Gold News

Müssen Gold-Anleger die Fed fürchten?

In einer Woche kommt der Offenmarktausschuss der Fed zusammen, um über eine Leitzinserhöhung zu beraten. Für Gold-Anleger mutieren Yellen & Co. bereits im Vorfeld zum Schreckgespenst.

Seit vergangener Woche wird an den Finanzmärkten eine Zinserhöhung am 15. März im Anschluss an die zweitägige Fed-Sitzung eingepreist.

Laut dem "FedWatch Tool" des amerikanischen Börsenbetreibers CME Group rechnen mittlerweile 84 Prozent der Marktteilnehmer mit einer Erhöhung um 25 Basispunkte auf dann 0,75 bis 1,0 Prozent.

Goldpreis seit Ende Februar unter Druck

Mit den steigenden Zinserhöhungserwartungen ist jedoch der Goldpreis unter die Räder gekommen.

Ausgehend von seinem am 27. Februar markierten Drei-Monats-Hoch bei 1.264 Dollar je Feinunze, ist der Goldpreis bis auf 1.221 Dollar gefallen. Das ist ein Minus von 3,4 Prozent. Begleitet wurde der Preisrückgang von starken ETF-Abflüssen.

Konsolidierung? Kein Wunder!

Aus charttechnischer Perspektive kam die Konsolidierung nach der vorangegangenen 13-prozentigen Rally just an dieser Stelle jedoch nicht sonderlich überraschend.

Im Bereich zwischen 1.252 und 1.264 Dollar verliefen zu diesem Zeitpunkt nämlich drei wichtige gleitende Durchschnitte, die als Widerstand fungierten: die gleitenden Durchschnitte der vergangenen 1.000 Tage (4-Jahres-GD), 250 Tage (1-Jahres-GD) sowie die 200-Tage-Linie.

Renditen im Blick

Fakt ist aber auch: Das Aufkommen der Zinserhöhungserwartungen und der Verfall des Goldpreises stehen nicht nur in einem zeitlichen Zusammenhang, sondern auch in einem kausalen. Vermittlungsriemen sind der Anleihe- und Devisenmarkt.

Das Einpreisen einer Zinserhöhung am 15. März ging nämlich mit einem plötzlichen Renditeanstieg am kurzen Ende (3 Monate) einher. Auch am langen Ende (10, 30 Jahre) ging es nach oben – allerdings sehr sachte.

Sollte Yellen am kommenden Mittwoch aber weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht stellen, dann könnte die Rendite für die zehnjährigen US-Anleihen noch in diesem Jahr auf 3,0 Prozent steigen.

Zu viel Spekulation

Steigende Renditen am langen Ende sind in der Regel mit einem steigenden US-Dollar und einem fallenden Goldpreis verbunden.

Allerdings erreichte die Spekulation auf steigende Renditen am 28. Februar ein neues Allzeithoch. Das spricht gegen einen raschen Renditeanstieg in naher Zukunft; erst einmal müsste der Anleihe-Markt konsolidieren.

Chance für die Gold-Bullen

Fazit: Der Goldpreis hat nicht zuletzt mit Blick auf die hohe Spekulation am Anleihemarkt jetzt an der Marke von 1.220 Dollar, in deren Umfeld zahlreiche Unterstützungslinien verlaufen, die Chance zur Stabilisierung.

Solange die Renditen am langen Ende nicht weiter steigen, dürfte der "sichere Hafen" im Vorfeld des europäischen Wahlmarathons in diesem Jahr weiter gefragt sein.

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