Silber- und Goldpreise verzeichnen sechsten wöchentlichen Gewinn in Folge
Die Goldpreise blieben am Freitag innerhalb einer engen Spanne von umgerechnet 5 USD. In dieser Woche stiegen sie um 1% auf über 1335 USD je Feinunze.
Auch Silber stieg zum sechsten Mal in Folge und wird momentan zu rund 21,40 USD je Feinunze gehandelt.
Die europäischen Aktienmärkte blieben flach nach den deutlichen Verlusten, die sie am Donnerstag erlitten. Es wird damit gerechnet, dass der deutsche Aktienindex DAX zum Börsenschluss in dieser Woche um 3,5% gefallen sein wird.
Die Aktien der portugiesischen Großbank Banco Espirito Santo (BES) stiegen jedoch in Lissabon um 3%, nachdem der Vorstand verkündete, dass die möglichen Verluste von rund 1,2 Mrd. Euro die von der Aufsichtsbehörde „vorgeschriebenen Kapitalreserven nicht gefährden“ würde.
Mitte der Woche hatte Portugals größte Bank verlauten lassen, dass sie ihre Schulden nicht bedienen könne, was die Staatsanleihen des Landes ins Minus drückte. Am Donnerstag verloren BES-Aktien rund ein Fünftel ihres Wertes, bevor deren Handel ausgesetzt wurde.
Auch fielen die Rohstoffpreise am Freitag erneut. Und Erdöl ist dabei, seinen dritten Wochenverlust in Folge hinzunehmen.
Der durchschnittliche Preis für Gold beträgt in diesem Jahr bislang 1293 USD je Feinunze.
Der anhaltende Anstieg der Goldpreise in diesem Monat „wird weiteres Interesse wecken“, wie US-Broker INTL FCStone kommentiert.
Und aufgrund der Neuigkeiten bezüglich der portugiesischen Bank „gibt es für Anleger einen weiteren Grund, scharenweise zu Gold zurückzukehren“, lautet eine Notiz des Rohstoff-Teams der Commerzbank.
James Steel vom Londoner Market-Maker HSBC verweist darauf, dass es aufgrund der Todesopfer im Gazastreifen zudem eine geopolitische Dimension gibt.
Berichten zufolge kamen auch bei einem Raketenangriff von pro-russischen Separatisten im Osten des Landes 30 ukrainische Soldaten ums Leben.
Unterdessen verkündete die London Bullion Market Association, dass ein für die Weiterführung des Silber-Fixing notwendiger Nachfolger gefunden werden konnte. Die tägliche Preisfindung des Silberpreises gibt es seit 1897, drohte allerdings aufgrund mangelnder Teilnehmer im August dieses Jahres eingestellt zu werden.
Das gemeinsame Angebot der Terminbörse CME und des Datenanbieters Thomson Reuters stieß auf einen „eindeutigen Marktkonsens“, so Ruth Crowell, Geschäftsführer der LBMA. Die beiden Unternehmen haben nun die Aufgabe, eine Plattform für die Preisfindung sowie eine geeignete Methode und verantwortungsvolle Verwaltung zu schaffen.
„Falls das neue Silberfixing als Erfolg betrachtet wird, könnte das auch dazu führen, dass es als Vorbild für ein neues Goldfixing verwendet wird“, erklärt Nic Brown von der französischen Bank Natixis gegenüber Bloomberg.