Silberpreise fallen leicht nach 5%igen Aufwärtsschwung
Die Preise für Gold und Silber in London und Asien fielen am Freitagvormittag wieder leicht, nachdem die Edelmetalle am Vortag einen Preissprung verzeichneten. Als Katalysatoren gelten hauptsächlich die verschlechterte Lage im Irak sowie der Hinweis der US-Notenbank, dass die Dauerniedrig-Zinsen wohl noch bis 2015 anhalten werden.
Sowohl die Gold- als auch die Silberpreise verzeichneten gestern den stärksten Anstieg innerhalb eines Tages seit Herbst 2013, als der US-Dollar abstürzte und die US-Aktien Rekordhöhen erzielten.
„Die politischen Unruhen im Irak und der Ukraine unterstützen weiterhin den Aufwärtstrend“, meint Dan Denbow vom USAA Precious Metals & Minerals Fund gegenüber Bloomberg.
„Aber der Hauptgrund für die Rallye waren die Worte von [der Chefin der Fed] Yellen, die sich magisch auf den Goldmarkt auswirkten, auf dem es in letzter Zeit sonst nicht besonders stürmisch zuging.“
Auch die Rohstoffanalysten der Commerzbank stimmen zu, dass „die Preisrallye durch das Treffen der US-Notenbank am Mittwochabend ausgelöst wurde, obwohl das Ergebnis eigentlich keine Überraschung darstellte“.
„Jedoch handelte es sich vorwiegend nicht um Käufe von physischem Gold, sondern um Transaktionen auf dem Terminmarkt.“
Auch das Volumen von gehandelten Silber-Futures war am Donnerstag doppelt so groß wie der Durchschnitt im vergangenen Monat.
„Es gab keinen eindeutigen Grund für den plötzlichen Preisanstieg“, meint hingegen US-Broker INTL FCStone. „Aber massive Short-Positionen könnten eine Rolle gespielt haben.“
Bei einem anderen Transaktionsdesk spricht man von Investitionen in einen „sicheren Hafen sowie technischen Käufen“. Auf der anderen Seite erreichten in diesem Monat die Wetten gegen Silber von spekulativen Händlern eine neue Rekordhöhe.
Die Silberpreise stiegen am Donnerstag um 5,0% an und erreichten mit 20,93 USD je Feinunze den höchsten Stand seit März.
Somit fiel die Gold-Silber-Ratio auf ein 3-Monatstief, so dass der Preis für eine Feinunze Gold nun dem von 61,1 Feinunzen Silber entspricht – ein drastischer Rückgang vom 4-Jahreshoch von über 68, das noch im Mai erreicht wurde.