Kluge Anleger kaufen Gold während Preissturz
Goldanleger kaufen eine Drittel Tonne Gold im Juli…
Privatanleger kehrten im Juli an die Märkte zurück, um zu fallenden Preisen Gold zu kaufen, schreibt Adrian Ash von BullionVault.
Vergleicht man die Nettokäufe mit den –Verkäufen, so kauften BullionVault-Benutzer im vergangenen Monat 361 kg Gold - die größte Menge seit Januar und rund doppelt so viel wie die durchschnittliche Menge der vergangenen drei Monate.
Dadurch erreichten die Kundenbestände der weltweit größten Onlinebörse für physisches Edelmetall ein neues Rekordhoch von 38,1 Tonnen Gold mit einem derzeitigen Gesamtwert von mehr als 1,3 Milliarden Euro.
Dies entspricht ungefähr der 12-fachen Menge Gold, die auf der Plattform des preisgekrönten Fintech-Unternehmens noch vor zehn Jahren gehandelt wurde, als die internationale Finanzkrise ausbrach (3,1 Tonnen).
Der Kauf von Gold erwies sich damals als sehr klug, als kurz darauf der Goldpreis stieg, Aktien einbrachen und die Zinsen fielen.
Durch die Beimischung von Gold in sein Anlagedepot reduzierten Sparer die Gesamtverluste ihrer Anlagen, als während der Krise der Wert von anderen Anlagen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien fiel und sie schufen sich durch diese Diversifikation eine finanzielle Absicherung.
Zehn Jahre später sieht die Situation auf den ersten Blick ganz anders aus. Aktienmärkte bewegen sich in der Nähe von Rekordhochs und die Volatilität ist so niedrig wie selten zuvor.
Aber preissensitive Anleger möchten dennoch vorsorgen und ihr Erspartes vor dem Einbruch der nächsten möglichen Krise absichern, weswegen sie wieder verstärkt anfangen, in physisches Edelmetall zu investieren oder dann ihre Bestände aufstocken, wenn sie dies in Zeiten fallender Kurse zu Schnäppchenpreisen tun können.
Indem im letzten Monat die Anzahl der Käufer stieg und die der Verkäufer abnahm, kletterte der Gold-Investor-Index, der das Verhältnis zwischen Nettokäufen und –Verkäufern misst, von 54,1 auf 55,1, während Gold – gemessen in Dollar - gleichzeitig um 1,9% auf 1236 USD je Feinunze fiel.
Ein Messwert von 50 würde bedeuten, dass in dem Monat die Anzahl von Käufern und Verkäufern identisch war.
Das ist der siebte Monat in Folge, in dem sich der Gold-Investor-Index in die entgegengesetzte Richtung wie der Goldpreis bewegt – die längste Phase kontinuierlicher Preissensitivität seit Oktober 2009.
Der seit Februar 2012 berechnete Silber-Investor-Index bewegte sich ebenfalls konträr zur Preisentwicklung.
Während die Silberpreise im Juli um 4,7% auf 16,14 USD je Feinunze abstürzten, stiegen die Silberreserven der BullionVault-Benutzer um weitere 9,4 Tonnen. Im Vergleich zur gleichen Zeit des Vorjahres erhöhten sich die Bestände um satte 14%.
Der Silber-Investor-Index stieg innerhalb eines Monats von 53,1 auf 55,5.
Somit scheinen sich Privatanleger am besten an die Finanzkrise vor zehn Jahren zu erinnern und aus dieser ihre Lektion gelernt zu haben.
Denn durch eine Anlagenstreuung und der Hinzunahme von Edelmetall können Anleger womöglich ein Klumpenrisiko vermeiden und ihr Anlageportfolio vor allzu drastischen Kursrückschlägen in Krisenzeiten absichern.