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Chinas Handelsfinanzierung durch Gold: Goldman Sachs irrt sich, meint UBS

Chinas Goldimporte über Hongkong sollen die Handelsfinanzierung doch „nicht in Höhe getrieben“ haben…

Die Handelsfinanzierung durch Gold sei kein entscheidender Antrieb für Chinas steigende Importdaten, meint die Schweizer Großbank UBS.

Dies wiederspricht der Analyse der US-Investmentbank Goldman Sachs, die in der vergangenen Woche berichtete, dass Gold womöglich 30% der gesamten Handelsfinanzierung ausmachen würde, mehr als alle anderen Rohstoffe, inklusive Kupfer, zusammen.

[Bislang ist bekannt, dass Unternehmen vor allem Kupfer kaufen, das sie später bezahlen, und dieses in einem Schattenbanksystem als Pfand verwenden, um Kredite aufzunehmen. Mit diesen Krediten können sie ihren anderen Handel finanzieren – oder eventuell damit auch mehr Kupfer kaufen, um noch größere Darlehen zu bekommen. Durch diese Art von Fremdfinanzierung durch Sicherheiten können für die Unternehmen riesige Schulden entstehen, vor allem falls vor Abwicklung der Bezahlung der Kupferpreis wieder fällt. Falls dann zur Tilgung der Schulden das Kupfer verkauft werden muss, drückt dies den Kupferpreis weiter nach unten.]

Solch eine Handelsfinanzierung könnte für chinesische Unternehmen seit 2009 rund 250 Mrd. USD generiert haben, meint UBS-Analyst Geoffrey Yu. Entsprechende Kupfer-Abkommen könnten zu 10% aller momentan ausstehenden kurzfristigen Darlehen geführt haben. Laut Goldman Sachs kaufen immer mehr Unternehmen auf dem chinesischen Festland physische Rohstoffe. Diese werden aber nicht physisch nach China ausgeliefert, sondern für sie von einer Filiale oder Tochtergesellschaft im Ausland in einem Zollfreilager aufbewahrt.

Der Verkäufer erhält ein Akkreditiv der Bank des Käufers (so dass die chinesische Gesetzgebung für derartige Finanzierungen erfüllt wird) und verwendet dann diese Bescheinigung, um ein Darlehen im Ausland aufzunehmen. So kann er das Geld an das chinesische Festland schicken, wo es von dem dortigen Unternehmen verwendet wird, um den Prozess gegebenenfalls zu wiederholen.

Mit Hinsicht auf die starke Zunahme von Chinas Netto-Gold-Importen über Hongkong im Februar zitiert Bloomberg den Capital Futures-Analysten Liu Xu in Peking:  

„Die angespannte Finanzsituation fördert solche Deals, und importiertes Gold wird für kurzfristige Finanzierungen verwendet.“

Die chinesische Volksbank hat zugelassen, dass die Geldmarktzinssätze während der Spitzen der Kreditkrise im letzten Sommer gestiegen sind, selbst als der Yuan abgewertet wurde. Dies geschah mit der Absicht, sowohl die formalen Kredite von Banken als auch die von anderen Kreditorganisationen zu begrenzen.

Der Gesamtbetrag von Chinas Goldimporten über Hongkong betrug in 2013 insgesamt 1.158 Tonnen, rund 25% des weltweiten Goldflusses. Im vergangenen Monat waren es 112 Tonnen, beinahe die doppelte Menge gegenüber Februar 2013. [Dennoch wird aber momentan in China Gold oftmals zu Preisen unterhalb der Spotpreises angeboten.]

„Laut verschiedener Berichte und Unterhaltungen mit diversen Marktakteuren sollen diese Gold-Finanzierungen in der Tat stattfinden, allerdings in einem weitaus geringerem Umfang als auf dem Kupfermarkt“, schreibt die Edelmetallexpertin Edel Tully von der Schweizer Investmentbank UBS.

Nach Meinung Tullys sind es weniger diese „Roundtrips“ zwischen dem Festland und ausländischen Filialen und Geschäftspartnern, die getätigt werden, um die Finanzierung zu fördern. Vielmehr können die steigenden Exporte vom Festland nach Hongkong dadurch erklärt werden, dass „Schmuckhersteller in China unvollendete Goldprodukte zur Weiterverarbeitung nach Hongkong schicken“.   

Von dort aus werden die fertigen Produkte entweder zurück an das Festland geschickt oder direkt in den Läden in Hongkong verkauft, wo aufgrund günstigerer Steuern der Handel mit Touristen boomt.

Edel Tully schlussfolgert deswegen, dass es die Verbrauchernachfrage ist, die für den Anstieg der Importe verantwortlich ist. „Wir sind der Meinung, dass Gold nur einen relativ geringen Anteil an der Gesamtfinanzierung des Handels hat und sind von daher der Meinung, dass Marktschätzungen, in denen von bis zu 30% gesprochen wird, viel zu hoch sind.“

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