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IWF-Rate Griechenlands = 47 Tonnen Gold

Griechenland verfügt über 112,5 Tonnen Goldreserven. Trotz Staatsschuldenkrise wird das Land den Schatz wohl nicht verkaufen, erwartet die Commerzbank. Schließlich könne das Metall Basis einer neuen Währung werden.

Griechenland wird seine Goldreserven im Wert von etwa 3,8 Milliarden Euro wohl nicht verkaufen, da dies eine Staatspleite allenfalls herauszögern würde, schreiben Analysten der Commerzbank in einem aktuellen Marktbericht zu dem Edelmetall.

Der Goldpreis würde vermutlich fallen, sollte Griechenland auf dem offenen Markt Gold verkaufen, so die Analysten weiter. Doch ein solcher Verkauf würde wohl gegen ein Abkommen der europäischen Notenbanken zum Umgang mit den eigenen Goldreserven verstoßen. Denn darin verpflichtet sich auch die griechische Zentralbank unter anderem dazu, Goldtransaktionen nur marktschonend zu gestalten.

Frisches Geld könnte einfacher durch den Verkauf des Goldes an andere Zentralbanken, an den Internationalen Währungsfonds (IWF) oder durch Verleih-Geschäfte fließen. Als Interessent für eine große Goldmenge führen die Commerzbank-Experten die chinesische Zentralbank an.

Griechenland bewegt sich auf ein Ausscheiden aus dem Euro zu. Gespräche der Euro-Finanzminister am Donnerstag endeten ergebnislos. Auf einem Sondergipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs am Montag könnte noch ein Kompromiss gefunden werden. Ein drängendes Problem ist eine Zahlung an den IWF. Spätestens am 30. Juni sind dort 1,5 Milliarden Euro fällig.

Um die Summe aufzubringen, müsste Griechenland rechnerisch 47 Tonnen seiner Goldreserven verkaufen. Insgesamt besitzt Griechenland 112,5 Tonnen Gold. Der Wert der griechischen Goldreserven entspricht damit etwa einem Prozent der ausstehenden Staatsschulden

Ein Verkauf des Goldes würde allenfalls einen zeitweisen Aufschub der Überschuldungsproblematik bedeuten, so die Rohstoff-Experten der Commerzbank. „Zudem würde sich Griechenland mit dem Verkauf von Gold der einzigen wirklich werthaltigen Reserven berauben, welche man zu einem späteren Zeitpunkt, etwa im Falle eines Euro-Austritts zur Stabilisierung der neuen Währung gut gebrauchen könnte“, so die Autoren.

Sie weisen zudem darauf hin, dass vor der drohenden Staatspleite Zyperns im Frühjahr 2013 ebenfalls Gerüchte über Goldverkäufe kursierten. Diese hätten sich aber letztlich als haltlos erwiesen.

Gold notierte am Freitagmorgen bei 1201 Dollar je Unze und liegt auf Kurs, die Woche mit deutlich über ein Prozent Plus abzuschließen.

Das Handelsblatt ist eine täglich erscheinende Wirtschafts- und Finanzzeitung in deutscher Sprache.

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