Vermehrte Goldanlagen nach Preisrutsch
Im Juli fielen die Goldpreise unter die Marken von 1100 $, 700 £ und 1000 €…
Der Goldhandel durch Privatanleger nahm im Juli zu, da viele Anleger auf die fallenden Preise reagierten.
Während für Anleger aus der Eurozone mit 1000 EUR der niedrigste Preis des Jahres erreicht wurde, stürzten die Goldpreise - gemessen in Dollar und Sterling – mit 1100 USD beziehungsweise 700 GBP sogar auf ein Fünfjahrestief.
Die Anzahl der Anleger, die über BullionVault – die weltweit größte Handelsplattform für physisches Edelmetall – ihre Goldbestände auflösten oder reduzierten, stieg im Vergleich zum Vormonat um 50%. Auf der anderen Seite stieg aber auch die Anzahl derer, die neu in Goldanlagen einstiegen oder ihre Bestände ausbauten, im Juli rapide an.
Somit erreichte der Gold-Investor-Index, der auf den monatlichen Handelsaktivitäten der BullionVault-Benutzer beruht, im Juli einen Wert von 54,5 – knapp unter dem Wert von Juni, der mit 54,6 das beste Ergebnis seit dem Preiscrash im Frühjahr 2013 darstellte.
Vermögensverwalter trennten sich von ihren Gold-ETFs am schnellsten seit Ende 2013. Im Gegensatz dazu stieg wiederum die durch Privatanleger im Einzelhandel erworbene Edelmetallmenge stark an, indem die Kurse durch diverse wichtige Schwellenwerte brachen.
Am Montag, den 20.Juli, als der Goldpreis zum ersten Mal seit fünf Jahren unter die 1100-USD-Marke fiel, verzeichnete BullionVault das stärkste Handelsvolumen pro Tag seit Oktober 2014.
Laut Google Trends berichteten auch andere Edelmetallhändler von einem erhöhten Interesse. Starke Kursbewegungen (in beide Richtungen) bringen auch ein verstärktes Suchvolumen auf Google mit sich, und das Volumen für den englischen Suchbegriff „bullion“ (physisches Edelmetall) stieg im Juli gegenüber Juni um 34%.
Bei BullionVault stieg die Anzahl der Neukunden aus der Eurozone im vergangenen Monat um 20% gegenüber dem 12-Monatsdurchschnitt. Zusammen mit der wiederholten Verschiebung der Zinserhöhung durch die US-Notenbank und dem Rückgang der Gold- und Silberpreise in Dollar wuchs die Anzahl neuer US-Investoren gegenüber Juni sogar um 73%.
Kurz gesagt blieb das Interesse bei Privatanlegern nach Gold also weiterhin stark - trotz des Preissturzes durch mehrere wichtige Schwellenwerte. Gemessen am Gewicht, wuchsen die von BullionVault verwalteten Kunden-Goldbestände auf mehr als 34,2 Tonnen an.
Preise fallen… Nachfrage steigt? Langfristig-orientierte Edelmetallbesitzer scheinen sich über die derzeitigen Schnäppchenpreise zu freuen.