Silberanlagen und Fördermenge in 2014 auf Rekordniveau
Investitionen in Silber erreichen eine neue Rekordmenge…
Silber-Investments erreichten laut Experten in 2014 ein neues Hoch. Aber dasselbe trifft auch auf die Menge des geförderten Silbers zu.
„Lebhaftes Interesse von Privatanlegern, besonders aus Indien und den USA“, berichtet das in London ansässige Beratungsunternehmen Metal Focus. Dies führte im vergangenen Jahr zu einer „Rekordnachfrage bei Investoren nach physischem [Silber], vor allem in Indien mit einem dramatischen Anstieg im Einzelhandel“.
Laut Thomson Reuters GFMS kam es trotz dieser starken Nachfrage dennoch nicht zu höheren Preisen. Tatsächlich fielen die Silberpreise bis Anfang 2015 sogar um ein Fünftel.
In der letzten Ausgabe des Alchemist, der vierteljährlich von der Welthandelsorganisation LBMA (London Bullion Market Assocoation) publiziert wird, sagten die GFMS-Analysten Will Tankard und Dante Aranda noch voraus, dass in 2014 die weltweite Produktionsmenge von Silber um 32 Millionen Feinunzen steigen werde. Dieser fast 4-prozentige Anstieg soll vor allem durch drei große Minen in Guatemala, Mexiko und Chile zustande gekommen sein.
Doch wie aus einem Bericht hervorgeht, der vom Silver Institute in Washington veröffentlicht wurde, ist auf der anderen Seite die Nachfrage in 2014 gegenüber dem Vorjahr um 6,7% gesunken, vor allem aufgrund der schwachen Nachfrage aus der Industrie im ersten Halbjahr.
Nun Anfang 2015 werden aber wieder ansteigende Silber-Importe nach China verzeichnet. Edelmetallanalyst David Jollie vom japanischen Handelshaus Mitsui sieht daran, dass „der Lagerabbau [von industriellem Silber] in China nahezu abgeschlossen“ sein muss.
Experten von Metals Focus geben außerdem zu bedenken, dass „außerhalb der USA das globale BIP-Wachstum nicht in Fahrt gekommen sei“. Ein Zeichen generell sinkender Nachfrage in der Industrie seien auch die sinkenden Ölpreise.
Im vergangenen Jahr haben auch Diskussionen über Sparmaßnahmen bei der Silberverwendung für industrielle Anwendungen für eine pessimistische Stimmung auf den Märkten gesorgt.
So wird vor allem bei der Erzeugung von Solarenergie nun deutlich weniger Silber als in der Vergangenheit benötigt. Beispielsweise hat DuPont eine Silberpaste entwickelt – eine Schlüsselkomponente bei der Herstellung von Photovoltaikzellen – „die 15% weniger Silber als herkömmliche Pasten enthält“.
Von daher geht Metals Focus davon aus, dass trotz des rund 20-30-prozentigen Anstiegs der PV-Leistung im vergangenen Jahr aufgrund der Sparmaßnahmen die durchschnittliche Verwendung von Silber um rund 20% fallen wird, was in einer geringeren Silbernachfrage resultieren wird und dies wiederum bei großen, institutionellen Anlegern die Stimmung gegenüber dem weißen Edelmetall verschlechtert.
Unterdessen stieg die Nachfrage nach Silber für die Produktion von Silbermünzen, insbesondere dem American Eagle. Die amerikanische Münzprägeanstalt US Mint verkaufte in 2014 eine Rekordmenge von 44 Millionen Feinunzen und erreichte bereits am 24. Dezember die gesamte für das Jahr zugewiesene Menge.
Der mit physischem Silber hinterlegte Silber-ETF iShares Silver Trust verzeichnete ebenfalls einen Zuwachs von 2%, gemessen am Gewicht. Aufgrund der gesunkenen Preise fiel jedoch sein Wert um 22%.
Was Anlagesilber betrifft, so ist es laut Metals Focus aber vor allem der Geldfluss durch institutionelle Investoren, der die Investitionen durch Privatanleger überwiegt und im letzten Jahr auch für die schlechte Leistung von Silber mitverantwortlich war.