Im Vorfeld der Fed-Entscheidung durchbrechen die Goldpreise die engste Handelsspanne seit 8 Jahren
Die Goldpreise durchbrachen am Mittwoch die engste Handelsspanne seit 8 Jahren und stiegen am frühen Nachmittag um rund 1% auf 1120 USD je Feinunze – einen Tag, bevor die amerikanische Notenbank in ihrer lang-erwarteten September-Sitzung bekanntgeben möchte, ob sie den US-Leitzins anheben wird oder nicht.
Sowohl in der Eurozone als auch der USA soll im August die jährliche Teuerungsrate bei 0,2% gelegen haben – weit unter dem anvisierten Ziel von 2,0%.
Die Preise für die auf dem professionellen Goldmarkt üblichen Goldbarren variierten am Montag und Dienstag gerade einmal um 8,05 USD - laut Bloomberg die geringste Schwankung der letzten acht Jahre.
„Vor der Ankündigung der Fed wird Gold auch weiterhin innerhalb einer sehr engen Preisspanne gehandelt“, steht auch in einer Handelsnotiz des Rohstoffteams der ICBC Standard Bank. Aber die jüngsten US-Inflationszahlen „scheinen eine Rallye bei Silber auszulösen… und ebenfalls Gold zu unterstützen“.
Die Silberpreise übertrafen sogar noch die Performance von Gold und stiegen um rund 3,5% auf 14,88 USD je Feinunze – der höchste Stand seit einer Woche, obgleich dies „vermutlich auch durch Short-Coverings verstärkt wurde“, wie die Standard Bank zu bedenken gibt. Gemeint ist der Ausgleich von bestehenden Short-Positionen durch entsprechende Käufe.
Eine offensichtlich von außen beeinflusste Rallye auf den chinesischen Aktienmärkten hatte auch Auswirkungen auf die Edelmetalle, fügen die Analysten der Bank hinzu.
Die Kupferpreise stiegen um 1,2%, nachdem der Shanghaier Aktienmarkt – der seit dem 35-prozentigen Einbruch im Juni aktiv von der chinesischen Regierung unterstützt wird – kurz vor dem Handelsschluss noch sprunghaft um 5% nach oben ging.
Der aktuelle Preis für Kupfer liegt knapp unterhalb des 8-Wochenhochs von vergangenem Freitag. Analysten der US-amerikanischen Citibank sagen für 2016 einen Anstieg des Metalls voraus, da in den vergangenen Jahren die Produktion stark reduziert wurde, nachdem die Preise fast um die Hälfte eingebrochen waren.
Was die Goldförderung betrifft, so konnten sich die Gewerkschaften in Südafrika am Mittwoch nicht darüber einigen, ob sie die 14-prozentige Lohnerhöhung akzeptieren sollen, die der drittgrößte Minenbetreiber der Welt, AngloGold Ashanti, sowie Harmony Gold, Sibanye Gold und Evander Gold Mines ihnen anboten. Südafrika hat bereits die teuersten Förderkosten unter den wichtigsten Gold-produzierenden Ländern.