Silber im Verhältnis zu Gold so günstig wie zuletzt vor 5 Jahren
Gold brach am Donnerstag durch den höchsten Wochenschlusskurs der letzten sechs Wochen, der am vergangenen Freitag erreicht wurde. Der Preis kam bei 1232 USD je Feinunze zum Stoppen, während gleichzeitig US-Anleiherenditen wieder stiegen und Rohstoffpreise erneut fielen.
Die Preise für Silber fielen schneller als die für Gold und kamen mit 17,05 USD nahe an das Tief von vor zwei Wochen heran. Dadurch fiel das Verhältnis von Silber gegenüber Gold auf sein niedrigstes Niveau seit Juli 2009.
Diese sogenannte Gold-Silber-Ratio zeigt, wieviel Feinunzen Silber den Wert von 1 Feinunze Gold haben. Der Indikator erreichte seinen höchsten Wert (für Silber) von 33, als die Silberpreise im Frühjahr 2011 ihr Allzeithoch erreichten. Hingegen fiel er zu Zeiten der Lehman-Pleite Ende 2008 auf 85.
Heute waren es 72,4 Feinunzen Silber, die dem Gegenwert einer Feinunze Gold entsprachen.
„Die generelle Stärke des US-Dollars und der Aktien üben Druck auf Gold aus“, steht in einer Notiz des Schweizer Veredlers MKS.
Zudem „lasse die Nachfrage aus China bei diesen höheren Preisen nach, und die Nachfrage aus Indien wird nach Diwali vermutlich ebenfalls zurückgehen“.
Das 5-tägige hinduistische Lichterfest Diwali, das am nächsten Dienstag mit dem Dhanteras beginnt, verzeichnet alljährlich einen starken Zuwachs der Goldkäufe. Die Anschaffungen in diesem Jahr sollen auf Niveau derer von 2013 liegen, sagte Sureh Jain, Direktor des Herstellers und Großhändlers Royal Chains in Mumbai, gegenüber der Economic Times of India.
Was die Eurozone betrifft, so soll laut Markits Einkaufsmanager-Index EMI vor allem Frankreichs Gewerbe- und Dienstleistungssektor nachgelassen haben.
In der Hoffnung, dadurch die Kreditvergabe an gewerbliche Unternehmen in der Eurozone zu stärken, möchte die Europäische Zentralbank nun die Schuldpapiere von kommerziellen Banken aufkaufen. Der hierfür nötige Betrag könnte sich auf 1-2 Milliarden Euro belaufen, erklärt der BNP-Paribas-Stratege Heiko Langer gegenüber Bloomberg.
„Vermutlich werden die Realzinsen steigen“, meint Ben Broadbent, stellvertretender Gouverneur der britischen Zentralbank. „Doch werden sie wahrscheinlich noch eine Zeit lang niedrig bleiben.“