Preisbewusster Goldkauf ´nicht mehr nur eine Option´ für Anleger, indem langjähriger Bullenmarkt bei Aktien ins Schleudern geriet
Vor dem plötzlichen Absturz an den Aktienmärkten Anfang dieses Monats fiel im Januar bei Privatanlegern die Stimmung gegenüber Gold. Während die US-Aktienmärkte die längste Gewinnphase der letzten 60 Jahre genossen, stiegen Anfang des Jahres auch die Goldpreise stark an.
Die weltweit größte Onlinebörse für physisches Edelmetall, BullionVault, verzeichnete einen Rückgang der Anzahl an Goldkäufern um 9,6% gegenüber dem Vormonat, während die Zahl der Verkäufer um satte 58,9% zunahm.
Das drückte den Gold-Investor von 55,3 im Dezember – seinem höchsten Wert in 2017 – auf ein 5-Monatstief von 52,7 im Januar. Im Gegensatz dazu stiegen die Goldpreise, gemessen in US-Dollar, am schnellsten seit zwei Jahren und erreichten einen durchschnittlichen Monatsanstieg von 5,6%.
Ein Messwert von 50 würde bedeuten, dass in dem Monat die Anzahl von Käufern und Verkäufern identisch war. Der bisherige Höchststand war 71,7 im September 2011, als der Goldpreis sein Allzeithoch von 1920 USD je Feinunze erreichte.
Der S&P500 Index erzielte unterdessen im zehnten Monat in Folge eine Hausse, die das letzte Mal in 1958 so lange anhielt.
Adrian Ash, BullionVaults Research Director, kommentiert die Daten folgendermaßen:
„Seit dem Ende der Weltwirtschaftskrise in 2009 und Trumps Wahl zum US-Präsidenten Ende 2016 veränderte sich die Stimmung gegenüber Gold in nur weniger als 50% der Zeit indirekt proportional zu den Goldpreisen. Doch seitdem sind Goldanleger sehr preisbewusst geworden.“
„Der plötzliche Einbruch der Aktienkurse könnte dieses Muster nun ändern, denn obwohl die lange Hausse an den Aktienmärkten Privatanleger nicht vom Goldkauf abhielt, ermöglichte sie ihnen, zu kaufen und zu verkaufen und somit die Rallyes zu nutzen, um stetig und kosteneffizient ihre Bestände aufzubauen.“
„Diese preisbewusste Strategie ist nun keine Option mehr für Anleger, die eine Art Versicherung möchten, die Gold, historisch gesehen, während Turbulenzen an den Aktienmärkten bot.“
Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten bewegte sich die Stimmung unter Privatanlegern gegenüber Gold in 13 von 15 Monaten in die entgegengesetzte Richtung zum Goldpreis.
Das Sentiment gegenüber Silber fiel im Januar ebenfalls, während es mit dem Silberpreis seit Jahresanfang bergauf ging. Gemessen in US-Dollar, stieg der Silberpreis im Januar um 6,2% - der stärkste Zuwachs seit Februar 2017.
Die Anzahl derjenigen, die in dieser Zeit ihr Silber verkauften, stieg sprunghaft um 61,3% an, während die Anzahl der Nettokäufer gleichzeitig um 13,6% fiel.