Ukraine-Krise hat bislang nicht Wunsch nach sicheren Hafen in Gang gesetzt
Die Goldpreise sind am Mittwochvormittag um 5 USD je Feinunze gestiegen, nachdem sie zuvor den niedrigsten Stand seit 15 Wochen erreicht hatten. Unterdessen stiegen die europäischen Aktienmärkte, und der US-amerikanische S&P Aktienindex schoss sogar auf ein neues Rekordhoch.
Auf dem Devisenmarkt fiel der Euro gegenüber dem US-Dollar auf ein 3-Monatstief, während sich der chinesische Yuan dem 18-Monatstief von April näherte.
Die Silberpreise machten eine Seitwärtsbewegung und blieben knapp über 19 USD je Feinunze.
„Wir hatten recht mit unserer Einschätzung, dass sich ein Wimpel (oder Flagge) bei Gold bilden würde“, so Ed Meir von INTL FC Stone. [Die Begriffe „Wimpel“ und „Flagge“ stammen aus der technischen Chartanalyse und beschreiben normalerweise einen kurzen Aufwärtstrend, bevor die Kurse wieder fallen.]
„Wir haben wiederholt davor gewarnt, dass voraussichtlich in irgendeiner Form ein Ausbruch direkt nach den ukrainischen Wahlen am Sonntag stattfinden würde.“
Die australische ANZ Bank kommentiert, dass „die Ereignisse um die ukrainische Krise nicht den Wunsch nach einem sicheren Hafen in Gang setzten“.
Die Auseinandersetzungen von Dienstag in Donezk und anderen östlichen Regionen der Ukraine waren bislang die gewalttätigsten seit Beginn der Krise.
Russlands Präsident Putin wird sich in der nächsten Woche mit dem französischen Staatspräsidenten Francois Hollande treffen - das erste Treffen zwischen den beiden seit der russischen Einverleibung der Krim-Halbinsel im März.
Die Goldpreise sind bislang recht stabil. Doch geht das Edelmetall-Team von UBS davon aus, dass es bei starken US-Daten sowie einer schwachen physischen Nachfrage nur eine Frage der Zeit sei, dass diese Widerstandsfähigkeit erschöpft sein wird“.
Der Einbruch der Goldpreise am Dienstag – bislang der drittstärkste in diesem Jahr – wurde laut Meinung der deutschen Commerzbank durch Berichte aus Asien verursacht. Demnach verlangsamten sich die chinesischen Goldimporte, so dass Banken vor Ort nun auf beträchtlichen Goldmengen sitzen, die sie erst reduzieren möchten, bevor sie neues Gold über Hongkong einführen“.