruhig hielt.
 
Am dramatischsten stieg es während der Inflation in den 70ern.
 
Unter realer Inflation betrachtet, stieg es dabei für Anleger in Dollar 9-fach, wobei sich die Lebenshaltungskosten in dem Jahrzehnt verdoppelten.
 
Gold hat sich allerdings auch als sehr verlässliche Absicherung gegen die Aktienmärkte bewiesen, und gewann wiederholt an Wert, wenn der Aktienmarkt fiel, und sich weiter rückläufig entwickelte.
 
Schaut man sich die 5-Jahresgewinne an, stieg der Goldpreis in Dollar seit den frühen 70ern 98,0% der Zeit, in der der S&P500 Index fiel.
 
Frühere Ereignisse sind keine Garantie für künftige Gewinne. Allerdings ist eine 98%-Rate über 50 Jahre es Wert, näher betrachtet werden. Und sollte man nicht in der Lage sein, in die Zukunft zu blicken und die Aktienperformance 2026 zu prognostizieren, ist es vernünftig, etwas Gold im Portfolio in Betracht zu ziehen.
 
Risikostreuung bedeutet fast sicher, dass nicht die maximalen Gewinne erzielt werden, im Vergleich, wenn man alle Eier in einen Korb legt und sich nur auf die profitabelste Anlage konzentriert.
 
Aber woher weis man, welche Anlage den größten Gewinn erzielt?
 
Wir diversifizieren, da wir die Zukunft nicht vorhersehen können und wissen, das wir vermeiden möchten, unser Erspartes zu verlieren, bevor wir dort ankommen.
 

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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