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„Sie hatten dasselbe Dokument!“

Ein Fall in den chinesischen Schlagzeilen zeigt, wie es durch unseriöse Unternehmen zu Doppelzählungen bei der Edelmetallaufbewahrung kommt…

Bei einer Untersuchung in Qingdao, der fünftgrößten Hafenstadt Chinas, kam heraus, dass dasselbe Edelmetall mehrfach zur Absicherung für Bankkredite verwendet wurde, schreibt Adrian Ash von BullionVault.

Das bedeutet, dass mehrere Banken und Handelshäuser nun der Meinung sind, das gleiche Stück Edelmetall zu besitzen. Von daher begaben sich alle schleunigst in die Lagerhäuser, um ihre Barren nachzuzählen.

„Als wir dort waren, hörten wir einige Händler mit demselben Rechtsanspruch“, wird eine anonyme Quelle von Reuters zitiert. „ Einer sagte, dass die Fracht ihm gehöre, wohingegen ein anderer behauptete, dass es seine sei.“

„Sie hatten dasselbe Dokument!“

Chinas Handelsfinanzierung durch Gold ist eine Sache, auf die ich hier nicht weiter eingehen werde. Und die heutige Schlagzeile ist im Grunde auch nichts Neues. Dieses Problem existiert bereits, seitdem Güter kommerziell gelagert werden (was wiederum weiter zurückliegt als die Einführung von Geld und kurz nach dem Beginn der Zivilisation begann). Denn wenn man sich lediglich auf ein Stück Papier verlässt – sei es eine Quittung oder ein Zertifikat – laut dessen man etwas besitzt, ist es schwer herauszufinden, ob dieser Rechtsanspruch einzigartig ist.

Unabhängig davon, ob es sich dabei um Rohblöcke aus Silber im alten Babylon, Kupfer-Lagerhäuser in China oder Goldbarren in Schweizer Tresoren handelt, das Problem mit Zertifizierungen ist, dass diese Ihren Besitz vom Edelmetall abstrahieren, das zu einem physischen Vermögenswert wird, mit dem ein Finanzinstrument hinterlegt wird. Dadurch besitzen Sie das Finanzinstrument - und nicht das Edelmetall.

Das schwer zu vermeidende Risiko dabei? Zwei völlig identische Schriftstücke (oder Papyrusrollen), durch die der Anspruch auf dasselbe zugrundeliegende Eigentum erhoben wird.

Leider gibt es momentan noch keine verlässlichen Methoden, um Zertifikate zurückzuverfolgen. Diese können von Banken und Handelshäusern auf der ganzen Welt ausgegeben werden. So ist dies beispielsweise für den Rentner in Deutschland, der einfach sein Erspartes mit etwas Gold gegen die Inflation absichern möchte, nicht überprüfbar. Genauso wenig kann man alle Zertifikate mit der Gesamtmenge des hinterlegten Edelmetalls vergleichen.

Dafür bräuchte man ein Zentralregister, das der Öffentlichkeit zur Überprüfung zugänglich gemacht wird. Dieses müsste die Gesamtsumme der Besitztümer der Gesamtmenge der Kundenbestände gegenüberstellen.

Und das ist genau, was bei BullionVault getan und worauf Wert gelegt wird. Egal wo in der Welt man sich befindet, kann jeder unsere einzigartige Tagesbilanz überprüfen. Diese zeigt die Barrenliste der Tresorbetreiber und stellt diese bis aufs Gramm genau den Kundenaufzeichnungen von BullionVault gegenüber.

Die Barrenlisten liegen außerhalb unserer Kontrolle, da die Tresore, in denen das Eigentum unserer Kunden aufbewahrt wird, von unabhängigen Experten betrieben werden. Um sicherzustellen, dass es zu keiner Doppelzählung kommt, schicken wir zusätzlich einmal pro Jahr unabhängige Prüfer in die Tresore, welche die Barren zählen und kontrollieren. Sie können deren unabhängigen Bericht in vollständiger Form auf der Webseite der Wirtschaftsprüfer nachlesen. Ein weiteres Element, auf das wir keinen Einfluss nehmen könnten.

Dies sind alles Sicherheitsfaktoren für unsere Kunden, die somit die in der Tagesbilanz aufgezeichneten Bestände mit den eigenen Dokumenten überprüfen können, indem sie sich mit Ihrem Benutzernamen in ihre Konten einloggen, wo sie dann nach ihrem anonymen Kurznamen suchen können. 

Stimmt, das ist etwas aufwendig… aber extrem wichtig, wie die Schlagzeile aus China zeigt. Denn Doppelzählungen sind kein Einzelfall bei der Edelmetalllagerung. (Suchen Sie bei Google einfach einmal nach dem Stichwort „Florida gold scam“.)

Sehen Sie danach unsere Tagesbilanz und die unabhängigen Berichte der Edelmetall- und Wirtschaftsprüfer an, und Sie werden verstehen, wie BullionVault sicherstellt, dass Ihr Edelmetall ausschließlich Ihnen gehört und sich sicher in dem jeweiligen Tresor befindet, wo es hingehört.

Wer bei der Investition in Gold oder Silber nicht durch solche eine Maßnahme sicherstellt, dass es ausschließlich ihm gehört, muss in Kauf nehmen, eines Tages mitzuerleben, wie andere „Besitzer“ darüber diskutieren, wem „Ihr“ Edelmetall gehört.   

Artikel übersetzt und bearbeitet von Steffen Grosshauser.

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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