Physisches Gold fällt, wird jedoch von „schwachen Daten unterstützt“
Die Preise für physisches Gold in London stiegen am Donnerstag leicht um 5 USD, nachdem sie kurz davor zur Mittagszeit kurzzeitig mit 1309 USD den niedrigsten Stand der Woche erreichten. Unterdessen stieg der US-Dollar nach Veröffentlichung der schwachen Arbeitszahlen und stärker als erwarteten Inflationsdaten.
Die Zuschläge für physisches Gold in China, dem weltweit größten Goldverbraucher, fielen zuvor auf 2,50 USD je Feinunze, dem niedrigsten Stand seit 3 Monaten.
Sowohl die Produktion als auch die Dienstleistungen in der aus 17 Ländern bestehenden Eurozone weitete sich aus, blieb jedoch unter den Prognosen der Analysten.
Der Goldpreis in Euro erreichte mit 960 EUR je Feinunze wieder das Hoch von Dienstag und Mittwoch, nachdem die Einheitswährung ebenso fiel wie die weltweiten Aktienmärkte.
Die andauernde US-Arbeitslosigkeit fiel in der vergangenen Woche um 1,3% höher aus und übertraf somit die durchschnittliche Prognose um 11.000.
In der Zwischenzeit verlangsamte sich die Verbraucherpreisinflation zwar auf 1,6% gegenüber dem Vorjahr, aber das absolute Preisniveau des offiziellen VPI-Index erreichte ein neues Allzeithoch.
„Man kann nur schwer für wesentlich niedrigere Goldpreise argumentieren, wenn man das rasch nachlassende Wachstum in zahlreichen Ländern in Betracht zieht“, sagt ein US-Makler.
„Des Weiteren sollten die anhaltenden Turbulenzen in den Schwellenländern [dem Goldpreis] ein gewisses Maß an Unterstützung bieten und die derzeitige Abwärtskorrektur in einem begrenzten Rahmen halten.“
Unterdessen hat „physisches Gold begonnen, sein Stigma zu verlieren, wenn auch nur langsam“, sagt Edel Tully, Strategin von UBS, die ihre 3-monatige Goldpreis-Prognose von 1100 USD auf 1350 USD anhob.
„Die sich verbessernde Stimmung gegenüber Gold sollte auch wesentliche Auswirkungen auf Silber haben“, fügte Tully hinzu. Da UBS von einer weiteren wirtschaftlichen Erholung ausgeht, rechnet man dort weiterhin damit, dass das Industriemetall „Silber leistungsmäßig Gold übertreffen werde“. Von daher wurde deren Preisprognose von der bisher bärischen Einschätzung von 16 USD auf 23 USD je Feinunze in drei Monaten angehoben.